Drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt hat Regionalligist Lüneburger SK Hansa heute verloren. Das Heimspiel gegen Hannover 96 II ging 0:1 (0:1) verloren. Nach dieser Niederlage vor 305 ZuschauerInnen steht der LSK auf dem vorletzten Platz der Südstaffel, punktgleich mit dem Schlusslicht SSV Jeddeloh (1:1 gegen Werder II).
LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli mussten gegen Hannover auf den weiterhin verletzten Flügelspieler Nico Hübner verzichten. Auch Abwehrmann Erjanik Ghubasaryan fehlte, weil er wieder für die EM-Qualifikationsspiele der armenischen U21-Nationalmannschaft gegen Serbien (7. Oktober) und Nordmazedonien (12. Oktober) berufen worden ist. Für ihn spielte überraschend nicht der genesene Eliezer Correia Cà, sondern Michel Oelkers.
1. Minute: Foul an Meyer, aber kein Elfer
Der LSK lief wieder im 4–2–3–1-System auf, was zuletzt bei der 1:2-Niederlage bei Werder Bremen II recht gut klappte. Es fing auch vielversprechend an: Schon in der 1. Minute wurde Mittelstürmer Malte Meyer mit einem Steilpass auf die Reise geschickt, setzte sich durch, lief allein aufs 96-Tor zu und wurde von Keeper Marlon Sündermann von den Beinen geholt. „Glasklarer Elfmeter!“, waren sich die Zuschauer hinterm Tor einig. Doch Schiedsrichter Timon Schulz sah es anders: kein Foul, weiterspielen. Wütendes Pfeifkonzert von den Rängen.
Das war’s dann aber auch schon mit der Angriffsherrlichkeit des LSK. Meyer – vorne allein auf weiter Flur – wurde meist mit hohen, langen Bällen gefüttert und fand seinen Meister im 1,96 großen 96-Innenverteidiger Marc Lamti. Die LSK-Außen Jonas Seidel und Abdul Gafar kamen kaum einmal an ihren Gegenspielern vorbei, sodass wenig Verwertbares bei Meyer landete. Auch Zehner Yigit Yagmur gelangen nur wenige inspirierende Pässe in die Spitze. Da klafft weiter ein großes kreatives Loch im Lüneburger Mittelfeld.
Auf der Gegenseite hatte Marian Kunze alle Hände voll zu tun mit Profi-Leihgabe Lawrence Ennali. Der flinke, dribbelstarke Flügelmann setzte die Glanzpunkte im Hannoveraner Angriff – zusammen mit dem wuchtigen Moussa Doumbouya.
0:1 durch Doumbouya
So war es auch Mittelstürmer Doumbouya, der in der 19. Minute nach einer Ecke von rechts einköpfte: 1:0. Da sah die LSK-Abwehr nicht so gut aus. Fünf Minuten später hatte Valmir Sulejmani die Chance, die Führung auszubauen, doch der Mann mit Zweitliga-Erfahrung schoss aus elf Metern übers Tor.
Doppelchance für den LSK
Danach eine spielerisch überlegene 96-Mannschaft, der LSK setzte viel defensive Energie dagegen.
In der 41. Minute fast der Ausgleich: Nach Eingabe von Kunze setzte Tomek Pauer den Kopfball über das Gehäuse.
Kurz vor dem Pausenpfiff Torjubel: Nach Flanke von Kunze köpfte Malte Meyer den Ball ins Tor. Doch Schiri Schulz entschied auf Abseits.
Doppelwechsel in der Halbzeit
Zur zweiten Halbzeit zwei Wechsel: Eli Correia Cà kam für den eifrigen, aber glücklosen Rechtsaußen Seidel, Daniel Hefele ersetzte Yagmur. Correia Cà übernahm die rechte Abwehrseite, Kunze rückte weiter nach vorne, sorgte sofort für einigen Wirbel. Hefele, sonst eigentlich Sechser, spielte auf ungewohnter offensiver Position im Mittelfeld.
Der LSK kam jetzt etwas besser ins Spiel nach vorne. In der 50. Minute hatte Meyer eine gute Chance, ballerte den Ball aber aus halblinker Position ans Außennetz. In der 71. Minute fischte 96-Keeper Sündermann einen Meyer-Freistoß aus dem Eck. Dem LSK lief nun die Zeit davon. LSK-Trainer Xhafolli stellte das System um: „Vorne draufgehen!“ Das eröffnete 96 einige Konterchancen, die in Überzahl aber verdaddelt wurden.
Der LSK brachte den jungen Constantin Jordanov, der gegen SSV Jeddeloh in letzter Minute das 1:1 erzielt hatte. Und „Consti“ hatte kurz vor Schluss tatsächlich noch eine gute Chance. Nach einer Kopfballverlängerung von Hefele hatte er plötzlich im 16er freie Schussbahn von halbrechts, zielte aber weit am Tor vorbei.
Nächste LSK-Spiele in Rehden und gegen Oldenburg
Für den LSK geht es am kommenden Samstag um 15 Uhr mit dem nächsten Abstiegsduell beim Viertletzten BSV Rehden weiter. Nächstes Heimspiel: Mittwoch, 20. Oktober, um 19 Uhr gegen Spitzenreiter VfB Oldenburg (unter Flutlicht auf dem Neetzer B-Platz).
So spielte der LSK: Birjukov – Kunze, Pägelow, Otte, Oelkers – Wolk, Pauer – Seidel (46. Correia Cà), Yagmur (46. Hefele), Gafar (80. Jordanov) – Meyer