Diesmal lief es umgekehrt. Hatte Regionalligist Lüneburger SK zuletzt in Oberneuland noch durch ein Tor in letzter Sekunde verloren, so reichte es heute durch einen Treffer in der 92. Minute noch zu einem 1:1 gegen Schlusslicht SSV Jeddeloh.
Beim Flutlichtspiel auf dem Neetzer B-Platz hatten LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli auf ein 4-4-2-System umgestellt. Vor Torwart Birjukov verteidigten Ghubasaryan, Pägelow, Otte und Kunze. Hübner, Pauer, Wolk und Gafar bildeten das Mittelfeld, vorne spielten Seidel und Yagmur.
Das neue 4-4-2 funktioniert noch nicht
Mit der neuen Formation fremdelten die LSK-Spieler noch. Jeddeloh war von Beginn die bessere Elf, immer wieder lautstark angetrieben von Trainer Oliver Reck, dem ehemaligen Werder-Torwart. Die Gäste vergaben in der 3. Minute auch gleich die erste gute Chance.
Wenn der LSK mal vielversprechend nach vorne kam, dann über den linken Flügel, wo Kunze und Gafar für einigen Wirbel sorgten. Lüneburger Torchancen waren aber vor der Pause Fehlanzeige. Der LSK spielte einsatzfreudig wie immer, doch es gab einfach zu viele Fehlpässe in allen Mannschaftsteilen, sodass selten Spielfluss aufkam.
Auch in der zweiten Halbzeit war Jeddeloh die überlegene Elf. Vom LSK kam offensiv kaum noch etwas. Nach einer Stunde kam der junge Jordanov für Hübner, der nach dreiwöchiger Verletzungspause noch nicht wieder in Topform war. Ein guter Wechsel, wie sich noch herausstellen sollte. Jordanov knüpfte an seine starken Leistungen aus den vorherigen Spielen an und hatte in der 66. Minute die Riesenchance zur Führung, als er aus halbrechter Position frei zum Schuss kam, aber zu hoch zielte.
Besser zielte der eingewechselte SSV-Stürmer Fernandes, der Otte im 16er stehenließ und den Ball aus halbrechter Position hoch ins kurze Eck knallte: 0:1 in der 68. Minute. Lange Gesichter bei LSK-Spielern und Fans. Doch die Führung war verdient.
Nach dem Rückschlag kam Stürmer Meyer für Yagmur, der viel gearbeitet hatte, aber wirkungslos geblieben war. Die nächste Großchance vergab aber der SSV. Nach einem knallharten Distanzschuss, den Birkjukov gemeistert hatte, jagten die Gäste den Nachschuss übers Tor. Glück für den LSK.
Hefele ersetzte danach Sechser Wolk und der LSK blies zur Schlussoffensive. Über Kunze liefen endlich Angriffe auf dem rechten Flügel, doch wenig Zwingendes vor dem Tor. Erste Zuschauer und Fotografen wanderten schon frustriert ab. Sie verpassten das Happy End.
Joker Jordanov und Meyer stechen
In der 92. Minute Rechtsflanke von Kunze. Der eingewechselte Meyer ist mit dem Kopf da, setzt den Ball an den Innenpfosten. Von dort prallt die Kugel in die Mitte zum jungen Jordanov, der unter Bedrängnis aus kurzer Distanz einnetzt. 1:1! Riesenbegeisterung, die LSK-Bankbesetzung rennt aufs Feld, die souveräne Schiedsrichterin Franziska Wildfeuer hat Mühe, die Jubeltraube aufzulösen, um wieder anzupfeifen. Danach passiert nichts Entscheidendes mehr.
Der LSK hat sich den einen Punkt, den er in Oberneuland verloren hat, mit dem Last-Minute-Tor gegen Jeddeloh zurückgeholt. Ob eine Leistung wie gegen Jeddeloh im Abstiegskampf reicht, werden die kommenden Monate zeigen.
So spielte der LSK: Birjukov – Ghubasaryan, Pägelow, Otte, Kunze – Hübner (63. Jordanov), Wolk (85. Hefele), Pauer, Gafar – Yagmur (71. Meyer), Seidel