Nach 50 Jahren: Wieder Klassiker LSK gegen Atlas
LSK gegen Atlas Delmenhorst – das ist ein Klassiker im niedersächsischen Fußball. Vor 50 Jahren begann diese Geschichte. Der LSK erwartete Atlas in der Aufstiegsrunde zum vorentscheidenden Spiel um den Aufstieg. 7000 Zuschauer. Ausnahmezustand in Wilschenbruch. Doch es wurde ein Debakel. Die mit Ex-Werder-Profis wie Hasebrink gespickte Atlas-Elf nahm den LSK mit 5:1 auseinander und stieg auf (siehe LZ-Bericht).
Beim LSK spielten damals u. a. „Jonny“ Albers, Alfred Warsitzka, Jörg Drebold und „Charly“ Urban, bis heute treue Zuschauer beim LSK.

In den Jahrzehnten danach trafen LSK und Atlas immer wieder aufeinander. Nach dem legendären LSK-Aufstieg 1980 unter Regie von Ex-Bayern-Star Rainer Zobel wurde Delmenhorst in der damaligen 3. Liga Siebter, der LSK Achter, in der Folgesaison Atlas Achter und der LSK Zwölfter. Beide Klubs waren Schwergewichte in Niedersachsen.
Im Jahr 1983 stieg Atlas als Tabellenletzter ab, der LSK rettete sich auf Platz 14. Die Wege beider Vereine trennten sich. Der LSK spielte neun Jahre in der Oberliga Nord, auch dank weit über 100 Toren von Karsten „Schnecke“ Wagner.
Von 1986 bis 1988 ging es auch wieder gegen Delmenhorst. Dann stieg Atlas ab – der LSK verabschiedete sich ein Jahr später als Tabellenletzter aus der 3. Liga.
Für beide Vereine ging es weiter rauf und runter. 1992 stieg Atlas auf – und wieder ab. Im Jahr 1994 schaffte der LSK den Aufstieg in die Regionalliga, Delmenhorst scheiterte in der Aufstiegsrunde.
Ab 1995 bis 1997 spielte man wieder gemeinsam in der Regionalliga, bis der LSK 1997 als Vorletzter abstieg und Atlas drin blieb.
Der LSK schaffte im Jahr 2000 dank 25 Toren von Ex-Profi Marinus Bester den Aufstieg in die 3. Liga. Doch da stieß der Klub gegen Vereine wie Union Berlin, Fortuna Düsseldorf, Preußen Münster, Erzgebirge Aue, Eintracht Braunschweig und Rot-Weiß Essen an seine Grenzen. Auch finanziell: 2001 musste LSK-Präsident Manfred Harder Insolvenz anmelden.
Es folgten schwere Jahre für den LSK, der 2014 seine Heimat in Wilschenbruch verlor und danach beim TSV Bardowick, VfL Lüneburg, TuS Neetze und wieder VfL Lüneburg vagabundierte.
Trotzdem schaffte unser Verein nach dem Auszug aus Wilschenbruch mit Trainer Elard Ostermann den Aufstieg in die Regionalliga. Dort traf man Atlas Delmenhorst wieder, trennte sich zuletzt in der Saison 2021/22 mit 2:2 und 1:1. Am Saisonende stieg der LSK ab.

Genau 50 Jahre nach dem 1:5 von Wilschenbruch stehen sich die beiden Vereine mit so großer Tradition nun in der Oberliga gegenüber. Lüneburg als Aufsteiger, Delmenhorst als Tabellenführer. Freuen wir uns auf die Wiederauflage des Klassikers am kommenden Samstag um 16.30 Uhr!
Text: Jürgen Poersch
