Torjäger Valentin Zalli hat heute beim LSK einen Vertrag bis 2023 unterschrieben. Er ist ab sofort spielberechtigt.
Foto: Jürgen Poersch

Einst wirbelte er beim HSV mit Alidou und Suhonen. Ab sofort stürmt Valentin Zalli für den Fußball-Regionalligisten Lüneburger SK Hansa. Der 20-Jährige hat einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 unterschrieben, ist damit nach William Hildebrand und Bibie Njie Winter-Neuzugang Nummer 3 für die Offensive.

Zalli ist ab sofort spielberechtigt, weil er nach seinem Engagement bei BFC Dynamo Berlin seit dem 1. Juli 2021 vereinslos war, also mehr als sechs Monate pausiert hat.

Der 1,80 Meter große Zalli ist vielseitig im Sturm einsetzbar: „Am liebsten spiele ich Linksaußen, weil ich dann mit meinem starken rechten Fuß in die Mitte ziehen und schießen kann“, sagt der ehemalige Junioren-Nationalspieler des Kosovo.

Zur Vertragsunterschrift kam er heute mit seinem Berater Aminou Traoré, dessen Agentur FTC auch die HSV-Profis Josha Vagnoman, Faride Alidou und Jonas David betreut. Traorè war viele Jahre beim HSV tätig und gehörte in der Saison 2019/2020 zum Betreuerstab von Ex-Profitrainer Dieter Hecking.

Zalli spielte mit Alidou und Suhonen

Hier zieht Valentin Zalli (r.) 2019 beim 2:1-Sieg im Stadtderby gegen den FC St. Pauli unwiderstehlich an einem Gegner vorbei. Links sein Mitspieler Faride Alidou.
Foto: hsv.de

Valentin Zalli hat die deutsche Staatsbürgerschaft, er wohnt bei seiner Familie im schleswig-holsteinischen Großhansdorf am Rande Hamburgs. Der Stürmer stammt aus der Jugend des SV Eichede, wechselte 2014 im Alter von 13 Jahren zum Hamburger SV, durchlief dort alle Jugendmannschaften von der U14 bis U19. Zalli schoss in der B-Junioren- und A-Junioren-Bundesliga in 52 Spielen 19 Tore, spielte damals u. a. mit den jetzigen HSV-Profis Faride Alidou und Anssi Suhonen zusammen.

Warum hat es bei ihm nicht mit einem Profivertrag geklappt? „Nach der U19 habe ich zwar noch die Vorbereitung bei der U21 mitgemacht, doch der HSV hat meinen Vertrag nicht verlängert”, sagt Zalli, „da bin ich zum Nordost-Regionalligisten BFC Dynamo Berlin gewechselt.“ Doch in Ost-Berlin hatte er Pech, brach sich die Kniescheibe, sodass er nur auf zwei Einsätze mit zwei Toren kam. Eigentlich wollte Zalli im vorigen Sommer zum West-Regionalligisten Wuppertaler SV wechseln, doch wegen seiner Verletzung platzte der Transfer. Er war vereinslos.

Profi oder Polizist

Vertrag perfekt! Valentin Zalli (l.) mit LSK-Schatzmeister Henning Constien.
Foto: Jürgen Poersch

Beim LSK nimmt Valentin nun einen neuen Anlauf. Worin sieht er seine Stärken? „Ich spiele zielstrebig und kann mich durchsetzen, schlage genaue Flanken und habe einen guten Abschluss.“ Und was kann er noch verbessern? „Meine Technik und meinen schwächeren linken Fuß“, sagt Valentin selbstkritisch. Ist er nach der siebenmonatigen Pause schon bei 100 Prozent? „Das noch nicht, aber bis zum Saisonstart Anfang März werde ich fit sein“, sagt Valentin entschlossen.

Überhaupt macht der 20-Jährige einen geerdeten Eindruck. Nach dem Realschulabschluss hat er gerade erst eine Corona-Teststation im Hamburger Schanzenviertel eröffnet. Zalli setzt aber weiter auf die Karte Fußball: „Ich möchte immer noch Profi werden. Wenn das nicht klappen sollte, dann werde ich mich bei der Polizei bewerben.“ Ein junger Mann also, der einen Plan P in der Tasche hat – Profi oder Polizist.

HSV-Quartett wieder komplett

Mit Erji Ghubasaryan (2. v. r.) und Yigit Yagmur (r.) hat LSK-Neuzugang Zalli einst beim HSV zusammengespielt.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Zalli bleibt in Großhansdorf wohnen. „Das sind 70 Kilometer nach Lüneburg. Ich werde eine Fahrgemeinschaft mit Erji Ghubysaryan bilden, der wohnt ja in Billstedt“, sagt er. Mit Ghubasaryan hat Zalli fünf Jahre beim HSV zusammengespielt. Auch die LSK-Spieler Yigit Yagmur und Arthur Filimonov, der nach Verletzungspause Montag wieder ins Training einsteigt, kennt er aus gemeinsamen Zeiten bei der Raute. Nun feiert das HSV-Quartett ein Wiedersehen in Lüneburg. Zalli wird also nicht fremdeln, zumal neue Spieler stets herzlich in der LSK-Familie aufgenommen werden.

Der Regionalliga-Kader ist durch die Neuzugänge von 20 auf 23 Spieler aufgestockt worden, denn Abgänge gibt es nicht. Diese 23 gehen Anfang März in die Abstiegsrunde und sollen den Klassenerhalt schaffen, damit Lüneburg auch in der kommenden Saison Regionalliga-Fußball zu sehen bekommt.

Lieber Valentin, wir freuen uns, dass Du ab sofort beim Projekt „Rettet die Regionalliga!“ dabei bist. Wir wünschen Dir nach der langen Pause ein rauschendes Comeback auf dem Fußballplatz. Herzlich willkommen!