Ein beherrschendes Thema gab es sowohl Samstag beim Bezirksliga-Hit TuS Neetze gegen TSV Bardowick als auch Sonntag beim Regionalliga-Spiel Lüneburger SK gegen Eintracht Norderstedt: der miserable Zustand des Rasens im Neetzer Jahnstadion.
Das beklagten in der Landeszeitung und bei LZsport nicht nur Bardowicks Trainer Roman Razza, Norderstedts Coach Jens Martens und sein LSK-Kollege Rainer Zobel, sondern auch Neetzes Trainer Maik Peyko.
Zuschauer sprechen vom „Acker“
Auch auf den Zuschauer-Rängen war der Platz, der sich nach dem Winter arg holprig präsentiert, das zentrale Gesprächsthema. Denn ein gepflegtes Aufbauspiel war in beiden Partien nicht möglich. Das sah jeder. Vom „Acker“ war die Rede.
Das alles gefällt Neetzes ambitioniertem Fußballobmann Dr. Marco Schulze überhaupt nicht: „Es ist bekannt, dass der Platz – wie aktuell übrigens fast alle Sportplätze der Region – in keinem guten Zustand ist. Das Thema wurde natürlich auch beim LSK und beim TuS Neetze vor Monaten erkannt. Leider lässt sich ein Rasenplatz, schon gar nicht zu dieser Jahreszeit, innerhalb von zwei Wochen vom wintergeplagten Zustand in einen englischen Rasen verwandeln.“
Schulze beklagt Berichterstattung
Schulze missfiel auch, dass dieses Thema immer wieder in der Presse thematisiert wird: „Es ist wirklich niemandem geholfen, dass sich seit Wochen nur noch auf das Thema Rasen im Jahnstadion eingeschossen wird. Wird möglicherweise versucht, den LSK und den TuS Neetze gegeneinander auszuspielen? Mir erschließt sich diese stringent negative Berichterstattung einfach nicht.“
LSK-Logistik-Leiter Björn Busch stimmt zu: „Mich ärgert es richtig, dass der Platzzustand immer wieder einen so großen Raum in der LSK-Berichterstattung einnimmt. Das fällt auch auf unseren Verein zurück.“
„An dem Problem wird gearbeitet“
Schulze schlägt vor: „Alternativ könnte man ja auch mal anmerken, dass das Problem erkannt wurde und daran gearbeitet wird. Es gibt Leute wie den Neetzer Platzwart Hartmut Vogt oder auch Björn Busch vom LSK, die arbeiten ehrenamtlich viele Stunden in der Woche, um Löcher zuzutreten und den Platz zu pflegen. Wie fühlen sich diese Menschen, wenn Sie ständig aufs Neue von vermeintlichen Experten den Zustand des Platzes erklärt bekommen? Falls ernsthaftes Interesse am Zustand des Platzes und den geplanten Vorhaben bestehen sollte, stehen wir gerne zur Verfügung.“
„Das ist keine Kampagne“
LZ-Sportreporter Ulli Pott, der durch seine konstruktive Berichterstattung einen guten Ruf in der Fußballszene hat, erwidert: „Wir Sportjournalisten sehen jede Woche viele Rasenplätze im Landkreis, der in Neetze ist mit Abstand der schlechteste. Wer Regionalliga anbietet, sollte sich um seinen Rasen kümmern. Das ist keine Kampagne der Presse – jeder, der darauf spielt, regt sich darüber auf.“
Pott greift den Vorschlag von Schulze aber gern auf: „Wir werden zum nächsten LSK-Heimspiel mal die Greenkeeper beider Vereine zu Wort kommen lassen.“
„Beim nächsten Heimspiel wird es besser“
Bis zum nächsten Heimspiel am Sonntag, 1. Mai (15 Uhr), gegen Altona 93 sind zum Glück noch vier Wochen Zeit. „Bis dahin wird der Platz in einem wesentlich besseren Zustand sein“, ist LSK-Vorstand Henning Constien sicher.
Es gab aus aktuellem Anlass wieder Gespräche zwischen den Verantwortlichen beider Vereine. Erstes Ergebnis: Schon heute Abend tagt der Rasen-Rat in Neetze. An dem Gespräch nehmen u. a. Marco Schulze, TuS-Hauptsponsor Tim Vogel und Björn Busch teil. Gutes Gelingen!