Italienisches Flair – LSK empfängt Sonntag Lupo Martini

„Totgesagte leben länger.“ Unter dieses Motto könnte man die vergangene Oberliga-Spielzeit unserer Gäste, die am Sonntag um 15 Uhr auf den Sülzwiesen ihre Visitenkarte abgeben, stellen. Nach 20 Spieltagen, als Tabellenletzter mit sechs Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, scheinbar auf dem sicheren Weg in die Landesliga, startete Lupo Martini Wolfsburg noch eine tolle Aufholjagd, an deren Ende der Klassenerhalt stand.

So schoss Malte Meyer (Mitte) in Wolfenbüttel das 1:0. Foto: Charlotte Hoppe

Ein erneutes Zittern möchte sich Lupo in dieser Saison ersparen, es gab mit 16 Zu- und 18 Abgängen auch reichlich Bewegung im Kader der Wolfsburger. Doch der Start in die neue Serie verlief alles andere als wunschgemäß: Drei Punktspiel-Niederlagen (1:2 in Wolfenbüttel, 0:4 und 0:2 in den Heimpartien gegen Rehden und Spelle-Venhaus) sowie das Ausscheiden im NFV-Pokal (1:3 gegen Holthausen Biene) stehen bisher für das Team von Coach Ludger Tusch zu Buche.

Klar, dass die Gäste ihre Bilanz in Lüneburg verbessern möchten. „Wir werden uns gut vorbereiten und das Spiel in Lüneburg rocken. Da sind drei Punkte Pflicht“, ist der Übungsleiter von einem Erfolgserlebnis überzeugt.

LSK-Trainer Tarek Gibbah ist weit davon entfernt, Lupo in irgendeiner Form zu unterschätzen: „Wir freuen uns auf das zweite Heimspiel auf den Sülzwiesen und dürfen eine gestandene Oberligamannschaft aus Wolfsburg begrüßen. Mit null Zählern aus den ersten drei Begegnungen ist deren Start natürlich alles andere als gut verlaufen, aber gerade das macht die Sache so gefährlich. Die Wolfsburger werden sicher hochmotiviert in die Partie gehen, um den Bock umzuschmeißen. Wir hingegen dürfen uns von der aktuellen Ausbeute nach drei Spielen nicht blenden lassen, da unsere Analyse ergeben hat, dass die richtig gut kicken können. Daher müssen Einstellung und Intensität bei unseren Jungs wieder unbedingt stimmen, um am Ende das LSK-Punktekonto zu füllen.“

Im Jahr 1962 wurde der I.S.C. (Italienischer Sportclub) Lupo von italienischen Gastarbeitern gegründet. Acht Jahre später gab es mit dem US (Unione Sportiva) Martini die zweite Gründung eines italienischen Fußballvereins in Wolfsburg. 1981 fusionierten beide Klubs zum heute bekannten U.S.I. (Unione Sportiva Italiana) Lupo Martini. Durch das Lupo im Vereinsnamen, italienisch für Wolf, soll die Verbindung zur neuen Wahlheimat ausgedrückt werden.

2013 konnte die Mannschaft, als Neuling in der Oberliga Niedersachsen, auf Anhieb den zweiten Platz erreichen, der zu Relegationsspielen um den Aufstieg in die Regionalliga Nord berechtigte. Hier belegte Lupo jedoch „nur“ Rang drei hinter Eichede und Norderstedt. 2016 aber wurde der Traum von der vierthöchsten Spielklasse verwirklicht. Es folgten wechselhafte Jahre mit zwei Abstiegen (2017 und 2019) und einem Aufstieg (2018). Seit sechs Spielzeiten sind die Wolfsburger nun in der Oberliga beheimatet, verpassten dabei die Regionalliga 2023 nur knapp. Mit 0:0 und 1:2 musste man sich dem Bremer SV in der Relegation geschlagen geben.

In derselben Saison gab es übrigens die vorerst letzten Aufeinandertreffen des LSK mit Lupo. Beim 0:2 und 0:0 waren die Lüneburger dabei nicht übermäßig erfolgreich. Das könnte sich ja möglicherweise an diesem Sonntag ändern.

Bei unseren Jungs sind Bo Weishaupt und Arne Exner wieder ins Training eingestiegen, ein Einsatz kommt jedoch zu früh. Zudem laboriert Stefan Wolk an einer Verletzung der Achillessehne. Jona Prigge hat ebenfalls noch Beschwerden. Alle anderen Spieler sollten einsatzfähig sein.

Text: Thomas von Randow