Jonas Seidel (r.) hatte die Führung für den LSK auf dem Fuß.
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Der Abstand ist geringer geworden. Im Vorjahr hatte Regionalligist Lüneburger SK im Testspiel noch 0:5 gegen den VfB Lübeck verloren. Heute gab es durch zwei Tore in den Schlussminuten eine 0:2-Niederlage vor 324 Zuschauern im Neetzer Jahnstadion.

LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli boten zu Beginn wohl das auf, was man die erste Elf nennt – bis auf Torjäger Malte Meyer, der gestern beim 9:0-Sieg in Bienenbüttel mit acht Toren für Furore gesorgt hatte, heute aber wegen seiner zweiten Biontech-Impfung passen musste.

Alessandro Otte (l.) glänzte rechts in der Dreierkette. Toller Auftritt des Suderburgers!
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Vor dem fehlerlosen Torwart Roman Birjukov eine Dreierkette mit Alessandro Otte, Kapitän Lukas Pägelow und Neuzugang Eliezer Correia Cà. Die stand gegen die anstürmenden Lübecker felsenfest, zumal auch Stefan Wolk und Erjanik Ghubasaryan im defensiven Mittelfeld stark aufspielten.

Pägelow musste blutüberströmt raus

LSK-Fitnesstrainer Gregor Trowitzsch führt den blutenden LSK-Kapitän Lukas Pägelow vom Platz. Tomek Pauer (l.) ist richtig sauer.
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Bis zur 22. Minute. Da wurde Pägelow von Lübecks Mittelstürmer Malek Fakhro, den die LSK-Defensive zuvor einige Male hart rangenommen hatte, mit einem Ellenbogen-Check niedergestreckt. Pägelow brach blutüberströmt zusammen. Die starke Blutung am Kinn konnte nicht gestillt werden, der Kapitän musste ausgewechselt werden. Für ihn kam Daniel Hefele, dafür wechselte Wolk von der Sechs in die Dreierkette – und der Routinier machte dort ein ganz starkes Spiel, dirigierte die Defensive, gewann fast alle Zweikämpfe.

Nico Hübner (l.) hatte die große Chance zur 1:0-Führung für den LSK.
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Das runderneuerte VfB-Team blieb in der hart geführten Partie spielbestimmend, hatte aber keine klaren Torchance. Die bot sich dafür Nico Hübner. Der schnelle LSK-Außenspieler stand in der 43. Minute nach einer Rechtsflanke von Marian Kunze plötzlich frei am langen Pfosten, zögerte aber etwas zu lange, sodass sein Schuss zur Ecke abgewehrt werden konnte. Das hätte die Führung für den LSK sein können.

Starker Auftritt von Rückkehrer Eli

Was für ein Comeback! LSK-Neuzugang Eliezer Correia Cà (l.) zeigte, dass er eine echte Verstärkung in der LSK-Abwehr ist.
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Danach Halbzeit. Fazit des ersten Durchgangs: Ausgezeichnete Defensivleistung mit einem bärenstarken Rückkehrer Eli Correia Cà, der von den LSK-Fans mehrfach für seine gelungenen Aktionen gefeiert wurde. Da hat der LSK nach langen Verhandlungen einen Transfercoup gelandet.

Eine andere Defensivstütze ging etwas unter. Auf der Suche nach einem Spielgestalter hatten die LSK-Trainer Tomek Pauer diesmal von der Sechs auf die Zehn beordert. Doch dort fremdelte der große Kämpfer ein wenig. Vor allem konnte er nicht die Dominanz ausstrahlen, die sonst von ihm ausgeht. Nach der Pause spielte Tomek etwas defensiver.

Tomek Pauer (l.) haute wieder alles rein, war auf seiner etwas offensiveren Position aber nicht so spielbestimmend wie sonst.
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Nach den Wechseln wackelte die Defensive

In Durchgang zwei bekamen auch die anderen LSK-Spieler ihre Chance. Michel Oelkers, Bajrush Osmani, Paolo Rieckmann, Testspieler Yigit Yagmour sowie die Neuzugänge Constantin Jordanov und Arthur Filimonov kamen. Dafür gingen Kunze, Pauer, Seidel, Zoch sowie die ganz starken Otte und Correia Cà. Dadurch geriet die Defensive mehr und mehr ins Wanken.

