LSK steht nach Elfer-Krimi im Halbfinale!
... aber der 6:5-Sieg in Meckelfeld war ein hartes Stück Arbeit
Das war knapp! Bis zur letzten Aktion spannte der LSK heute im Viertelfinale des Bezirkspokals seine Fans auf die Folter. Dann war es geschafft, stand der 6:5-Erfolg nach Elfmeterschießen beim Bezirksligisten TV Meckelfeld fest.
LSK-Coach Dennis Tornieporth war erleichtert: „Jetzt habe ich als Trainer (fast) alles erlebt, ein Elfmeterschießen habe ich so noch nicht mitgemacht. Letztlich sind wir eine Runde weitergekommen, und darum geht es im Pokal.”
Es war ein hartes Stück Arbeit, für Tornieporth nicht verwunderlich: „Man sieht ja immer wieder, dass sich die Underdogs durchsetzen und Meckelfeld hat das heute wirklich ordentlich gemacht, sich das Penaltyschießen absolut verdient erkämpft.”
Für den Trainer geht der Erfolg seiner Mannschaft im Endeffekt aber in Ordnung: „Ich denke, dass wir uns das Weiterkommen in der zweiten Halbzeit verdient haben, es war ja gefühlt ein Spiel auf ein Tor, auch wenn die glasklaren Chancen gefehlt haben.”
In der Startaufstellung unseres Teams gab es im Vergleich zur Sonntag-Partie in Harsefeld einige Änderungen: Fabian Hänel hütete das Tor, Oke Wilke und Niklas Tippl verstärkten die Defensive und Christo Bartelt kam im Angriff zum Einsatz. Neben den schon bekannten Ausfällen von Deniz Öker, Christian Okafor und Jonas Seidel musste auch „Eli” Correia Cà erneut berufsbedingt passen.
Es ging gleich gut los für unsere Jungs. Schon in der 2. Minute bediente Christo Bartelt seinen Sturmkollegen Mert Akkus, der aus 16 Metern nur knapp das Tor verfehlte. Zehn Zeigerumdrehungen später brachte Kevin Kämpfer die Kugel von links in die Box; eine gegnerische Hand war im Weg, aber nicht die des Torhüters. Folgerichtig Strafstoß, den Nico Hübner souverän im rechten Eck unterbrachte.
Man hätte annehmen können, dass der LSK mit der Führung im Rücken sicher und kontrolliert weiterspielen würde, doch das war nicht der Fall.
Praktisch im Gegenzug lief ein Meckelfelder über links frei auf Keeper Hänel zu, der war schon geschlagen, doch David Böhm rettete auf der Linie.
In der 15. Minute der erste Auftritt von TV-Torjäger Philipp Wolfram: Einen langen Ball nahm er mehr oder weniger ungestört an und hob ihn über Fabian Hänel zum Ausgleich in die Maschen.
Kurz darauf musste unsere Mannschaft bereits wechseln: Marian Kunze kam für den angeschlagenen Nico Hübner ins Spiel (25.).
Nach etwas mehr als einer halben Stunde Eckstoß für die Gastgeber, das Spielgerät landete erneut bei Wolfram, der es per Kopf in den rechten Giebel setzte (33.). Betretene Mienen beim LSK, die sich natürlich nicht aufhellten, als unmittelbar darauf auch noch Paul Knacke verletzt ausscheiden musste (34.) und von Shabane Sanni ersetzt wurde.
Bis zum Pausenpfiff kam von unserem Team leider nichts wirklich Erbauliches mehr, was Coach Tornieporth zum Anlass für harsche Kritik in der Kabine nahm: „Die Gegentore sind auch auf unserem Mist gewachsen, die verteidigen meine Töchter besser. Deswegen wurde die Halbzeitansprache etwas deutlicher als üblich.“
Der Coach monierte: „Wenn man die Chance hat, sich in der Startelf zu zeigen und sich in die Mannschaft zu spielen, dann erwarte ich einfach eine andere Einstellung bzw. Leistung und nicht so eine Darbietung wie in der ersten Hälfte. Das kann ich so nicht akzeptieren und kenne ich so auch nicht aus der Vergangenheit. Der Qualitätsunterschied ist da einfach noch zu gravierend, deswegen haben wir noch ganz viel Arbeit vor uns, um die Leistungsgrenze innerhalb des Teams zu verdichten.”
Nach der Pause spielte praktisch nur noch der LSK, sicher auch bedingt durch die Einwechslungen von Corvin Behrens und Tomek Pauer.
Aber analog zum Harsefeld-Match blieben trotz großer Überlegenheit die klaren Möglichkeiten aus.
Dann aber die 62. Minute: Alessandro Dente tankte sich durchs Mittelfeld, spielte mit Corvin Behrens einen schönen Doppelpass am Strafraum, ging in die Box und erzielte mit einem platzierten Flachschuss den Ausgleich.
Unsere Jungs drängten auf die Entscheidung, der erlösende Siegtreffer wollte aber bis zum Schlusspfiff nicht mehr fallen. Exemplarisch für viele „Halbchancen” die 76. Minute, als nach einer Kunze-Flanke Pauer und Behrens jeweils in letzter Sekunde abgeblockt und so am Torerfolg gehindert wurden.
Dusel, als in der Nachspielzeit, bei einem der wenigen Konter ein Meckelfelder komplett „verwachste” und den Ball freistehend weit am Tor vorbeisetzte.
Dann das Elfmeterschießen: Die Hausherren legten vor und trafen zum 1:0. Tomek Pauer verwandelte sicher – 1:1. Meckelfeld ging wieder in Führung, obwohl Hänel in der richtigen Ecke war. Corvin Behrens verlud den Keeper – 2:2. Dann der erste Fehlschuss der Gastgeber – Latte. Mert Akkus nervenstark – 2:3. Der TV gleicht aus, obwohl Hänel wieder fast pariert hätte – 3:3. Nun Routinier Stefan Wolk: ebenfalls nur ans Quergebälk. Oje!
Aber da war ja noch Fabian Hänel, der den fünften Schuss der Meckelfelder abwehrte – Vorteil LSK! Jetzt musste nur noch Marian Kunze treffen, und mit einem satten Schuss in den rechten Winkel sorgte er für die Entscheidung und den Einzug ins Halbfinale!
So spielte der LSK: Hänel – Tippl (46. Pauer), Wolk, Wilke, Böhm (46. Behrens) – Dente – Kämpfer, Knacke (34. Sanni) – Hübner (25. Kunze), Akkus, Bartelt
Das Halbfinale wird voraussichtlich im Frühjahr 2024 ausgetragen. Mögliche Gegner sind der TuS Neetze, der FC Cuxhaven und der Sieger der Partie Ottersberg gegen Harsefeld (31. Oktober).
Die nahe Zukunft bringt jetzt erst einen schönen Heimspiel-Doppelpack: Am kommenden Samstag (7. Oktober) gastiert zunächst der SV Ahlerstedt um 16.30 auf den Sülzwiesen, bevor dann am 15. Oktober der TuS Neetze um 15.30 Uhr seine Visitenkarte beim LSK abgibt!
Texte: Thomas von Randow und Jürgen Poersch