LSK 1:4 – nur Verden wie ein Spitzenteam
Mannschaft bezahlt den nächsten Fanbus nach Soltau

Das war deutlich; aber nicht im Sinne des LSK. Mit 1:4 (0:3) unterlag unsere Mannschaft bei Tabellenführer FC Verden 04, lieferte dabei in der ersten Halbzeit schwache 30 Minuten ab.
Wieder einmal hatte sich ein Gegner kurzfristig entschieden, die Begegnung auf Kunstrasen zu verlegen. Ob aus wettertechnischen oder taktischen Gründen, bleibt das Geheimnis der Verdener, ist in der Landesliga aber natürlich nicht verboten.
Mit Felix Anders, Alessandro Dente und Paul Knacke hatte LSK-Coach Dennis Tornieporth im Vergleich zur Vorwoche drei neue Gesichter in der Startelf aufgeboten. David Böhm und „Eli” Correia Cà nahmen dafür auf der Bank Platz, Corvin Behrens fehlte gesperrt.
Vor stattlicher Kulisse, darunter viele Lüneburger Fans, begannen unsere Jungs durchaus schwungvoll. In der dritten Minute brachte Marian Kunze eine scharfe Eingabe von rechts in den Strafraum, Felix Anders verpasste nur knapp.
Danach kam langsam, aber sicher Verden immer besser ins Spiel. Die Reiterstädter pressten früh, gewannen damit viele Bälle und hatten so auf dem kleinen Platz logischerweise einen relativ kurzen Weg zum Tor.
Kevin Brandes (7.), der an Haris Zlomusica scheiterte, und Dennis Hoins (17.), der nach Flügelwechsel per Direktabnahme knapp das Tor verfehlte, näherten sich schon gefährlich an. Kurz darauf klingelte es im LSK-Kasten: Hoins marschierte nach Ballgewinn von Mathis Meyer von rechts nach innen, zog ab und die Kugel landete, noch abgefälscht, in den Maschen.
Es folgte eine sehr starke Phase der Elf von Trainer Frank Neubarth; angetrieben von „Sechser” Lukas Muszong, der immer wieder schnelle und sehenswerte Verdener Spielzüge bzw. Angriffe einleitete. Jonas Austermanns Versuch wurde noch von Zlomusica pariert (22.). Eine Kopfball-Abwehr des Lüneburger Keepers vor dem Strafraum landete aber bei Jalte Röpe, der Hoins bediente: Flachschuss – 2:0 (28.).
Damit nicht genug: Ein Ballverlust unserer Defensive führte zum schnellen Konter über Austermann. Querpass, Flachschuss von Brandes – 3:0 in der 33. Minute. Das ging leider viel zu einfach und der Drops war praktisch schon gelutscht.
In derselben Minute wechselte der LSK doppelt: Deniz Öker und David Böhm kamen für den nach einem Foul angeschlagenen Jonas Seidel und für Alessandro Dente.
Erst kurz vor der Pause das nächste offensive Lebenszeichen unseres Teams: Marian Kunze startete ein schönes Solo von rechts in die Box und traf mit seinem Linksschuss leider nur das Gebälk (40).
Praktisch mit dem Halbzeitpfiff setzte Brandes auf der anderen Seite einen Ball knapp vorbei – die deutliche Führung der Neubarth-Truppe ging absolut in Ordnung.
„Eli” Correia Cà ersetzte nach dem Wechsel den noch nicht beschwerdefreien Paul Knacke, er half, die Abwehr zu stabilisieren. Der LSK agierte nun defensiver, Verden schaltete in eine Art „Verwaltungsmodus”, Torchancen blieben bis in die Schlussphase absolute Mangelware.
Der vierte Wechsel des LSK, Christian Okafor kam für Felix Anders in die Partie (72.), sollte sich schließlich lohnen: Zehn Minuten später wurde Okafor von Deniz Öker angespielt und traf mit einem Rechtsschuss überlegt ins rechte Eck!
Das letzte Wort hatten jedoch die Gastgeber: Nach einem an Hoins verursachten Freistoß traf der Torjäger selbst zum 4:1-Endstand (88.).
Ob sich der auf zehn Punkte angewachsene Rückstand des LSK (bei einer Partie weniger) auf Verden noch aufholen lässt, muss die Zeit zeigen, ist aber angesichts der aktuellen Form des Spitzenreiters nur schwer vorstellbar …
Trainer Tornieporth war erwartungsgemäß mit der Vorstellung seines Teams alles andere als zufrieden: „Heute möchte ich mich für die gezeigte Leistung bei unseren Fans entschuldigen, es tut mir wahnsinnig leid. Die Entscheidung vom Mannschaftsrat, den nächsten Fanbus, nach Soltau für die heutigen Mitfahrer aus der Mannschaftskasse zu bezahlen, finde ich gut und richtig.“
Tornieporth kritisierte: „Man darf immer Spiele verlieren, wenn man sein Herz auf dem Platz lässt und der Gegner einfach besser ist, aber nicht so, wie wir heute aufgetreten sind. Wir werden dieses Spiel intensiv aufarbeiten und müssen dann schnell eine positive Konstanz an den Tag legen, unsere vergangenen Leistungen sind einfach zu instabil.”
Der LSK spielte mit: Zlomusica – Kunze, Wolk, Sanni, Kämpfer – Pauer, Dente (33. Böhm) – Knacke (46. Correia Cà), Anders (72. Okafor), Seidel (33. Öker) – Akkus
Es folgt, wenn das Wetter mitspielt, ein Heimspiel-Doppelpack: am Samstag, 28. Oktober, um 15 Uhr gegen Güldenstern Stade und am Reformationstag, 31. Oktober, um 14.30 Uhr gegen Ahlerstedt/Ottendorf. Garantiert auf Naturrasen!
Text: Thomas von Randow