In der 70. Minute eine Konterchance, doch nach Zuspiel von Ghubasaryan traf Jonas Seidel den Ball nicht richtig. Vier Minuten später der nächste gute LSK-Konter, aber der laufstarke Seidel war knapp im Abseits.

Zwei späte Tore durch Amamou

Der 19-jährige LSK-Neuzugang Constantin Jordanov (r.) hielt gut mit, musste nur im Zweikampf vor dem 0:1 Lehrgeld zahlen.
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Lübeck drückte nun. In der 82. Minute setzte sich der herausragende VfB-Stürmer Nathaniel Amamou halblinks im 16er gegen den jungen Jordanov durch und schoss flach und unhaltbar ein. Und in der 88. Minute verwandelte wiederum Amamou einen Foulelfmeter zum 0:2.

Am Ende ein verdienter Sieg für die offensiv besseren Lübecker. Aber – und das ist erfreulich für den LSK – die Defensive stand bis zu den Auswechslungen ganz hervorragend. Vorne ist noch Steigerungspotenzial, aber da haben wir ja noch unseren Acht-Tore-Mann Malte Meyer in der Hinterhand.

Entdeckung: Erjanik Ghubasaryan (l.), eigentlich Innenverteidiger, spielte wieder auf der Sechs und legte wieder eine Klassepartie hin.
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So spielte der LSK: Birjukov – Otte (79. Filimonov), Pägelow (26. Hefele), Correia Cà (63. Jordanov) – Kunze (60. Oelkers), Ghubasaryan, Wolk, Hübner – Pauer (83. Osmani) – Zoch (75. Yagmour), Seidel (86. Rieckmann)

Mittwoch in Scharmbeck gegen Oberligist Süderelbe

LSK-Goalgetter Meyer könnte schon am kommenden Mittwoch wieder auflaufen, wenn es um 19.30 Uhr in Scharmbeck bei Winsen zum nächsten Test gegen den Hamburger Oberligisten FC Süderelbe geht.

Hier kommen weitere Bilder vom Lübeck-Spiel:

Endlich wieder Regionalliga-Fußball im Neetzer Jahnstadion. Der Test gegen Lübeck war für den LSK das erste Heimspiel nach acht Monaten Corona-Pause.
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Trainerplausch: Qendrim Xhafolli (l.) und Rainer Zobel (r.) mit dem Lübecker Kollegen Lukas Pfeiffer.
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„Erji” Ghubasaryan (Mitte) gewann viele Zweikämpfe im Mittelfeld.
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LSK-Testspieler Yigit Yagmour deutete an, was für ein feiner Techniker er ist.
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Hier hätte Jonas Seidel (l.) das 1:0 schießen können, doch er verzog.
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LSK-Chefcoach Qendrim Xhafolli hat in den ersten Testspielen noch viel zu korrigieren. Es gab Kritik, aber auch viel Lob von der Trainerbank.
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LSK-Keeper Roman Birjukov bot einmal mehr eine tadellose Partie, leitet mit schnellen Abschlägen gute Konterchancen ein.
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Jonas Seidel (2. v. l.) war ständig unterwegs, hatte es schwer gegen die starke Lübecker Abwehr. Rechts Michel Oelkers, der nach der Pause kam und sich gegenüber der Partie in Bienenbüttel stark verbessert zeigte.
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Nach der harten Partie war alles wieder gut. Stefan Wolk macht Handshake mit einem Gegenspieler. Rechts Lübecks Ex-Profi Mirko Boland, der wegen einer Wadenverletzung passen musste.
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Auch Nico Hübner (r.) verabschiedet sich friedlich von den Lübeckern.
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Auslaufen nach einem anstrengenden Wochenende mit zwei Spielen. Mittwoch geht’s in Scharmbeck weiter.
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