Tiefe Niedergeschlagenheit beim LSK: Tomek Pauer, hier bei der Niederlage gegen St. Pauli, und seine Mitspieler haben den Kampf um den Klassenerhalt verloren.
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Es ist bitter! Der Lüneburger SK Hansa hat heute 0:1 (0:1) bei Eintracht Norderstedt verloren und steigt ab. Damit ist das schöne Kapitel „Lüneburg spielt Regionalliga“ nach acht Jahren beendet.

Die Voraussetzungen waren am vorletzten Spieltag denkbar schlecht: LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli mussten neben den gesperrten Stammspielern Marian Kunze, Alessandro Otte und Malte Meyer auch auf den verletzten Daniel Hefele verzichten. Dafür gab Abdul Gafar nach vierwöchiger Pause sein Comeback, musste aber schon nach einer halben Stunde ausgewechselt werden.

Dabei begann es ganz gut für den Angreifer, der in der kommenden Saison bei Werder Bremen II spielt. Gafar hatte in der 4. Minute eine Chance, doch sein Schuss von halbrechts war zu harmlos, verfehlte das Tor. Danach war Norderstedt am Drücker. Dicke Chance in der 13. Minute, als Müller aus sieben Metern flach abzog und LSK-Torwart Roman Birjukov gerade noch mit dem Fuß klären konnte. Es sollte nicht die einzige Großtat des Keepers werden. In der 19. Minute parierte Birjukov einen gefährlichen Freistoß von Bork, in der 21. Minute hielt er ganz stark gegen Grau, der allein auf ihn zulief.

Gute LSK-Chance in der 28. Minute: Nico Hübner flankte von rechts, ein Norderstedter klärte in höchster Not gegen den einköpfbereiten Jonas Seidel. In der 31. Minute noch ein gehaltener Distanzschuss von Gafar, der kurz darauf vom Feld musste und von Maximilian Zoch ersetzt wurde.

Seidel vergab die beste Chance

Superchance für den LSK in der 35. Minute: Lukas Pägelow legte den Ball mit der Hacke präzise zurück auf Jonas Seidel, doch der Stürmer schoss aus bester 10-Meter-Distanz am Tor vorbei. Das hätte es sein müssen!

Norderstedt antwortete – und wie! Der starke Rechtsverteidiger Juri Marxen passte flach auf den quirligen Elias Saad, und der vollstreckte in der Mitte trocken zum 1:0 (39. Minute). Damit ging’s in die Pause.

Nach dem Wechsel verpasste Norderstedt viermal die Möglichkeit, höher in Führung zu gehen, meist war Saad beteiligt.

In der 60. Minute ein Lebenszeichen des LSK durch den langen Tomek Pauer, der aus dem Mittelfeld in die Spitze gewechselt war. Sein 18-Meter-Schuss strich knapp übers Tor. Kurz darauf eine gefährliche Ecke von Hübner, die per Kopf gerade noch geklärt wurde.

Immer wieder Saad gegen Birjukov

Die Zeit verstrich, der LSK wusste: Wir müssen noch zwei Tore schießen, wenn wir nicht absteigen wollen. Lange, hohe Bälle auf Pauer waren jetzt das letzte Mittel. Doch viele Zuspiele kamen wieder zu ungenau, symptomatisch für die gesamte Saison. Die Gesten der Verzweiflung mehrten sich, zumal Norderstedt in der Schlussviertelstunde die besseren Chancen hatte, den Sack zuzumachen. Birjukov rettete in der 77. und 80. Minute zweimal bravourös gegen Saad, einmal rettete die Latte.

Letztes Aufbäumen des LSK in der 90. Minute: Michel Oelkers zog im Getümmel aus zehn Metern ab, doch sein Schuss wurde vor der Linie geklärt. Das war’s. Schlusspfiff. Abstieg. Viele hängende Köpfe. Der LSK trauert.

Jetzt beginnt der Neuaufbau

Doch der Blick geht auch schon nach vorne. Ab sofort beginnt der Neuaufbau für die Oberliga, bei dem man Trainer Qendrim Xhafolli und den anderen Verantwortlichen des LSK nur viel Glück und alles Gute wünschen kann.

Das letzte Saisonspiel wird am Sonntag, 29. Mai, um 15 Uhr in Neetze gegen den Spitzenreiter Phönix Lübeck angepfiffen.

So spielte der LSK: Birjukov – Correia Cà, Pägelow, Oelkers – Hübner, Pauer, Wolk, Filimonov (79. Yagmur) – Ghubasaryan – Seidel, Gafar (34. Zoch)