„Otschi“ Wriedt hat einen Dreijahresvertrag bei Holstein Kiel unterschrieben.
Foto: Holstein Kiel

Er war erst in dieser Woche vom holländischen Erstligisten Willem II Tilburg zu Holstein Kiel in die 2. Bundesliga gewechselt. Heute gab der ehemalige LSK-Torjäger Kwasi Okyere Wriedt seinen Einstand bei den Kielern. „Otschi“ wurde in der 74. Minute eingewechselt und half mit, den 2:1-Auswärtserfolg bei Jahn Regensburg über die Runden zu bringen.

Kiels Co-Trainer Fabian Boll hatte Wriedt einst beim FC St. Pauli trainiert und sich für die Verpflichtung des Stürmers starkgemacht. Für eine sechsstellige Ablösesumme wechselte der 27-Jährige jetzt an die Förde.

Über den LSK zu Bayern München

Wriedt war im Sommer 2015 vom FC St. Pauli zum Lüneburger SK gewechselt. Er begeisterte die Fans und schoss den LSK mit 23 Toren zum Klassenerhalt in der Regionalliga. 2016 wechselte er zum VfL Osnabrück in die 3. Liga, erzielte dort 12 Treffer.

Im Sommer 2017 holte ihn der FC Bayern München für seine zweite Mannschaft in der Regionalliga. Dort drehte Otschi richtig auf: In 96 Spielen schoss er 69 Tore. Er bombte die Bayern-Reserve in die 3. Liga, wurde dort mit 24 Treffern Torschützenkönig und zum Spieler der Saison gewählt.

Highlights in seiner Bayern-Zeit: Als sich Stürmer Robert Lewandowski verletzte, kam Wriedt zu zwei Einsätzen in der 1. Bundesliga. Und: Er wurde in die A-Nationalmannschaft von Ghana berufen, kam dort zu drei Länderspielen.

So jubelte Otschi Wriedt (vorn) einst für den LSK, für den er in der Saison 2015/16 gleich 23 Mal traf. Hier sein 1:1 in Bardowick gegen den SV Meppen.
Foto: Kerstin Thomas

2020 wechselte Wriedt zum niederländischen Erstligisten Willem II. Pech: Gleich zu Anfang fiel er mit einem Mittelfußbruch aus. Doch der Stürmer brachte es danach auf 42 Einsätze und 12 Tore in der Ehrendivision.

Nun der Wechsel nach Kiel. „Ich freue mich wahnsinnig, wieder zu Hause im Norden zu sein”, sagt der Hamburger Junge, „ich hoffe, dass die Kieler Fans viel Spaß mit mir haben werden. Holstein hat in den vergangenen Jahren durch seine offensive Spielweise auf sich aufmerksam gemacht, gerade vorige Saison haben sie begeisternden Fußball gezeigt.“

Wriedt trägt bei Holstein die Rückennummer 18. Die 9 war nicht mehr frei, aber Otschi nimmt es gewohnt locker: „9 plus 9 ist 18 – das ist auch okay.“

Wiedersehen mit Arp, Arslan und Ostermann

Otschi trifft in Kiel seinen alten Bayern-Sturmkollegen Fiete Arp (früher HSV) und seinen Freund Ahmet Arslan wieder, mit dem er in Osnabrück zusammengespielt hat. Es gibt auch ein Wiedersehen mit seinem damaligen LSK-Trainer Elard Ostermann, der mittlerweile erfolgreich die Bundesliga-A-Junioren der Kieler coacht.

Otschi also zurück in der Heimat. Seine ehemaligen Mitspieler und die Fans vom LSK werden gespannt verfolgen, wie er sich in der 2. Liga macht. Denn nachdem man ihn damals beim FC St. Pauli abgeschrieben hatte, blühte er beim LSK auf und fand den Weg in den Profifußball. Lüneburg ist eben eine gute Adresse für junge, ambitionierte Spieler.