Der Ball ist drin! Daniel Hefele hat ihn über die Linie gebracht: 1:1!
Foto: Jürgen Poersch

„Was für ein geiles Spiel!“, schwärmte LSK-Einwechsler Jonas Seidel schon beim Warmlaufen in der ersten Halbzeit. In der Tat, es wurde heute einiges geboten im Neetzer Jahnstadion. Abstiegskampf pur vor 600 Fans, viele Torchancen, tolle Stimmung. Nicht so geil war am Ende das Ergebnis: Der Lüneburger SK und Altona 93 trennten sich 1:1.

Es begann nicht gut: Beim LSK waren zusätzlich zu den vielen Erkrankten, Verletzten und Gesperrten kurzfristig auch noch Torjäger Malte Meyer und Sturmkollege Yigit Yagmur krankheitsbedingt ausgefallen. So saßen auf der Bank neben dem gerade von Corona genesenen Seidel und Debütant Valentin Zalli drei Spieler, die um 12 Uhr schon in der U23 (1:2 gegen Eintracht II) gespielt hatten: William Hildebrand, Linus Büchler und Serjej Litvonov.

Auf ihn ist Verlass: Haris Zlomusica vertrat den erkrankten Stammkeeper Roman Birjukov wieder glänzend.
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Im Tor stand für Corona-Opfer Roman Birjukov wieder Haris Zlomusica – und er machte seine Sache wie schon beim Heider SV erneut sehr gut. Machtlos war er allerdings in der 14. Minute, als Peer Mahncke am Fünfer hochstieg und eine Ecke per Kopf zum 1:0 verwandelte. Überhaupt war der LSK heute in der Luft nicht so stark wie gewohnt, da machte sich das Fehlen der kopfballstarken Malte Meyer und Tomek Pauer bemerkbar.

Nach der Führung war Altona deutlich am Drücker, begeistert angefeuert von 70 Anhängern im Fanblock. Marcel Lück setzte in der 19. Minute einen Schuss nur knapp übers LSK-Tor.

In der 31. Minute die erste LSK-Chance: Kevin Barajas spielte Maximilian Zoch wunderschön an, der stand allein vorm Tor, scheiterte aber am starken Altona-Keeper Frederick Lorenzen.

Hefele schießt das 1:1

Besser als Zoch machte es in der 35. Minute Daniel Hefele. Nach Ecke und Gewühl vor dem Tor schob er den Ball über die Linie: 1:1! Riesenstimmung auf den Rängen und besonders im LSK-Fanblock, der sich heute in Champions-League-Form zeigte, das Team von der ersten bis zur letzten Sekunde antrieb.

Der Jubel nach dem 1:1: LSK-Torschütze Daniel Hefele (r.) freut sich mit Kapitän Lukas Pägelow. Vorne Marian Kunze (Nr. 10). Oben die begeisterten LSK-Fans.
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Kurz nach dem Ausgleich schon die nächste LSK-Großchance. Zoch hatte aus kurzer Distanz eine gute Einschussmöglichkeit, spielte aber lieber weiter zu Barajas, dem der Ball fünf Meter vor dem Tor über den Fuß rutschte. Und das lag nicht am Rasen, der diesmal gut bespielbar war. Dickes Lob an das Rasenteam!

In der 39. Minute wieder eine Chance zur Führung: LSK-Sechser Daniel Hefele setzte sich halblinks im 16er durch, sein Schuss strich knapp am langen Pfosten vorbei. Begeisterung auf den Rängen, wo sich beide Fanblocks fröhliche Gesangsschlachten lieferten.

Kevin Barajas (r.) hatte die ganz dicke Chance zur Führung auf dem Fuß. Links Marian Kunze.
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Nach der Pause kam Altona wieder besser in Fahrt. Der LSK hatte Glück bei zwei Gäste-Großchancen in der 52. und 54. Minute, als Arthur Filimonov im letzten Moment klärte. Doch Lüneburg kam zurück. Zoch vergab nach einer Stunde aus fünf Metern, Michel Oelkers hatte bei zwei Kopfbällen Pech. Noch mehr Pech hatte Stürmer Nico Hübner, der in der 76. Minute nach einem Foul Gelb-Rot sah und am kommenden Samstag in Drochtersen fehlen wird.

