Der vierzehnte Elfmeter entscheidet – LSK verabschiedet sich aus dem Bezirkspokal!

Das war ärgerlich und unnötig. Mit 8:9 (2:2, 0:1) unterlagen unsere Jungs am gestrigen Feiertag beim TV Jahn Schneverdingen und schieden damit aus dem Bezirkspokal aus.

“Heute war es dann soweit, was sich in den letzten Wochen immer mal wieder im Training angedeutet hatte. Wenn man nicht mit der richtigen Einstellung in die Partie geht und viele Spieler unter ihren Möglichkeiten bleiben, dann wird man nicht belohnt und gewinnt auch kein Fußballspiel”, gab Trainer Dennis Tornieporth zu Protokoll.

In der ersten Halbzeit lieferte der LSK eine Leistung auf sehr überschaubarem Niveau ab. Es war kaum Tempo im Spiel, die Flügel lahmten und Torchancen gab es praktisch gar nicht. Einzig ein Schuss von Leon Perera aus halblinker Position knapp über den Kasten (8.) und ein weiter Abschlag von Keeper Dennis Röhl, der zu Leon durchrutschte, dessen Pass dann aber den freistehenden Corvin Behrens leider nicht erreichte (45.), sorgten für leicht erhöhten Puls bei den mitgereisten Anhängern.

Schneverdingen ging nach einer Ecke durch Maurice Barnemann in Führung. Dennis lenkte den Kopfball noch an die Unterkante der Latte, von wo aus das Leder aber hinter die Linie sprang (22.).

In Durchgang zwei wurden nach und nach Paul Knacke, Raphael Thinius, Malte Meyer und Stefan Wolk eingewechselt sowie einige Umstellungen vorgenommen, wodurch sich Tempo und Druck bei unserem Team merklich steigerten.

Zunächst hatten aber die Gastgeber die Chance zu erhöhen, aber ein freistehender Schneverdinger jagte den Ball über das LSK-Gehäuse (48.).

Dann Handspiel im Strafraum des TV Jahn und die Gelegenheit zum Ausgleich für die Wilschenbrooker, doch Corvin zielte beim Elfmeter zu genau und setzte die Kugel an den linken Pfosten (52.).

Was danach folgte, war quasi eine Dauerbelagerung der Schneverdinger Hälfte mit einer Unmenge an Strafraumszenen, die vorerst allesamt nicht zum Torerfolg führten. Die Hausherren verteidigten zäh mit Mann und Maus, unterbrochen von gelegentlichen Entlastungsangriffen, bei denen sich Dennis in der 74. Minute mit einer schönen Parade auszeichnen konnte. 

Kurz darauf die vermeintliche Vorentscheidung zugunsten des TV Jahn: Dennis fing eine Flanke ab, konnte das Leder jedoch in Bedrängnis nicht festhalten, so dass Micael Coelho keine Mühe hatte zum 2:0 abzustauben (78.).

Unsere Mannschaft gab sich aber keinesfalls geschlagen und schaffte das eigentlich nicht mehr für möglich Gehaltene: Erst netzte Tomek Pauer per Kopf zum 1:2 (90.) ein, dann erzielte Leon tatsächlich noch den Ausgleich (94.).

Schiedsrichter Bilel Bourkhis ließ insgesamt zehn Minuten nachspielen, weil die Begegnung immer wieder aus Verletzungs- oder anderen Gründen unterbrochen war beziehungsweise verzögert wurde. Zum Siegtreffer reichte es für unsere Jungs in dieser “Verlängerung” leider nicht mehr.

Das Elfmeterschießen musste also entscheiden und hier trafen auf LSK-Seite Leon Perera, Marian Kunze, Malte Meyer, Tomek Pauer, Paul Knacke und Lasse Schmidt, ehe Stefan Wolk seinen Versuch an die Latte setzte. Schneverdingen konnte alle sieben Schüsse verwandeln und hatte so das bessere Ende für sich.

