Trainer Achim Otte (r.) trainierte den LSK im Jahr 2017. Hier sieht man ihn beim Spiel gegen Altona 93. Auf der Bank (v. r.) die damaligen Co-Trainer Qendrim Xhafolli und Thomas Oelkers. Im Sommer wechselt Otte zu Teutonia Uelzen.
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Teutonia, das ist in der fußballbegeisterten Region Uelzen seit Ewigkeit ein großer Name – genau wie LSK im Raum Lüneburg. Doch aktuell steckt Teutonia Uelzen tief im Schlamassel. Dem Team droht der Absturz in die Bezirksliga. Jetzt stemmt sich der Teutonia-Vorstand energisch gegen den freien Fall. Gestern meldete der Verein: Der ehemalige LSK-Trainer Achim Otte wird ab Sommer Chefcoach bei Teutonia. Otte bringt den aktuellen LSK-Torwarttrainer Mario Drewes mit, außerdem die Co-Trainer Till Marks und Stephan Blödorn, alle ehemalige Teutonia-Spieler und klingende Namen im Uelzener Fußball.

Achim Otte ist ein hochgeschätzter Fußball-Fachmann – mit Lüneburger Vergangenheit. Der heute 54-jährige spielte in der Jugend beim LSK, war ein technisch hochbegabter Angreifer. Ab 2013 wirkte er ein Jahr als Jugendkoordinator in Wilschenbruch, wurde 2014 für eine Saison Trainer der A-Jugend. Im Sommer 2017 holte der LSK Otte als Trainer für seine Regionalliga-Mannschaft. Doch Ende des Jahres musste der Coach aus gesundheitlichen Gründen aufhören. Rainer Zobel übernahm damals für ihn.

Derzeit ist Otte, dessen Sohn Alessandro Otte beim LSK in der 1. Mannschaft spielt, Trainer beim Bezirksligisten SV Emmendorf, den er zeitweise zur Nummer 1 im Landkreis Uelzen gemacht hatte. Doch in dieser Woche hatte er dem Verein mitgeteilt, dass er zum Saisonende aufhören möchte.

Drewes geht – großer Verlust für den LSK

LSK-Torwarttrainer Mario Drewes (r.) mit LSK-Teamchef Rainer Zobel. Beide haben eine Vergangenheit bei Teutonia Uelzen – Drewes als jahrzehntelanger Torwart, Zobel auf seiner ersten Trainerstation von 1982 bis 1985.
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Otte nimmt Torwarttrainer Mario Drewes im Sommer mit nach Uelzen. Dieser Verlust ist schmerzlich für den LSK. Denn: „Mario war bei wechselnden Trainern immer eine Konstante des Erfolges beim LSK“, sagte Ex-LSK-Torwart Ole Springer mal in einem Interview. Springer, jetzt bei Werder Bremen, muss es wissen, er trainierte drei Jahre unter Drewes und schwärmt: „Mario ist fachlich einer der besten Torwarttrainer, die ich hatte”, sagt der Keeper, der beim FC St. Pauli ausgebildet wurde, „er muss sich auch vor den Torwarttrainern im Profibereich nicht verstecken.“

Außerdem lobt Springer die Ausstrahlung von Drewes: „Ich kenne keinen anderen, der so positiv und zuversichtlich ist wie Mario. Er kam immer gutgelaunt und hochmotiviert zum Training, auch wenn wir verloren hatten. Er war nie destruktiv, sondern hat immer versucht, uns konstruktiv zu verbessern. Seine positive Art hat nicht nur auf die Torwarte, sondern auf die gesamte Mannschaft ausgestrahlt.“

Der ehemalige LSK-Torwart Ole Springer (l.) schwärmt in höchsten Tönen von Torwarttrainer Mario Drewes.
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Von seinem 7. bis 40. Lebensjahr hatte Mario Drewes bei Teutonia Uelzen im Tor gestanden hatte. Im Sommer 2013 war er zum LSK gekommen. „Ich sollte eigentlich Torwarttrainer bei meinem alten Freund Achim Otte werden, der damals die U18 des LSK trainierte.“ Doch LSK-Herrencoach Elard Ostermann bekam das mit und angelte sich Drewes. Ein guter und nachhaltiger Griff.

Ab Sommer 2019 musste Mario Drewes eine Pause wegen gesundheitlicher Probleme einlegen. Doch 2020 stieg er wieder beim LSK ein. Bis zum Saisonende will er mithelfen, den Klassenerhalt in der Regionalliga zu sichern. Dann trennen sich die Wege und er kehrt zu seiner zweiten Liebe Teutonia zurück.

Otte soll Teutonia zu altem Glanz verhelfen

Teutonia-Kapitän Eugen Krasnikov (r.), ein ehemaliger LSK-Spieler, kämpft mit seinem Team um den Klassenerhalt in der Landesliga.
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In Uelzen hat Trainer Benjamin Zasendorf noch eine Mammutaufgabe vor sich. Der beliebte und anerkannte Coach, auch ein ehemaliger Teutonia-Spieler, soll verhindern, dass der Traditionsverein von der Landesliga bis in die Bezirksliga abrutscht. Dann wird der Gymnasiallehrer an Achim Otte übergeben.

Unter Trainer Otte erlebte Teutonia Uelzen von 2006 bis 2011 eine glanzvolle Zeit, als der Verein bis in die Oberliga aufstieg. Nun soll er Teutonia mit seinem hochkarätigen Trainerteam zurück zu alter Größe führen.

Lieber Achim, lieber Mario,
der LSK wünscht Euch viel Erfolg und Spaß bei Eurer neuen Herausforderung. Wir hoffen, dass Ihr trotzdem weiter Zeit findet, Spiele des LSK anzuschauen, denn es ist immer eine Freude, mit Euch über Fußball zu sprechen.