Glatter Gang im Ammerland: Regionalligist Lüneburger SK hat heute 0:2 (0:1) beim Abstiegskonkurrenten SSV Jeddeloh verloren. Nach der verdienten Niederlage bleibt der LSK auf dem vorletzten Platz kleben.
LSK-Teamchef Rainer Zobel und Trainer Qendrim Xhafolli mussten einiges umbauen, weil die defensiven Stammkräfte Stefan Wolk, Eliezer Correia Cà und Erjanik Ghubasaryan sowie der langzeitverletzte Michel Oelkers ausfielen.
So musste Stürmer Jonas Seidel diesmal hinten rechts in der Viererkette ran, weil Rechtsverteidiger Marian Kunze auf die linke Seite wechselte. Daniel Hefele kam als Doppelsechs mit Tomek Pauer zum Einsatz, während der 19-jährige Constantin Jordanov die offensive, zentrale Mittelfeldposition übernahm.
Die vielen Umstellungen bekamen dem LSK nicht. Von Anfang an lief wenig zusammen. In der 6. Minute immerhin eine Halbchance, als Außen Nico Hübner von rechts flankte, der Ball abgewehrt wurde, doch der Nachschuss von Linksaußen Abdul Gafar abgeblockt wurde.
Doppelbock vor dem 1:0
In der 9. Minute ein dicker Doppelbock vom LSK: Jordanov passte den Ball zurück auf Torwart Roman Birjukov, der Keeper wollte klären, schoss aber SSV-Angreifer Miguel Coimbra Fernandes an, der sich bedankte und zum 1:0 einschob. Was für blödes Gegentor!
Schon im Gegenzug eine zweite Chance für den LSK, doch einen Kopfball von Daniel Hefele hielt SSV-Keeper Felix Bohe mühelos.
Jeddeloh verballerte viele Hochkaräter
Danach spielten fast nur noch die Gastgeber. Zwischen der 17. und 21. Minute vergab der SSV gleich vier hochkarätige Torgelegenheiten. Da hatte der LSK viel Glück, dass er nicht höher in Rückstand geriet.
Vorne kam nur wenig von den Lüneburgern, die ganz in Schwarz antraten. Die Flügel blieben lahm, Nico Hübners Flanken landeten zu oft im Nirgendwo, auf der linken Seite konnte sich Abdul Gafar kaum einmal durchsetzen. Auch Malte Meyer, sonst ein ebenso guter Zuspieler wie Torjäger, leistete sich viele Fehlpässe. „Mensch, Malte!“, hörte man Teamchef Zobel über den Platz rufen.
In der 40. Minute hatte der SSV die nächste Großchance, als er mit 3:1-Überzahl aufs Lüneburger Tor lief, aber auch diese Möglichkeit verdaddelte. SSV-Trainer Oliver Reck, der 90 Minuten lautstark Dampf von außen machte, und die Jeddeloher unter den 320 Zuschauern rauften sich die Haare. Ihr Team hätte zur Pause weit höher führen müssen.
Nach dem Wechsel ein Lebenszeichen des LSK-Angriffs. Meyer passte von außen flach in den Fünfer, doch alle Lüneburger in der Mitte verpassten. Der LSK brachte nach einer Stunde Arthur Filimonov für Jordanov. Der Neue spielte linker Verteidiger, Kunze ging nach rechts, Seidel wechselte hinter die Spitzen. Doch alles ohne Effekt. Jeddeloh blieb weiter klar besser.
In der 76. Minute die Entscheidung. Erst klärte LSK-Torwart Birjukov einen Schuss aus kurzer Distanz zur Ecke. Nach dem Eckball hielt er auch noch einen Kopfball, doch gegen den Nachschuss von Almir Ziga war er machtlos. Das 2:0. In der Schlussphase war der SSV Jeddeloh dem dritten Tor näher als der LSK dem Anschlusstreffer und fuhr einen sicheren Heimsieg ein.
LSK sucht neue Spieler
Nicht erst nach diesem Spiel wird den LSK-Trainern Zobel und Xhafolli klar sein, dass ihr Kader nicht nur qualitativ, sondern mit 20 Spielern (inklusive drei Torhütern) auch quantitativ zu schwach für die Regionalliga besetzt ist. „Unsere Trainer wissen, dass sie nicht nur einen Zehner, sondern auch noch zwei weitere Spieler verpflichten können“, sagt LSK-Vorstand Henning Constien, der sich die Niederlage in Jeddeloh vor Ort angesehen hat. Man darf gespannt sein, ob sich da in der nächsten Zeit etwas tut. Es kursieren schon Namen, auch von ehemaligen LSK-Spielern.
So spielte der LSK: Birjukov – Seidel (87. Yagmur), Pägelow, Otte, Kunze – Hefele, Pauer – Hübner, Jordanov (62. Filimonov), Gafar – Meyer
Nächstes Wochenende kommt Werder Bremen II
Für den LSK geht es am Sonntag, 7. November, um 14 Uhr mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten Werder Bremen II weiter. Hinspiel: 2:1 für Werder. Karten gibt es im Vorverkauf online unter www.lsk-hansa.de/ticketshop