Der Regionalliga-Fußball kehrt zurück ins Jahnstadion! Darauf freuen sich Spieler und Fans. Sonntag um 15 Uhr geht’s gegen Heide um drei ganz wichtige Punkte für den Klassenerhalt.
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Das Projekt Klassenerhalt, es startet an diesem Sonntag um 15 Uhr. Regionalligist Lüneburger SK erwartet im Neetzer Jahnstadion den Heider SV. Zum Auftakt der Abstiegsrunde soll ein Dreier her. „Es ist das erste von zwölf Endspielen“, sagt LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli, „wir sind bereit!“

Der LSK-Vorstand hat in der Winterpause große Anstrengungen unternommen, um das Team für die Abstiegsrunde zu verstärken. Aus dem knappen 20er- wurde ein 24-Kader. Vier Offensivspieler sind gekommen: Bibie Njie, William Hildebrand, Valentin Zalli und Kevin Barajas. Außenstürmer Njie ist beim Auftakt ebenso dabei wie der zuletzt angeschlagene Spielgestalter Hildebrand. Außenstürmer Zalli fällt noch verletzt aus.

LSK wartet auf Barajas-Freigabe aus den USA

Der Einsatz des neuen Spielmachers Kevin Barajas (l.) ist unsicher, weil die Freigabe fehlt. Der LSK arbeitet fieberhaft daran, dass es bis morgen klappt.
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Hinter Barajas, der auf der Zehn schon starke Leistungen zeigte, steht noch ein Fragezeichen. Bis heute Vormittag war seine Freigabe nicht da. Was ist da los?

„Die Sache ist sehr kompliziert“, sagt Verhandlungsführer Henning Constien, „Kevin hat im Juli 2021 sein letztes Spiel in den USA absolviert, das haben wir auch schriftlich von seinem Verein Georgia Storm. Er wäre also normalerweise nach sechs Monaten Pause sofort spielberechtigt. Doch Georgia Storm ist Viertligist und beim US-Verband gar nicht registriert. Registriert sind dort nur die Erst- und Zweitligisten. Deshalb gilt Kevin als Spieler seines vorherigen Verein, dem Zweitligisten Atlanta United. Von dem brauchen wir die Freigabe.“

Seit Tagen laufen die Drähte zwischen LSK, DFB und Atlanta United heiß, doch bis heute Vormittag war die Freigabe noch nicht da. „Wir warten stündlich auf eine FIFA-Profi-Freigabe aus Atlanta, die Freigabe vom DFB bekommen wir dann sofort“, sagt Constien. Er wird notfalls bis spät in die Nacht warten, denn Atlanta liegt ja in der Zeit sieben Stunden zurück. Sobald es da Neuigkeiten gibt, melden wir uns.

Sieben LSK-Spieler fallen aus

Abdul Gafar (r.), hier gegen den anderen HSV, muss angeschlagen pausieren.
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Mit Barajas würde ein wichtiger Spieler fehlen. Auch in der Abwehr fällt eine Säule aus: Eliezer Correia Cà ist nach fünf Gelben Karten für ein Spiel gesperrt. Leider muss auch der schnelle Außen Abdul Gafar pausieren. „Er ist angeschlagen und braucht dringend eine Pause“, bedauert Coach Xhafolli. Zudem muss Defensivspieler Michel Oelkers passen, der sich wieder verletzt hat, diesmal am Oberschenkel. Fehlen werden auch Stürmer Jonas Seidel (nach Knie-OP), der verletzte Defensivspieler Constantin Jordanov und Linksverteidiger Arthur Filimonov, der nach dreimonatiger Fußverletzung erst Montag wieder ins Training einsteigt. Torwart Maximilian Hüster wird in der U23 aushelfen, die am Sonntag um 15 Uhr beim SV Zernien spielt.

Corona dünnt den HSV-Kader aus

Viele Ausfälle also beim LSK. Beim Gast Heider SV sieht es personell aber auch nicht besser aus. Den neuen HSV-Trainer Markus Wichmann, der in der Winterpause nach 14 sieglosen Spielen Sönke Beiroth abgelöst hat, plagen arge Personalprobleme. Wegen Corona-Infektion fielen zuletzt Stammspieler wie Steffen Neelsen, Calvin Ehlert, Marvin Ehlert, Patrick Storb, Marco Wiegand und David Quade aus. Außerdem fehlen Fabian Arndt und Hinrich Schröder wegen Gelbsperre.