Wird der eine Punkt reichen?

Der LSK riskierte in der Schlussphase alles, brachte mit Jonas Seidel und Valentin Zalli zwei frische Stürmer. Doch die beiden letzten Chancen hatte Altona. In der 90. Minute parierte Haris Zlomusica einen gefährlichen 16-Meter-Schuss. Und in der 93. Minute pfiff ein Kopfball von Altonas William Wachowski ganz knapp übers Tor. Das hätte für den LSK noch in die Hose gehen können. So blieb es beim gerechten 1:1 – ob der eine Punkt dem LSK hilft, wird sich am Ende zeigen.

Der LSK steht weiter auf Aufstiegsplatz 7, mit einem Punkt Rückstand auf den spielfreien FC St. Pauli II. Keine Blöße gab sich gestern Abstiegskonkurrent BSV Rehden, fegte den chancenlosen Heider SV mit 4:0 vom Platz (Tore: 3x Krasniqi, 1x Djumo).

Wie schön: Oeli ist zurück!

Er ist wieder da! Thomas Oelkers (vorne) kehrte nach langer Pause aus familiären Gründen auf die LSK-Bank zurück. Links Athletiktrainer Gregor Trowitzsch.
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Eine schöne Sache gibt es an diesem 1. Mai noch zu berichten. Auf der LSK-Bank saß nach rund anderthalbjähriger Pause zum ersten Mal wieder der beliebte Co-Trainer Thomas Oelkers. Darüber haben sich alle sehr gefreut. Willkommen zurück, Oeli!

So spielte der LSK: Zlomusica – Correia Cà, Pägelow, Oelkers – Kunze, Hefele, Ghubasaryan (90.+1 Büchler), Filimonov – Barajas (81. Zalli) – Hübner, Zoch (78. Seidel)

Hier seht Ihr mehr Bilder vom Spiel:

Einlauf der Gladiatoren. Die Arena war mit 600 Fans gut gefüllt.
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Das Debüt: Sturm-Neuzugang Valentin Zalli (r.) kam nach nach langer Verletzungspause zu seinem ersten Einsatz. Hier betritt er mit Jonas Seidel das Jahnstadion.
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Das Comeback: Jonas Seidel (l.) begrüßt Rückkehrer Linus Büchler.
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Sie gaben alles: Der LSK-Fanclub mit Paukenmann Stefan Hye (unten Mitte). Links neben ihm Geburtstagskind Marlon Suhrke, der heute 20 Jahre jung wurde und sich einen Dreier gewünscht hatte.
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Erjanik Ghubasaryan (r.) zeigte wieder eine tadellose Leistung auf der Sechs.
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Eine Torwart-Legende im Jahnstadion: Richard Golz, früher beim HSV und SC Freiburg, jetzt sportlicher Leiter bei Altona 93.
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Wieder nichts: Maximilian Zoch war mit viel Einsatzfreude unterwegs, vergab aber seine Torchancen.
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Teamgeist: Oben rechts feuert der gelbgesperrte Tomek Pauer die Kollegen Maximilian Zoch (Nr. 29) und Jonas Seidel an. Oben links der noch sichtlich coronageschwächte Alessandro Otte.
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Der LSK-Vorstand war heute mit Präsident Sebastian Becker (oben v. l.), Schatzmeister Henning Constien und Jugendvorstand Martin Wilke (nicht auf dem Bild) vertreten. Besorgte Mienen bei den Verantwortlichen: Wird das 1:1 am Ende zum Klassenerhalt reichen?
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Wir stehen zu Euch! Mit Beifall wurde das LSK-Team nach dem Abpfiff von den Fans verabschiedet.
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