Abwehrspieler Philipp Wölfing wird den LSK auf eigenen Wunsch vorzeitig verlassen.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Raus mit Applaus. Abwehrspieler Philip Wölfing hat seinen Mannschaftskameraden gestern beim letzten Training dieser Saison Lebewohl gesagt. Der 20-Jährige möchte den Regionalligisten Lüneburger SK verlassen und eine neue Herausforderung suchen. Er wurde mit herzlichem Beifall verabschiedet.

Wölfing war im Sommer 2020 aus der U19 des SV Rödinghausen zum LSK gekommen, hatte einen Zwei-Jahres-Vertrag unterschrieben. Der 1,89 Meter große Innenverteidiger war nach einwöchigem Probetraining der Wunschkandidat von LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli. Zobel lobte damals: „Philip hat ein ganz hervorragendes Passspiel aus der Abwehr heraus, er hat einen robusten Körper und eine gute Übersicht, kann ein Spiel lesen. Und er hat die Abwehr sofort lautstark organisiert. Das macht er wirklich gut, er ist in seinem Alter schon ziemlich weit.“

Doch in der Corona-Saison 2020/21 lief nicht alles wie erwünscht für Philip Wölfing. Er verletzte sich, hatte zudem starke Konkurrenz in der Innenverteidigung. So kam er in neun Regionalliga-Spielen nur zweimal zum Einsatz.

Hier erklärt Philip Wölfing (l.) den LSK-Trainern Qendrim Xhafolli (Mitte) und Rainer Zobel am Donnerstag beim Training in der Goseburg, warum er den LSK verlassen möchte. Hinten links sieht man LSK-Schatzmeister Henning Constien und Teammanager Thorsten Jaskolla.
Foto: Jürgen Poersch

„Ich würde gerne weiter in der Regionalliga spielen“

So sucht Wölfing nun einen neuen Verein. „Ich würde gern weiter in der Regionalliga spielen, aber mehr in der Nähe meines Heimatortes.“ Er wird am Wochenende seine Wohnung in Lüneburg auflösen und zunächst wieder zu seinen Eltern nach Lübbecke ziehen, das liegt zwischen Hannover und Osnabrück. Im Leistungszentrum des VfL Osnabrück wurde er einst sechs Jahre ausgebildet. Er war dort Kapitän in Junioren-Mannschaften, hat in der Bundesliga gespielt, bevor er nach Rödinghausen wechselte.

Wohin würde er jetzt gerne wechseln? „Mein Berater Mustafa Kaya wird sich im Raum Hannover und in der Regionalliga West umschauen. Mal sehen, was sich da ergibt“, wartet Wölfing. Fest steht dagegen, dass der Abiturient im kommenden Semester ein Fernstudium im Bereich Betriebswirtschaftliches Management beginnen will.

„Meine Mitspieler haben mir sehr geholfen“

Nicht alle Wünsche haben sich für Philip Wölfing beim LSK erfüllt, hat ihm das Jahr in Lüneburg trotzdem etwas gebracht? „Ja, auf jeden Fall. Es ist schon etwas anderes, ob man in der U19 oder in der Regionalliga spielt. Eine ganz andere Körperlichkeit. Beim LSK habe ich vor allem gelernt, auch unter höchstem Tempo technisch stabil zu bleiben. Meine älteren Mitspieler Lukas Pägelow, Bastian Stech, Stefan Wolk und Tomek Pauer haben mir da sehr geholfen. Dafür bin ich dankbar.“ Auch außerhalb des Platzes hat der 20-Jährige viel dazugelernt: „Wir Spieler waren wie eine kleine Familie. Ich habe mich sehr wohlgefühlt in Lüneburg.“

Wölfing darf ablösefrei wechseln

Auch der LSK hat sich sehr wohlgefühlt mit Philip. Deshalb ist es für LSK-Schatzmeister Henning Constien gar keine Frage, dass Wölfing trotz Vertrages bis 2022 ablösefrei zu einem anderen Verein wechseln darf: „Philip und auch sein Vater und Berater Lars Wölfing haben sich immer sehr fair verhalten. Das war eine sehr angenehme Zusammenarbeit.“

Lieber Philip, der LSK bedankt sich ganz herzlich für Deinen Einsatz und wünscht Dir alles Gute bei Deinem neuen Verein!

Letztes Training für Philip Wölfing. Hinter ihm stehen mögliche Neuzugänge des LSK. Beim Testspiel am Sonntag um 14 Uhr in Küsten wird der Abwehrspieler schon nicht mehr dabeisein, weil er von Lüneburg nach Lübbecke in Ostwestfalen umzieht. Mach’s gut, Philip!
Foto: Jürgen Poersch