Hier scheitert Malte Meyer (l.) noch aussichtsreich am starken TSV-Torwart Kim Wilking. Das muss den LSK-Torjäger motiviert haben …
Foto: Jürgen Poersch

Acht Tore in einem Spiel – das schafft man nicht so oft. Dieses Kunststück gelang Torjäger Malte Meyer heute Nachmittag beim 9:0-Sieg seines Lüneburger SK gegen den TSV Bienenbüttel. Der Mann, der im vorigen Sommer aus der Bezirksliga in die Regionalliga kam, traf, wie er wollte – mit dem Fuß, per Kopf und Freistoß. Rund 250 Zuschauer in Bienenbüttel kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.

Dabei startete der LSK richtig schlecht in die Partie – auch Mittelstürmer Meyer. Erst in der 20. Minute hatte der Regionalligist die erste Torchance gegen den Kreisligisten, der vom neuen Trainer Frank Kathmann defensiv gut eingestellt war. Meyer lief mutterseelenallein auf TSV-Torwart Kim Wilking zu. Eigentlich eine sichere Sache für den Torjäger, doch Wilking parierte großartig.

„Das war richtig schlecht von uns“

Einzig LSK-Außenspieler Marian Kunze (vorn) konnte in der ersten Halbzeit offensive Impulse setzen.
Foto: Jürgen Poersch

Meyers Lapsus passte zum LSK-Spiel. Da ging vor der Pause gar nichts. Dabei waren mit Torwart Roman Birjukov, Stefan Wolk, Tomek Pauer, Marian Kunze und Malte Meyer eigentlich genügend Stammkräfte auf dem Platz. Doch es kam überhaupt kein Spielfluss zustande (trotz hervorragender Platzverhältnisse), Fehlpässe en masse, null Ideen.

Diese erste Halbzeit gab LSK-Teamchef Rainer Zobel Rätsel auf: „Es war überhaupt keine Struktur im Spiel, auch erfahrene Spieler wie Pauer und Wolk haben das nicht hingekriegt. Und von denen, die sich in die erste Elf spielen wollen, war viel zu wenig zu sehen.“

LSK-Teamchef Rainer Zobel (l.) und Cheftrainer Qendrim Xhafolli hatten in der ersten Halbzeit einiges zu besprechen. Rechts neben ihnen Co-Trainer Michael Lindner, Betreuer Achim Bartels und Stefan Wolk.
Foto: Jürgen Poersch

Kurzum: Der LSK blamierte sich vor dem Wechsel gewaltig, sodass enttäuschte Bienenbütteler schon unkten, der Gast aus Lüneburg sei wohl mit der B-Vertretung angereist. Auch LSK-Vorstand Henning Constien war bedient: „Das ist richtig schlecht von uns.“

Immerhin fiel in der 35. Minute das 1:0 für den LSK. Malte Meyer versenkte einen 20-Meter-Freistoß unhaltbar. Das war aber auch schon alles in einem (aus LSK-Sicht) trostlosen ersten Durchgang.

In der Halbzeitpause wechselten Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli, die mit komplettem Kader angereist waren, munter durch. Torwart Maximilian Hüster löste Birjukov ab, Neuzugang Eliezer Correia Cà und Alessandro Otte verstärkten die Abwehr, Daniel Hefele und Erjanik Ghubasaryan gingen ins defensive Mittelfeld, Nico Hübner übernahm den linken Flügel, Jonas Seidel ging in die Spitze. Später kam auch noch Testspieler Yigit Yagmour aus der Bundesliga-U19 des Niendorfer TSV.

Nach Einwechslungen ging die Post ab

Der armenische U21-Nationalspieler Erji Ghubasaryan zeigte eine gute Partie im defensiven Mittelfeld.
Foto: Jürgen Poersch

Plötzlich lief das LSK-Spiel. Durchdachte Ballpassagen, Diagonalbälle, die endlich ankamen, schnelles Flügelspiel. Vor allem Hübner machte mächtig Druck von der Linksaußen-Position. Ghubasaryan, bisher immer Innenverteidiger, zeigte, dass er auf seiner Wunschposition im defensiven Mittelfeld eine starke Rolle spielen kann. „Erji“ war immer anspielbar, blieb ruhig am Ball, schlug kluge Pässe. Auch Hefele tat dem Mittelfeldspiel gut. Vorne brachte der agile Seidel endlich Elan, auch wenn er sich beim Abschluss noch besser konzentrieren muss.

