
LSK II holt den Kreispokal vor 1000 Fans!
Was für ein grandioses Fußballfest! 1000 Zuschauer sahen gestern Abend das Kreispokal-Finale in Erbstorf. Kreisligist LSK II siegte nach einem Kampf auf Biegen und Brechen 2:1 gegen den Kreisklassen-Klub TuS Erbstorf.
Schon vorm Spiel hatten die glänzenden Organisatoren vom TuS Erbstorf alle Hände voll zu tun. Bis zum Ebensberg und bis zur Bahn, auf allen Feldwegen rund um den Sportplatz stauten sich die Autos. Was für ein Andrang zum alljährlichen Highlight des Kreisfußballs!
Der Rahmen war großartig: Sattgüner Rasenteppich, strahlend helles Flutlicht, perfekter Service an den Getränke- und Imbissbuden, mitreißende Musik und Moderation. Es war alles angerichtet für ein großes Finale. Und das wurde es.
Dazu trugen auch die vielen Zuschauer bei. Der TuS wurde leidenschaftlich von seinem großen Fanblock angefeuert. Die hatten auch manchen Schmähgesang gegen den Rivalen LSK im kreativen Repertoire, bejubelten jede gelungene Aktion ihrer Jungs frenetisch. Auf der Gegenseite die Multi-Kulti-Fangemeinde des LSK, komplett vertreten beim Finale.
Erbstorf eskaliert nach 1:0
Zum Spiel: Der LSK übernahm gleich das Hefter, war spielerisch überlegen, kam aber wie so oft in dieser Saison kaum zu Torchancen. Da war Erbstorf mit Kontern gefährlicher. Und einer saß gleich. In der 11. Minute schob Tom Fehling nach Wirrwarr in der LSK-Abwehr zum 1:0 ein. Was für ein Auftakt! TuS Erbstorf eskalierte! Es roch nach Sensation.
Nur langsam erholte sich der LSK vom Schock, rannte weiter an, immer wieder angetrieben von Leo Grams. Doch bis zur Halbzeit wenig Zwingendes gegen Erbstorfer, die leidenschaftlich verteidigten.
Wechsel bringen die Wende
Nach der Pause das gleiche Bild: LSK rennt an, Erbstorf fightet, grätscht, wirft sich in alles rein. Erst nach einer Stunde wendete sich das Blatt. Erbstorfs Simon Goede hatte in der 50. Minute Gelb-Rot gesehen. Und LSK-Trainer Mohamet „Momo“ Maatouk brachte mit Peer Zander und Felix Anders frische Kräfte, die das Angriffsspiel merklich ankurbelten. Refki Saliaj hatte eine Großchance, traf aber nur die Latte.
Leo Grams überragte
Dann der große Auftritt des Leo Grams, überragender Mann auf dem Platz. In der 65. Minute setzte der blonde Mittelfeldspieler zu einem unwiderstehlichen Solo an, umkurvte die gesamte TuS-Abwehr, schoss flach und unhaltbar zum 1:1 ein. Was für ein Tor! Jetzt flippte der schwarz-weiße Fanblock aus: „LSK! LSK!“
Danach fast Spiel auf ein Tor, LSK-Dauerdruck, nur seltene TuS-Konter. Immer mehr Erbstorfer wurden von Wadenkrämpfen geplagt. Doch der Ball wollte nicht rein. Also Elferschießen? Nein. In der 88. Minute setzte sich wiederum Leo Grams auf dem rechten Flügel durch, knallte aus spitzem Winkel aufs Tor, Keeper Moritz Hinrichsen konnte gerade noch abwehren, aber vor die Füße von Felix Anders, der blieb cool, netzte ein: 2:1 – der Pokalsieg!
2:1 von Anders in der 88. Minute
Den Rest brachte die LSK-Abwehr um den starken Oke Wilke souverän über die Runden. Nach Abpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Markus Wiesch und seiner Assistenten Nika Rossow und Nick Hardel brachen alle Dämme. Spieler und Trainer des LSK lagen in einer Jubeltraube übereinander, die zahlreichen Fans des Pokalsiegers stürmten den Platz.
Ein Jahr nach der 1:2-Finalniederlage gegen SV Lemgow hat es der LSK II geschafft: Pokalsieger. Kreis-Spielausschussvorsitzender Thore Lohmann erinnerte daran bei der Ehrung: „Ihr Erbstorfer seid jetzt verständlicherweise traurig, aber vor einem Jahr hat der LSK II das auch erleben müssen.“
Der Rest war pure Freude. Neben dem Pokal gab’s für alle Finalteilnehmer eine Medaille. Dazu für den TuS Erbstorf 300 Euro und 100 Liter Freibier von Krombacher, für den LSK II 600 Euro und 200 Liter Freibier. Damit ließ es sich prächtig feiern – bis spät in die Nacht.
So spielte der LSK II: Jobs – Litwinow, Wohlgemuth, Wilke, Husejnov (60. Zander) – Horns, Saliaj (89. Pintilescu), Grams – Zaiour (73. Tempich), Zeiour (60. Anders), Acar
Außerdem auf der Bank: Odewunmi, E. Husejnov, Nehring
Trainer: Maatouk
Co-Trainer: Sherkan
Betreuer: Ermentraut, Wiebe
Ein Video und viele Fotos gibt’s auf der LSK-Facebookseite
Text + Foto: Jürgen Poersch