Die Fans des LSK möchten Sonntag mal wieder einen Heimsieg feiern – so wie hier gegen Holstein Kiel II.
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Die Fans des Lüneburger SK sorgen sich um ihren Verein. Nach der 0:4-Niederlage beim FC St. Pauli II fürchten viele, dass am Saisonende der Abstieg in die Oberliga stehen könnte und dass die Mannschaft dann komplett auseinanderfällt. Auf der LSK-Facebook-Seite und in anderen Internet-Foren äußern sie ihre Befürchtungen.

Nachdem wir diese Woche den Abgang von LSK-Angreifer Abdul Gafar zu Werder Bremen gemeldet hatten, schrieb Kurt „Kuddel“ Meier: „Er wird wohl nicht der Letzte bleiben, der im Sommer wechselt. Die Karawane zieht weiter …“

Treue LSK-Fans wie Kurt Meier (2. v. l.) sorgen sich um ihren Klub. Hier diskutiert „Kuddel“ mit (v. l.) Wolfgang „Tabi“ Bubolz, Ulli Schröder und dem LSK-Ehrenvorsitzenden Dietrich Conrad.
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LSK-Fan Marcel Rathmann postete: „Ich würde fast meinen Allerwertesten darauf verwetten, dass wieder mindestens zehn Abgänge zu verzeichnen sind. Also eigentlich schon nichts Neues mehr. So wie jede Saison. Hefele, Gafar sind nur die ersten.“ 

Und Udo Sembach fürchtet: „Also nächste Saison wieder ein komplett neuer Kader.“ Drei von zahlreichen Stimmen.

15 Spieler haben Verträge für nächste Saison

Marian Kunze (vorne), einer der Beständigsten im LSK-Team, hat noch einen Vertrag bis 2023.
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Ist die Lage tatsächlich so bedrohlich? Wir haben mit LSK-Vorstand Henning Constien gesprochen, der im Moment mit Hochdruck die Verhandlungen mit aktuellen Akteuren und Neuzugängen führt. „Wir haben 15 Spieler mit gültigen Verträgen für die kommende Saison“, betont Constien. Das sind die 15:

Tor: Maximilian Hüster, Haris Zlomusica

Abwehr: Eli Correia Cà, Marian Kunze, Arthur Filimonov, Constantin Jordanov

Mittelfeld: Tomek Pauer, Stefan Wolk, Kevin Barajas, William Hildebrand

Sturm: Jonas Seidel, Maximilian Zoch, Yigit Yagmur, Bibie Njie, Valentin Zalli

Auch LSK-Mittelfeld-Leader Tomek Pauer (l.) – hier gegen den früheren Lüneburger und heutigen Lübecker Calvin Brackelmann – hat einen Vertrag für die kommende Saison. Rechts Stürmer Maximilian Zoch, der bis 2023 an den LSK gebunden ist.
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Verträge gelten auch für Oberliga

Gelten diese Verträge bei Abstieg auch für die Oberliga? „In den Verträgen steht nichts von einer Spielklasse”, erklärt Schatzmeister Constien, „sollten wir absteigen, was ich nicht glaube, und ein Spieler mit gültigem Vertrag möchte den LSK verlassen, dann muss der neue Verein eine angemessene Ablösesumme an uns zahlen. Das war in der Vergangenheit auch so, als uns zum Beispiel Thorben Deters, Can Düzel oder Fabian Istefo verlassen haben. Sie alle hatten – im Gegensatz zu früher, als der LSK meist nur Ein-Jahres-Verträge abgeschlossen hat – mehrjährige Verträge, sodass sie uns zumindest einen Batzen Geld eingebracht haben.“

LSK-Abwehrstütze Erjanik Ghubasaryan (l.) zählt zu den Spielern, deren Vertrag am Saisonende ausläuft.
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Zu den neun Spielern, deren Zwei-Jahres-Vertrag in diesem Sommer ausläuft, gehören Daniel Hefele und Abdul Gafar, die den LSK wie berichtet verlassen werden. Außerdem laufen die Kontrakte von Torwart Roman Birjukov, den Abwehrspielern Lukas Pägelow, Alessandro Otte, Erjanik Ghubasaryan und Michel Oelkers, Außenbahnspieler Nico Hübner und Torjäger Malte Meyer aus.

Henning Constien (l.) im Gespräch mit Eliezer Correia Cà, dessen Vertrag bis 2023 läuft.
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„Mit allen Spielern sind wir in Gesprächen“, berichtet Constien, der ständigen Kontakt zu Cheftrainer Qendrim Xhafolli hält. Ob der LSK alle Spieler, die einen Vertrag haben oder deren Vertrag ausläuft, auch behalten will, ließ Constien offen. Da hat die sportliche Leitung ein wichtiges Wort mitzureden.

Geht Meyer? Neuer Mittelstürmer im Visier

LSK-Torjäger Malte Meyer wird möglicherweise bald für einen anderen Klub jubeln.
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Und wie sieht es mit Neuzugängen aus? „Auch da laufen Verhandlungen, zum Beispiel mit einem jungen Mittelstürmer“, verrät Constien, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Denn dem LSK ist natürlich bekannt, dass sich für den ablösefreien Stürmer Malte Meyer nach zwölf Saisontoren auch andere, finanzstärkere Klubs interessieren. „Malte wird schwer zu halten sein“, ist Constien realistisch, „wir haben ihm ein Angebot unterbreitet, nun liegt die Entscheidung bei ihm.“

Die Bedenken, dass es in der kommenden Saison einen komplett neuen Kader geben werde, kann der Schatzmeister nicht teilen: „Ich habe mir gerade noch mal die Transfers des LSK ab 2015, also vor meiner Zeit, angeschaut. Damals sind tatsächlich bis zu 20 Spieler pro Saison gegangen und gekommen. Das war in den vergangenen Jahren nicht mehr so, da lagen wir in der Zahl unserer Transfers weit unter dem Durchschnitt anderer Regionalligisten. Wir haben da viel mehr Kontinuität reingebracht, auch durch unsere Zwei-Jahres-Verträge.“

Constien gibt zu, dass es im Moment schwierig sei, zu verhandeln, weil nicht feststehe, in welcher Klasse der LSK in der kommenden Saison spielen werde. „Wir planen für beide Ligen. Ich bin zuversichtlich, dass wir sowohl für die Regionalliga als auch für die Oberliga einen schlagkräftigen Kader auf die Beine stellen werden. Im Übrigen bin ich überzeugt, dass wir den Klassenerhalt noch schaffen können!“

Sonntag kommt Norderstedt

Nico Hübner (l.) und der LSK erwarten am kommenden Sonntag Eintracht Norderstedt.
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Am kommenden Sonntag kann der LSK die nächsten Punkte für die Rettung sammeln. Um 15 Uhr gastiert der Tabellenzweite Eintracht Norderstedt im Neetzer Jahnstadion. Auf geht’s, Jungs, diese Punkte holt Ihr Euch zusammen mit den Fans!

Tickets gibt es bis zum morgigen Samstag um 15 Uhr online unter www.lsk-hansa.de/ticketshop. Auch an der Tageskasse, die Sonntag um 14 Uhr öffnet, sind noch genügend Karten erhältlich. Wir sehen uns im Jahnstadion!