Mit Eli Correia Cà (l.) und Alessandro Otte wurde das Aufbauspiel aus der Abwehr nach der Pause besser.
Foto: Jürgen Poersch
Der agile Nico Hübner zieht ab, doch Torwart Prochnau hält.
Foto: Jürgen Poersch

Vom Aufschwung im LSK-Spiel profitierte nach der Pause Mittelstürmer Meyer. Der legte eine beeindruckende zweite Halbzeit hin. Hier das Tor-Protokoll:

48. Minute: 2:0 durch Malte Meyer, der durchbricht und flach am eingewechselten Torwart-Neuzugang Prochnau vorbeischiebt.

53. Minute: 3:0 durch Malte Meyer, der den Ball nach Flanke von Hübner und Kopfball-Ablage von Seidel unter die Latte knallt.

57. Minute: 4:0 durch Malte Meyer, der einen uneigennützigen Pass von Seidel einschiebt.

65. Minute: 5:0 durch Malte Meyer, der den Keeper umkurvt und verwandelt.

Malte Meyer ist vorbei an Keeper Prochnau und schiebt ein: 5:0.
Foto: Jürgen Poersch

68. Minute: 6:0 durch Malte Meyer, der nach Flanke von Kunze trifft.

70. Minute: 7:0 durch (Achtung!) Jonas Seidel. Meyer wird gefoult, überlässt den Elfmeter aber dem Sturmkollegen, der flach und sicher verwandelt.

7:0 durch Elfmeter von Jonas Seidel.
Foto: Jürgen Poersch

74. Minute: 8:0 durch Malte Meyer, der eine Flanke wuchtig mit dem Kopf verwandelt.

80. Minute 9:0 durch Malte Meyer, der seinen achten Treffer in diesem Spiel erzielt. Unglaublich!

Malte Meyer (Mitte) war in Bienenbüttel nicht zu bremsen.
Foto: Jürgen Poersch

In den Spuren von Wagner und Bester

Da hat der LSK wieder einen Mittelstürmer, wie es ihn seit den Tagen eines Karsten Wagner oder Marinus Bester nicht mehr gab. Sympathisch, dass Malte seine Großtat gewohnt gelassen nahm. Nach Schusspfiff nahm er seine geplagten Gegenspieler freundschaftlich in den Arm. Die hatten sich – vor allem nach ihrem starken Auftritt in der ersten Halbzeit – nichts vorzuwerfen. Mittelstürmer Meyer hatte einfach einen dieser Tage, an denen alles läuft, ein Tag, an den nicht nur er sich vielleicht noch lange erinnern wird.

So spielte der LSK in der 1. Halbzeit: Birjukov – Rieckmann, Wolk, Oelkers – Kunze, Pauer, Jordanov, Filimonov – Osmani – Zoch, Meyer

So spielte der LSK in der 2. Halbzeit: Hüster – Correia Cà, Otte, Oelkers – Hefele, Jordanov (55. Kunze), Ghubasaryan, Hübner – Pauer (60. Yagmour) – Seidel, Meyer

LSK bedankt sich herzlich für die Gastfreundschaft

Das war es ein wunderschöner Tag in Bienenbüttel. Der TSV um die Organisatoren Andy Blümke und Stefan Kommert hatte zusammen mit der ortsansässigen Agentur DR Marketing von Ralf Dehning und Stefan Rensing ein tolles Rahmenprogramm mit Torwandschießen, Einlaufkindern und den mitreißenden Cheeleadern vom TuS Wieren auf die Beine gestellt.

Das Team von DR Marketing mit Chef Ralf Dehning (r.) hatte zusammen mit dem TSV alles perfekt organisiert.
Foto: Jürgen Poersch

Vor dem Spiel wurde TSV-Trainer Florian Schick in würdigem Rahmen verabschiedet. LSK-Stadionsprecher Henning „Juri“ Juhre, der viele Freunde in Bienenbüttel hat, moderierte gewohnt gutgelaunt durch den herrlichen Sommernachmittag.

