Marco Schuhmann (vorne), hier gegen Leon Mundhenk von Altona 93, wird den LSK verlassen.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

„Ich bin überrascht und traurig“, sagt Marco Schuhmann. Der Abwehrspieler hat am vorigen Freitag beim letzten Training dieser Saison von Teamchef Rainer Zobel erfahren, dass die Trainer künftig nicht mehr mit ihm planen. Schon beim Testspiel in Küsten fehlte der 26-Jährige. Heute hat „Schumi“ seinen bis Sommer 2022 laufenden Vertrag vorzeitig aufgelöst.

„Wir haben Marco mitgeteilt, dass er in der kommenden Saison nicht mehr viele Einsatzzeiten beim LSK bekommen würde und sich vielleicht lieber einen neuen Verein suchen sollte“, bestätigt Zobel.

„Es hat menschlich einfach nicht gepasst“

LSK-Teamchef Rainer Zobel (l.) und Marco Schuhmann (r.), hier ein symbolisches Archivbild, hatten sich am Ende nicht mehr viel zu sagen.
Foto: Jürgen Poersch

Schuhmann wäre gern beim LSK geblieben: „Ich war in der abgelaufenen Saison bei allen Spielen dabei, deshalb kommt die Aussage von Rainer Zobel für mich völlig unerwartet.“ Tatsächlich stand der Linksverteidiger sieben Mal in der Start-Elf, wurde zweimal eingewechselt. „Jetzt wurde mir gesagt, dass die Konkurrenz auf meiner Position in der kommenden Saison zu groß sein würde”, wundert sich Schumi.

Er sieht die Gründe für seinen Abgang denn auch weniger im sportlichen als im persönlichen Bereich: „Zwischen Rainer Zobel, Cheftrainer Qendrim Xhafolli und mir hat es menschlich einfach nicht gepasst. Am Ende habe ich mir nicht mehr alles sagen lassen“, räumt Schumi ein. Er moniert: „Ich habe die Anerkennung vermisst, die andere erfahrene Spieler häufig bekommen haben.“

Angebote von Altona 93 und aus Heeslingen

Bei Heeslingens Trainer Lars Uder, einem Realschullehrer, erhofft sich Schuhmann mehr Anerkennung. Die beiden haben sich schon in Drochtersen gut verstanden.
Foto: SV Drochtersen/Assel

Mehr Wertschätzung erhofft sich Schuhmann bei seinem nächsten Verein: „Der Oberligist TuS Heeslingen hat bei mir angefragt. Da ist Lars Uder Trainer, mit dem ich schon beim SV Drochtersen hervorragend ausgekommen bin. Er schätzt mich als Spieler und als Mensch.“ Außerdem habe er ein Angebot vom Regionalligisten Altona 93 vorliegen, so Schumi.

Kämen auch tiefer spielende Vereine wie die ambitionierten Landesligisten MTV Treubund Lüneburg oder Teutonia Uelzen infrage? „Nein, auf keinen Fall. Ich möchte in meinem Alter gerne weiter höherklassig spielen. Den Aufwand, nach Heeslingen zu fahren, würde ich auf mich nehmen.“

Denn Schumi will auf jeden Fall in Lüneburg wohnen bleiben. „Ich arbeite hier beim Holzhandel Enno Roggemann im Gewerbegebiet Hafen und wohne mit meiner Verlobten in Lüneburg. Wir wollen im kommenden Jahr auch hier heiraten“, sagt er, „wir werden auch gemeinsam entscheiden, wo ich in der nächsten Saison spiele.“

„Vielleicht sieht man sich ja mal wieder …“

So werden die LSK-Fans ihren Schumi in Erinnerung behalten: mit Volldampf und der typischen „roten Birne“ auf dem linken Flügel unterwegs.
Foto: Jürgen Poersch

Man spürt: Der Abschied vom LSK fällt Schumi schwer. Er hätte seine Fußballreise durch viele Vereine (MTV Treubund–LSK–ZFC Meuselwitz–Anker Wismar–LSK–Titus Petingen in Luxemburg–SV Drochtersen) gerne bei seinem Jugendverein LSK beendet.

Was ihn immerhin tröstet: „Ich habe in den vergangenen Tagen viel Zuspruch bekommen. Aus der Mannschaft und aus dem Umfeld. Das hat mich wirklich sehr gefreut.“

So geht er nun zwar, aber er schlägt die Tür nicht zu. In einer Abschiedsmail an seine Mitspieler schreibt er: „Ich wollte mich bei Euch für dieses kurze, aber tolle Jahr bedanken. Ich finde es sehr schade, den LSK schon wieder zu verlassen, aber so ist es eben im Fußballgeschäft. Ihr seid wirklich alles tolle Typen. Ich werde Eure Spiele weiter verfolgen und die Daumen drücken, dass Ihr Eure Ziele erreicht.“ Und im Abschiedsinterview sagt Schuhmann noch: „Vielleicht sieht man sich ja mal wieder …“

Lieber Schumi, wir bedanken uns bei Dir für Deinen überragenden Einsatz und wünschen Dir das Allerbeste beim neuen Verein. Beim LSK bist Du immer herzlich willkommen. Auf Wiedersehen!

Im Herzen wird Marco Schuhmann immer ein LSKer bleiben.
Foto: Jürgen Poersch