0:2 in Harsefeld – LSK rennt vergeblich an
... und Samstag steigt das Schlagerspiel gegen SV Ahlerstedt
Bitterer Nachmittag für unsere Jungs. Während Verden, Lindwedel und Ahlerstedt die volle Punktzahl einfuhren, unterlag der LSK beim TuS Harsefeld mit 0:2 (0:2), hat jetzt vier Zähler Rückstand auf Spitzenreiter Verden.
Im Vergleich zur Vorwoche gab es in unserer Startelf zwei Änderungen: Deniz Öker spielte für den kurzfristig erkrankten Jonas Seidel, Alessandro Dente für Kevin Kämpfer auf der „Sechs”.
Unser Team benötigte ein paar Minuten Anlaufzeit, um sich auf den kleinen, engen Kunstrasenplatz einzustellen. Die Gastgeber dagegen waren sofort voll da; bereits in der 1. Minute setzte Simba einen Distanzschuss auf die Latte.
Ein erster Lünburger Vorstoß führte zum Eckball, der auf dem Kopf von Mert Akkus landete, doch er konnte den Ball aber nicht richtig auf den gegnerischen Kasten bringen.
Diese Szene war irgendwie symptomatisch für das Spiel des LSK am heutigen Tag: viel Aufwand, wenig Ertrag. Klar herausgespielte Torchancen gab es in der ersten Halbzeit praktisch gar nicht. Dafür umso mehr Zweikämpfe, Fouls und Freistöße, die allesamt nichts einbrachten.
Harsefeld war bei Standards durch Kopfbälle von Abwehrchef Danny Berner und Manuel Detje immer wieder gefährlich, die große spielerische Linie gab es bei den Hausherren aber auch nicht. Bereits vor der Pause mussten beim TuS Berner und Linksaußen Mika Kraßmann verletzungsbedingt ausgewechselt werden.
In der 36. Minute setzte Marian Kunze zum Solo über rechts in die gegnerische Box an, ein Querpass zu Corvin Behrens, doch leider bekam der Kapitän den Ball nicht richtig unter Kontrolle. Schade, da war mehr drin!
Die Zuschauer waren in Gedanken vermutlich schon in der Halbzeit, als Harsefeld wie aus dem Nichts zum Doppelschlag ansetzte: Erst erzielte Nico Osuch mit einem verdeckten Flachschuss aus 25 Metern die Führung für seine Farben, praktisch mit dem Pausenpfiff legte Bruder Dennis das 2:0 aus ähnlicher Distanz nach – zwei ganz bittere Pillen, die unser Team da zu verdauen hatte.
Der LSK kam unverändert aus der Kabine, musste gleich nach Wiederbeginn eine Schrecksekunde überstehen, als Haris Zlomusica einen Flachschuss aus 20 Metern um den Pfosten drehte.
Dann übernahm unser Team aber immer mehr das Kommando, Paul Knacke tauschte mit Deniz Öker die Positionen, kam jetzt wie gewohnt über die rechte Seite. Aber die Angriffsversuche verfingen sich oft in der vielbeinigen Harsefelder Abwehr. Die Gastgeber suchten ihr Heil, bei gelegentlichen Kontern, nur noch in der Defensive, waren in der Wahl ihrer Mittel oft nicht zimperlich, spielten hart und aggressiv.
Der agile Marian Kunze setzte nun zu mehreren Flankenläufen an: Nico Hübner, verfehlte den Ball (51.), Deniz Öker köpfte drüber (57.) und Corvin Behrens konnte das Leder nicht mehr drücken, der Ball sprang auf den Querbalken (66.).
Zwischenzeitlich war Deniz Öker nach einem Flügellauf und Zweikampf im Strafraum böse umgeknickt und musste mit Verdacht auf Bänderriss durch Kevin Kämpfer ersetzt werden (60.). Hier hätte es durchaus Strafstoß geben können, doch die Pfeife des Unparteiischen blieb stumm.
Danach ereignete sich für eine gute Viertelstunde wenig Nennenswertes, ehe unsere Jungs eine Art Schlussoffensive einläuteten: Tomek Pauer flankte in die Box zu Mert Akkus, dessen Kopfball aber zu unplaziert war (83.). Ein Behrens-Pass in den 16er rutschte Akkus über den Fuß (85.), ein Behrens-Drehschuss wurde zur Ecke geklärt (87.). Und nach einem Knacke-Querpass wurde der Versuch des starken Abwehrchefs Shabane Sanni abgeblockt (88.).
Spätestens hier erinnerten sich die Lüneburger Fans an die alte Fußball-Weisheit „Wir hätten noch zwei Stunden spielen können…”
In der 89. Minute lag das Spielgerät plötzlich doch noch im Harsefelder Netz, Akkus hatte eine Kunze-Eingabe per Kopf verwandelt. Doch die Fahne des Schiri-Assistenten erstickte die letzte Hoffnung im Keim …
Dann war Schluss und LSK-Trainer Dennis Tornieporth bedient: „Das einzig Positive am heutigen Tag war die große Unterstützung durch die mitgereisten Zuschauer. Der gegnerische Torhüter musste in 90 Minuten nicht einmal richtig eingreifen, damit ist eigentlich schon alles erzählt.“ Tornieporth kritisierte: „Wenn jeder auf dem Feld probiert, sein eigenes Spiel zu spielen und sich mit allem beschäftigt, aber nicht mit dem Wesentlichen, dann muss man froh sein, wenn man noch Gegner findet, die besiegt werden können. Von daher eine verdiente Niederlage, die wir uns selbst zuzuschreiben haben.”
Viel Zeit zum Verschnaufen gibt es für unsere Jungs nicht: Bereits am Dienstag (15 Uhr) steigt beim TV Meckelfeld das Viertelfinale im Bezirkspokal!
So spielte der LSK: Zlomusica – Kunze, Sanni, Böhm, Hübner – Pauer, Dente – Öker (60. Kämpfer), Behrens, Knacke – Akkus
Texte: Thomas von Randow und Jürgen Poersch