Byebye: Malte Meyer (v. l.), Daniel Hefele und Lukas Pägelow – hier im Hinspiel gegen Phönix Lübeck – laufen morgen zum letzten Mal für den LSK auf.
Foto: Jürgen Poersch

Wehmut wird am Sonntag über dem Neetzer Jahnstadion schweben. Der Lüneburger SK läuft nach acht Jahren zum letzten Mal in der Regionalliga auf. Um 14 Uhr erwartet der Absteiger den Spitzenreiter der Abstiegsrunde, Phönix Lübeck.

Es ist auch ein Tag der Abschiede. Teamchef Rainer Zobel und Torwarttrainer Mario Drewes gehen. Die Spieler Lukas Pägelow, Malte Meyer, Daniel Hefele, Abdul Gafar und Alessandro Otte verlassen den LSK. LSK-Logistik-Leiter und Sicherheitsbeauftragter Björn Busch hört ebenso auf sowie Medienbeauftragter Jürgen Poersch. Vor dem Anpfiff gibt es offizielle Verabschiedungen.

Phönix will nichts schenken

Nach dem Anpfiff geht es für den LSK darum, sich würdig aus der Regionalliga zu verabschieden. Das wird schwer genug, denn das Hinspiel verlor Lüneburg mit 0:2, war auf dem Lübecker Kunstrasen klar unterlegen. Ob’s auf dem vollständig genesenen Neetzer Rasen besser läuft, bleibt abzuwarten.

Gästetrainer Oliver Zapel gilt als extrem ehrgeizig, will seinen Siegeszug durch die Abstiegsrunde fortsetzen: „Jetzt wollen wir in den letzten 90 Minuten noch einmal richtig Spaß haben, eine tolle Leistung bringen und natürlich die drei Punkte mit nach Lübeck bringen“, macht der Gästecoach wenig Hoffnung auf ein Abschiedsgeschenk.

Der ehemalige LSK-Stürmer Michael Kobert (vorne) erzielte im Hinspiel das 1:0 für Phönix Lübeck. Hinten die LSK-Spieler Kevin Barajas und Malte Meyer (r.).
Foto: Jürgen Poersch

Halbe Eintrittspreise und Freibier

Es geht also morgen vor allem um die Ehre. Um trotzdem noch mal Zuschauer ins Jahnstadion zu locken, halbiert der LSK die Eintrittspreise: „Fünf Euro auf allen Plätzen, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre haben freien Eintritt“, wirbt LSK-Schatzmeister Henning Constien. Und der sonst so Sparsame haut noch einen raus: „Nach dem Spiel gibt es Freibier – solange der Vorrat reicht.“

Vorstand geht auf Fans zu

Das soll ein Dankeschön an die Fans sein, die dem LSK auch in der Abstiegssaison bis zuletzt die Treue gehalten haben. Für kommenden Dienstag hat sich LSK-Präsident Sebastian Becker zu einem Treffen mit einigen Fans wie Trommler Stefan Hye und Frank Güttler verabredet.

Der LSK-Fanblock mit Frank Güttler (unten, Mitte) und Trommler Stefan Hye ist morgen zum Freibier und Dienstag zum Gespräch mit dem Vorstand eingeladen.
Foto: Jürgen Poersch

Die LSK-Mannschaft hat sich bereits am Freitag zur Abschiedsfeier getroffen. Der nach viereinhalb Jahren scheidende Teamchef Rainer Zobel hat im Vereinsheim in der Goseburg einen ausgegeben. Bis nach Mitternacht saß man beisammen.

Wir sind der LSK! Wir kommen zurück!

Zu feiern gibt es morgen im Jahnstadion wohl wenig. Nach dem Abstieg sitzt die Trauer tief, bei allen. Nach acht Jahren Regionalliga gegen VfB Lübeck, VfB Oldenburg oder die Talente des HSV und FC St. Pauli werden sich alle umgewöhnen müssen, wenn es in der Oberliga (NFV-Zulassung ohne Auflagen kam gerade) gegen Bersenbrück, Papenburg und Ahlerstedt geht.

Es ist aber auch eine Chance. Denn Jahre des Abstiegskampfes, des defensiven Fußballs gegen bessere Teams haben an den Nerven gezerrt – auf dem Rasen, auf den Rängen. Vielleicht gelingt es ja, ein neues Team auf die Beine zu stellen, das in der Oberliga oben mitspielt, das die Fans mit offensivem Fußball erfreut und zurückholt.

So liegt morgen in der Stunde der Wehmut und des Abschieds auch ein Stück Hoffnung: Wir sind der LSK! Wir stehen wieder auf! Wir kommen zurück!