Ein Meilenstein! Lüneburg weiht das Kunstwerk Kunstrasen ein
Der Stolz war unüberhörbar, als Matthias Merz seine Eröffnungsrede für den neuen Kunstrasenplatz auf dem VfL-Gelände hielt. Der Fußballchef des VfL und JFV-Vorstand hat wesentlich dazu beigetragen, dass auch Lüneburg nun endlich einen Kunstrasen hat.
Und was für einen! Hunderte geladene Gäste, Eltern, Jugendfußballer und Neugierige aus der Fußballszene waren begeistert, was da in nur drei Monaten Bauzeit entstanden ist: ein phantastischer Kunstrasen der neuesten Generation mit taghellem LED-Licht. „Das ist nochmal eine ganz andere Nummer als alle Kunstrasenplätze, die ich kenne“, staunte der ehemalige LSK-Trainer und Zweitligaspieler Werner Jaschik.

640.000 Euro fürs neue Schmuckstück
Was hat das Projekt gekostet, wer hat es bezahlt? 640.000 Euro betragen die Gesamtkosten. 500.000 Euro Zuschuss hat die Stadt Lüneburg gegeben, 140.000 Euro kamen aus Fördermitteln des Landessportbundes, aus großzügigen Spenden des Lüneburger Unternehmers und JFV-Vorstandes Ulf Henning, der Firma DDM von Klaus Büssing und der Sparkasse Lüneburg, nach der der neue Platz benannt ist: Sparkassen-Platz.

Neben Matthias Merz haben viele zum Gelingen des Projektes beigetragen. Merz nannte in seiner Rede den SPD-Landtagsabgeordneten, KSB-Vorsitzenden und Ex-LSK-Fußballer Philipp Meyn, der wichtige verwaltungs- und finanztechnische Tipps gab, der im Rat engagiert für den Kunstrasen warb.
Meyn gab das Kompliment gleich weiter: „Auch LSK-Jugendchef und JFV-Vorstand Martin Wilke hat einen großen Anteil.“ Doch Wilke wehrte in seiner gewohnt bescheidenen Art gleich ab: „Da habe ich keine so große Rolle gespielt.“
Merz bedankte sich auch bei Stadt-Kämmerer Matthias Rink, zu dessen Dezernat der Sport gehört. Es ist sicher kein Nachteil, dass jetzt ein fußballbegeisterter Mann an entscheidender Stelle im Rathaus sitzt.
Motor Matthias Merz
Motor des Projektes war zweifellos Matthias Merz, das betonte auch VfL-Präsident Uwe Walther in seiner Rede. Merz ließ die letzten aufreibenden Monate (in denen wir vom LSK ihn auch noch mit seinem schwer bespielbaren A-Platz genervt haben) Revue passieren. Seine Familie habe ihn in den vergangenen Monaten selten gesehen. „Schön, dass Ihr trotzdem noch da seid“, sagte er zu seiner Frau Astrid und den beiden Kindern, erntete dafür Lacher und Beifall.
Merz sprach von einem „Meilenstein“, einem Stück „Lüneburger Sportgeschichte“ und einem „Leuchtturm-Projekt“. Der Macher vergaß keinen, der daran mitgearbeitet hat – vom Baggerfahrer, Platzwart, Zaunzieher, Rasenverleger bis zu den 1-Euro-Kräften, die alles gegeben haben, damit das Kunstwerk Kunstrasen gelingt.
Ein Meilenstein für unseren JFV

Die Mühen aller Beteiligten haben sich gelohnt. Lüneburg hat jetzt einen prächtigen Kunstrasenplatz mit stattlichen Maßen: 110 Meter lang, knapp 80 Meter breit – also nicht nur für Training, sondern auch für Punktspielbetrieb geeignet. Das ist in der Tat ein Meilenstein für die fünf Jugendmannschaften des JFV Lüneburg, der Spielgemeinschaft aus MTV Treubund, VfL, LSK, SV Ilmenau und TuS Barendorf.
Wird auch die 1. Mannschaft des LSK in wetterbedingter Notlage dort trainieren oder spielen dürfen? Martin Wilke sagt schmunzelnd: „Mal sehen. Wenn wir uns ordentlich benehmen – wir sind ja nur Gast beim VfL.“ Wilkes gutes Verhältnis zu Merz könnte da förderlich sein.
Zurück zum Projekt: Es wird ja in Lüneburg oft und gern über Politiker und Verwaltungsmitarbeiter gelästert und geschimpft. Aber jetzt wollen wir mal ein dickes Lob aussprechen: Was da auf dem VfL-Platz in kurzer Zeit durch Zusammenwirken von Sport, Stadtrat und Verwaltung entstanden ist, verdient höchsten Respekt. Man kann alle Beteiligten nur beglückwünschen und ihnen Danke sagen.
„Zack-zack zum Ziel“
Bürgermeisterin Jule Grunau von den Grünen sagte in ihrer Festrede: „Schon 15 Jahre haben wir über dieses Projekt geredet. Mal fehlte Geld, mal Einigkeit, mal gab es ökologische Zweifel, mal fehlte der Wille. Jetzt ging alles sehr schnell. Am 19. Dezember vorigen Jahres haben wir die 500.000 Euro Zuschuss bewilligt, im Januar startete das magische Dreieck aus VfL, JFV und Stadt. Am 6. Juli war erster Spatenstich. Heute feiern wir Einweihung. Es ging zack-zack zum Ziel. Es wurde nicht geredet, sondern angepackt! Das war spitze – das wünsche ich mir öfter!“

Nach den Reden ging’s raus auf den Fußballplatz. Die Jugend weihte den Platz ein. Erst kickten die kleinen Jungs und Mädchen des VfL und JFV gegeneinander, danach die U16 und U17 des JFV gegen Werder Bremen. Und war eine helle Freude, mitanzusehen, wie begeistert sie auf dem herrlichen Kunstrasen aufspielten.
Der neue Kunstrasenplatz macht tatsächlich Hoffnung, dass in unserer schönen Stadt Lüneburg noch viel mehr möglich ist, wenn alle – über Vereins- und Parteigrenzen hinweg – an einem Strang ziehen. Auf zum nächsten Meilenstein!
Text: Jürgen Poersch