Leihgabe: LSK-Stadionsprecher Juri, hier mit Frau und Schwägerin, saß in Bienenbüttel am Mikro.
Foto: Jürgen Poersch

Bienenbüttels Bürgermeister Dr. Merlin Franke sagte in seiner Begrüßungsrede: „Ich hoffe, dass noch viele Spieler aus Bienenbüttel, wie in der Vergangenheit, den Sprung zum LSK schaffen. Noch lieber ist mir natürlich, wenn sie hier beim TSV spielen.“

Bürgermeister Dr. Merlin Franke begrüßte Zuschauer und Spieler. Er lobte die Arbeit der Ehrenamtlichen.
Foto: Jürgen Poersch

Nach dem Spiel hatte der TSV beide Mannschaften zum Grillen eingeladen. Es gab Steaks, Pommes und Salate. Die LSK-Spieler hauten richtig rein – da dachte noch keiner an den morgigen Härtetest gegen den VfB Lübeck (mehr Infos zu diesem Spiel ganz am Ende des Beitrags).

Cheforganisator Andy Blümke, der etliche Urlaubstage für die Vorbereitung des LSK-Gastspiels geopfert hatte, war am Ende des Tages erleichtert, dass alles so gut gelaufen ist.

TSV-Cheforganisator Andy Blümke (l.) bei der Verabschiedung von Trainer Florian Schick.
Foto: Jürgen Poersch

Der LSK bedankt sich ganz herzlich für den großen Einsatz aller HelferInnen, die perfekte Organisation und die Gastfreundschaft der Bienenbütteler. Wir kommen gerne wieder ins schöne Stadion an der Ilmenau!

Hier sind weitere Bilder aus Bienenbüttel:

Die Nachwuchsfußballer vom TSV Bienenbüttel liefen mit den Großen ein und waren begeistert. Hinterher waren sie von Günter Schönfeldt zum Imbiss eingeladen.
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Die Cheerleader vom TuS Wieren begeisterten mit ihrer mitreißenden Show.
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Die tolle Truppe freute sich über den großen Applaus.
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Bienenbüttels neuer Trainer Frank Kathmann (4. v. l.) konnte in der ersten Halbzeit sehr zufrieden mit dem Auftritt seiner Jungs sein.
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Kim Wilking zeigte im TSV-Tor ein starke Leistung.
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Der TSV-Fanblock fand die erste Halbzeit richtig gut.
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LSK-Neuzugang Arthur Filimonov konnte sich in Bienenbüttel offensiv nicht so stark in Szene setzen wie zuletzt beim Test in Küsten.
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Der junge LSK-Neuzugang Constantin Jordanov zeigte im defensiven Mittelfeld eine solide Leistung.
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Auch Bajrush Osmani (l.) konnte in der ersten Halbzeit keine Akzente setzen.
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Paolo Rieckmann hatte in seinem Wohnort Bienenbüttel ein Heimspiel.
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Diesmal scheitert Malte Meyer (l.) mit seinem Kopfball an Torwart Wilking.
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In der Pause Zufriedenheit beim TSV.
Foto: Jürgen Poersch
TSV-Organisator Stefan Kommert (r.) hat in den vergangenen Tagen viel Zeit in die Vorbereitung des LSK-Gastspiels investiert.
Foto: Jürgen Poersch
Jonas Seidel (r.) zieht ab, doch sein Schuss wird geblockt.
Foto: Jürgen Poersch
… und noch ein paar Blicke in die Zuschauerreihen.
Fotos: Jürgen Poersch

… und Sonntag erwartet der LSK den VfB Lübeck

Lukas Pägelow (vorne), Tomek Pauer (hinten) und der LSK freuen sich auf den VfB Lübeck.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Am morgigen Sonntag steht schon das nächste Testspiel für den LSK an: Um 17 Uhr gastiert der Drittliga-Absteiger VfB Lübeck im Neetzer Jahnstadion. 600 Zuschauer sind zugelassen.

In Corona-Zeiten kann man sich an der Kasse entweder mit der Luca-App, mit dem Impfausweis, einem digitalen Impfnachweis, mit einem negativen Corona-Test oder einem Eintrag in die ausliegenden Listen ausweisen bzw. registrieren. Wer im Vorverkauf online eine Karte im LSK-Ticketshop erworben hat, ist bereits registriert. Im Jahnstadion gilt auf dem Weg zum Platz sowie im Vereinsheim und WC die übliche Maskenpflicht.

Karten gibt es ab 16 Uhr an der Tageskasse oder im Vorverkauf unter
www.lsk-hansa.de/ticketshop