Heide-Trainer warnt vor Pägelow

Heide fürchtet die Kopfballstärke von LSK-Abwehrchef Lukas Pägelow (Mitte), der heute seinen 28. Geburtstag feiert.
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So kommt Wichmann mit Respekt nach Neetze. Über den LSK sagt er: „„Das ist eine kompakte Truppe, die gerade in der Vorwärtsbewegung ihre Stärken hat. Die Rückwärtsbewegung bei Lüneburg ist genauso stark, weil sie mit Lukas Pägelow hinten einen erfahrenen Routinier haben, der recht groß und kopfballstark ist, der bei Standardsituationen immer mit nach vorne geht. Ansonsten eine robuste Truppe, die gerade bei Standardsituationen sehr gefährlich ist, weil die Jungs ziemlich groß sind.“

Xhafolli beeindruckt von Heides Kampfkraft

Und wie urteilt LSK-Coach Qendrim Xhafolli über den Gegner? Er hat Heide bei der unglücklichen 0:2-Niederlage in Norderstedt beobachtet, als die Tore erst in der Nachspielzeit fielen. „Heide ist defensiv sehr gut organisiert. Eine kämpferische Truppe, die nie aufgibt.“ Ansonsten hält sich der Trainer bedeckt, weitere Erkenntnisse möchte er vor dem wichtigen Match lieber nicht öffentlich ausbreiten. Er weiß: Sein LSK steht aktuell mit neun Punkten auf einem Abstiegsplatz, da muss gegen Schlusslicht Heide (fünf Punkte) ein Sieg her.

So läuft’s mit 3G, Tickets und Parken

Beim Heide-Heimspiel gilt die 3G-Regel. Das heißt: Vollständig Geimpfte und Genesene finden Einlass. Wer nicht geimpft oder genesen ist, darf mit einem negativen Test, der nicht älter als 24 Stunden ist, rein.

Tickets gibt es am heutigen Samstag noch bis 15 Uhr online unter lsk-hansa.de/ticketshop sowie am Sonntag ab 13.30 Uhr an der Tageskasse. Da nach der neuen Corona-Bestimmung bis zu 1999 Zuschauer zugelassen sind, gibt es noch genug Eintrittskarten.

Der Gästeblock wird nicht geöffnet, obwohl sich etliche Zuschauer aus Heide angekündigt haben, u. a. der Fanklub Dithmarscher Jungz. Beim letzten Heimspiel gegen Heide standen LSK- und HSV-Fans direkt nebeneinander und haben sich so gut vertragen, dass LSK-Sicherheitsbeauftragter Björn Busch keine Notwendigkeit sieht, die Gästefans im abgetrennten Bereich unterzubringen.

Ausreichend Parkplätze stehen direkt am Stadion sowie auf dem angrenzenden Acker zur Verfügung. „Den Acker hat der Landwirt gestern extra noch mal gewalzt“, meldet Björn Busch, der das Jahnstadion in den vergangenen Tagen mit seinem Team und TuS-Platzwart Hartmut Vogt weitgehend auf Vordermann gebracht hat.

Zufrieden sieht anders aus: Björn Busch erwartet noch viel Arbeit im Jahnstadion.
Foto: Jürgen Poersch

Noch nicht zufrieden ist Perfektionist Busch mit dem Rasen im Jahnstadion: „Nach dem Winter und den vielen Regenfällen ist der Platz leider noch nicht in bestem Zustand. Wir werden Sonntag wohl keinen Zauberfußball sehen. Aber wenn es jetzt wärmer wird und der Rasen wächst, dann kriegen wir das zusammen mit unseren Neetzer Freunden in den Griff. Beim nächsten Heimspiel gegen Drochtersen wird es schon besser aussehen.“

Sonntag also eher Kampf als Zauberei? „Das wird ein hartes Stück Arbeit”, erwartet LSK-Kapitän Lukas Pägelow. Aber für harte, ehrliche und gute Arbeit ist das LSK-Team ja bekannt. Freuen wir uns aufs erste Spiel und drei Punkte!

Mit diesem Aufgebot geht der LSK ins Spiel

Tor: Birjukov, Zlomusica

Abwehr: Kunze, Ghubasaryan, Pägelow, Otte, Hübner

Mittelfeld: Pauer, Wolk, Hefele, Hildebrand, Barajas?

Angriff: Meyer, Yagmur, Zoch, Njie