LSK-Legende Rainer Zobel wird heute 75

Rainer Zobel, der ehemalige Spieler und Trainer des Lüneburger SK, feiert seinen 75. Geburtstag. Foto: Stefan Großmann

Eine LSK-Legende feiert heute Geburtstag: Rainer Zobel wird 75. Der Lüneburger SK gratuliert seinem ehemaligen Spieler, Trainer und Teamchef  ganz herzlich.

Mit dem Namen Zobel ist die goldene Ära des Lüneburger Fußballs verbunden. Wir erinnern uns: Rainer Zobel war 1976 vom FC Bayern München als Spieler zum LSK gewechselt. Das war damals eine Sensation, denn er hatte gerade an der Seite von Beckenbauer, Maier, Breitner, Hoeneß und Müller dreimal hintereinander (1974–1976) den Europapokal der Landesmeister gewonnen, war erst 28 Jahre alt.

Mit dem genialen Mittelfeld-Regisseur erlebte der LSK unvergessliche Zeiten, stieg in die 3. Liga auf, lockte Tausende Zuschauer zu den Heimspielen in Wilschenbruch. 1982 beendete Zobel seine spektakuläre Laufbahn.

Doch es gab ein Comeback in Wilschenbruch – als Trainer. Im Winter 1985 löste Zobel einen anderen dreifachen Europapokal-Sieger ab, Horst Blankenburg (ehemals Ajax Amsterdam), und schaffte mit dem LSK zweimal den Klassenerhalt.

Im Jahr 1987 wechselte er zu Eintracht Braunschweig, trainierte später die Bundesligisten Stuttgarter Kickers, 1. FC Kaiserslautern und 1. FC Nürnberg. Danach ging es hinaus in die Welt, Zobel war u. a. Coach in Ägypten, Südafrika, Arabien, Georgien und im Iran. Was für ein Fußball-Leben!

Im Dezember 2017 die zweite Rückkehr zu seiner alten Liebe LSK. Trainer Achim Otte musste damals aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Zobel wurde gefragt, sprang ein und schaffte es, den LSK unter schwierigsten Bedingungen in der 4. Liga zu halten. „Der LSK in der Regionalliga, das ist eigentlich ein kleines Wunder“, sagt er damals.

Das kleine Wunder endete im Sommer 2022. Viermal hatte Zobel den LSK vor dem Abstieg gerettet, in der Saison 2022/23 schaffte er es nicht mehr, der Traditionsverein musste absteigen. Zobel und der LSK trennten sich einvernehmlich und LSK-Präsident Sebastian Becker sagte zum Abschied: „Wir danken Rainer Zobel für alles, was er für den LSK getan hat. Er hat sich als Spieler, Trainer und Teamchef große Verdienste um unseren Verein erworben.“

Nicht nur mit seinen außergewöhnlichen Erfolgen als Spieler und Trainer, sondern auch mit seiner sympathischen Art hat Rainer Zobel viele Freunde in Lüneburg gewonnen. Beim LSK hat er längst Legenden-Status. Übrigens auch beim FC Bayern München, wo er zum erlesenen Kreis der „FC Bayern Legends“ zählt. Im Vorjahr erschien ein Buch mit dem Titel „Zobel – ein Glückskind des Fußballs“. Für den LSK war Rainer Zobel ein Glücksfall. 

Mittlerweile ist er ein Glücksfall für den FC Wenden. Dort war er vor seiner LSK-Zeit Trainer, dort kümmert er sich jetzt um die Trainerausbildung. „Wenn sie etwas wissen wollen, dann helfe ich ihnen“, sagt Zobel in seiner gewohnten Bescheidenheit. Im November startet der Fußball-Lehrer ein weiteres Projekt: „Ich unterrichte Fußball an der Grundschule Wenden und vielleicht auch an einer Nachbarschule.“  

Gesundheitlich geht es dem 75-Jährigen gut. „Alles okay, jetzt beginnt das letzte Viertel des Lebens“, sagt er lachend. Den runden Geburtstag feiert er heute im Kreise seiner 13-köpfigen Familie.

Dem LSK wünscht Rainer Zobel alles Gute. „Mir war vor der Saison klar, dass es nicht so einfach mit dem sofortigen Wiederaufstieg wird. Verden ist wohl zu stark. Und ob es in der nächsten Saison mit dem Aufstieg klappen wird, hängt davon ab, welche Spieler bleiben und ob sich der LSK in der Defensive verstärken kann. Ich bin gespannt und drücke die Daumen.“

Lieber Rainer, wir vom LSK wünschen Dir einen wunderschönen Geburtstag und freuen uns darauf, Dich mal wieder bei einem Heimspiel in Lüneburg begrüßen zu dürfen.

Text: Jürgen Poersch

Rainer Zobel kam vom FC Bayern zum LSK und löste in den 70er und 80er Jahren in Lüneburg einen Fußballboom aus. Foto: Archiv Rölcke
Rainer Zobel – eine Legende beim FC Bayern München und LSK. Foto: FC Bayern
Glückskind Rainer Zobel mit dem Europapokal der Landesmeister auf der Titelseite des lesenswerten Buches von Autor Albrecht Breitschuh. Foto: arete-Verlag