Er ist einer der begehrtesten Torjäger im Norden, hatte Angebote von mehreren Regionalligisten vorliegen – doch Jona Prigge (Foto, Mitte) hat sich für den Lüneburger SK entschieden! „Er hat einen Vertrag bei uns unterschrieben“, freuen sich Vereinspräsident Raphael Marquardt (r.) und Vize Manni Nitschke (l.) über den Transfercoup. Herzlich willkommen beim LSK, Jona!

Prigge – der Himmelsstürmer, der aus der Kreisklasse kam. Im Januar 2024 wechselte er vom SV Grün-Weiß Helvesiek (zwischen Rotenburg und Buchholz) zum Landesligisten MTV Treubund Lüneburg. Er schlug dort ein wie eine Bombe: 19 Tore in der Rückrunde!

In der laufenden Saison fiel der 22-Jährige etliche Wochen wegen Verletzungen aus, erzielte aber in 13 Spielen 13 Tore. Jetzt der Wechsel zum LSK. Wir sprachen nach der Vertragsunterzeichnung mit dem Ausnahmestürmer. Warum zum LSK, Jona? 

„Es ist die gute sportliche Perspektive in der Oberliga. Im Topteam des LSK kann ich mich optimal weiterentwickeln“, sagt der 1,94-Meter-Mann, der an der Leuphana-Universität im vierten Semester International Business Management studiert, alle Vorlesungen auf Englisch.

„Ich komme vom Dorf“

Jona hinterlässt im Interview einen sehr sympathischen Eindruck. Durchaus selbstbewusst und zielgerichtet, zugleich entspannt, empathisch, weltoffen und erfrischend bodenständig. „Ich komme vom Dorf, bin nach meiner Jugendzeit beim JFV Ahlerstedt/Ottendorf/Bargstedt/Harsefeld/Heeslingen zu meinem Heimatverein Helvesiek zurückgekehrt. Da habe mit meinem Bruder und Kumpels in der Kreisklasse gespielt. Ich war weit weg vom Leistungsfußball.“ Für Helvesiek hat er in einer Saison 30 Tore geschossen – bis ihn das Studium nach Lüneburg lockte. 

Der Abschied vom MTV Treubund fällt ihm jetzt nicht leicht: „Ich habe da in einem schönen Umfeld viele Freunde gefunden. Aber nun ist es Zeit für den nächsten Schritt!“

Neuer Klub, neuer Job

Ein weiterer Grund für den Wechsel innerhalb Lüneburgs (und nicht in die Regionalliga) ist, dass Jona am 1. April seinen neuen Job als Werkstudent bei der angesagten Lüneburger Online-Agentur webnetz angetreten hat. Dort wird er mit webnetz-PR-Mann Friedhelm Mienert, dem neuen Leiter der LSK-Fußballschule, zusammenarbeiten. „Das ist eine schöne Kombi – Uni, webnetz und Fußball“, freut sich Jona.

Beim LSK wird er einige Ex-MTV-Kollegen wiedertreffen: „Mit Don Dovas und Leo Grams habe ich zusammengespielt. Auf Leon Perera freue ich mich besonders – auch auf Paul Knacke.“

Treffen wird er auch den einstigen MTVer Malte Meyer (33 Saisontore!). Prigge und Meyer – passt das zusammen? Da ist der kommende LSK-Trainer Tarek Gibbah aber ganz sicher: „Oja, ich kann mir die beiden sehr gut zusammen vorstellen – Malte mehr vorne in der Mitte, Jona etwas tiefer über halblinke Seite.“ 

Meyer & Prigge – passt das?

Neuzugang Prigge sieht es so: „Am liebsten bin ich Mittelstürmer, aber ich spiele auch gern dahinter auf der 10 oder auf dem Flügel.“ Und wenn er nicht Fußball spielt? „Dann Tennis und Beachvolleyball“, sagt der Sportfreak, der auch Reisen in ferne Länder liebt. 

Seine Stärken? „Sicher mein Tempo, meine Dribbelstärke, meine Fitness und die Coolness vor dem Tor.“ Und die Schwächen? „Trotz meiner 1,94 Meter das Kopfballspiel und der linke Fuß.“ Da kann ihm der neue Trainer sicher auf die Sprünge helfen. 

Gibbah ist begeistert vom Prigge-Wechsel: „Unser Ziel, die besten Spieler der Region zum LSK zu holen, verfolgen wie nach wie vor! Mit Jona ist uns daher ein wirklicher Transfercoup gelungen, da er in den letzten zwei Jahren bereits extrem auf sich aufmerksam gemacht hat. Dass er nun für uns auf Torejagd geht, freut mich besonders, vor allem, weil wir so in der Offensive nun noch variabler aufgestellt sind – auch in der Formation.“ 

Das neue Lüneburger Ballermann-Duo Meyer & Prigge, es könnte den LSK-Fans noch viel Freude bereiten!

Text: Jürgen Poersch