“Ein Lob möchte ich der Mannschaft für die Endphase der zweiten Halbzeit aussprechen. Das war purer Wille und Leidenschaft – so wie wir es von Beginn an benötigt hätten. Schneverdingen wünsche ich alles Gute und gratuliere zum Einzug ins Halbfinale”, lauteten Coach Tornieporths Schlussworte.

Der LSK spielte mit: Dennis Röhl – Marian Kunze, Tom Muhlack, Shabane Sanni, David Böhm (81. Stefan Wolk) – Paul Jürß (46. Paul Knacke), Tomek Pauer – David Haaker (46. Raphael Thinius), Leon Perera, Lasse Schmidt – Corvin Behrens (58. Malte Meyer)

Es gibt jetzt nur eine kurze Verschnaufpause für den LSK: Bereits am kommenden Sonntag steht die schwere Auswärtsbegegnung beim TuSHarsefeld auf dem Programm. Harsefeld? Da war doch was! Nur ungern erinnern sich unsere Jungs an das erst Anfang Mai gegen den TuS im Elfmeterschießen verlorene Bezirkspokal-Finale.

“Wer die Szenen und das Verhalten der Harsefelder nach ihrem Sieg noch im Hinterkopf hat, weiß, dass wir keine weiteren Motivationsparolen benötigen. Am liebsten würde ich selber spielen”, brennt Coach Tornieporth schon auf die Begegnung.

Harsefeld, in den vergangenen Jahren immer auf den vorderen Plätzen der Landesliga zu finden, ist stets sehr ambitioniert, hat den Sprung in die Oberliga aber bisher verpasst, auch ausgebremst durch die “Corona-Jahre”.

Die Truppe des neuen Trainers Nico Matern startete mit einem 1:0 gegen den MTV Treubund in die neue Saison, ehe drei sieglose Spiele mit nur einem Punkt folgten. In den vorigen fünf Begegnungen konnten dann zwölf Zähler gesammelt werden, das Team hat sich mittlerweile auf Rang vier der Tabelle vorgearbeitet.

Im Bezirkspokal zog Harsefeld beim 1:3 gegen die SV Ahlerstedt/Ottendorf den Kürzeren, im Niedersachen-Pokal setzte es eine deutliche 1:5-Pleite gegen den TuS Bersenbrück.

Zu den bewährten Kräften Pascal Schawaller, den Osuch-Brüdern Dennis und Nico, Mika Kraßmann, Marco Sobolewski, Sidney Wix, Jonathan Simba und Danny Berner stießen im Sommer Neuzugänge wie Koray Klatte vom Hamburger Oberligisten FC Süderelbe sowie der allseits bekannte und beliebte Allrounder Marco Schuhmann (lange Jahre beim LSK, zuletzt in Neetze).

Der LSK muss am Sonntag auf Haris Zlomusica (Hand-OP), Bo Weishaupt (Knie), Nico Hübner (Urlaub), Jonas Seidel (Bauchmuskelzerrung), Leon Perera (Länderspielreise), Max Ratzeburg, Deniz Öker und Alessandro Dente (alle Trainingsrückstand) verzichten.

“Wir stellen uns auf ein intensives Spiel ein. Harsefeld kommt erfahrungsgemäß über seine Körperlichkeit und probiert so dem Gegner den Schneid abzukaufen. Deswegen müssen wir von Anfang an bereit sein”, warnt Coach Tornieporth.

In der vergangenen Serie verlor der LSK 0:2 in Harsefeld (auf Kunstrasen), revanchierte sich in Lüneburg mit einem 2:1-Erfolg (Tore von Jonas Seidel und Mert Akkus).

Unsere Jungs freuen sich, wenn sie am Sonntag zahlreich und lautstark unterstützt werden. Die Partie ist um 15 Uhr auf dem Rasenplatz des Waldstadions in der Jahnstraße 14 angesetzt!

(Foto: Philipp Böhm)