Maximilian Zoch trägt ab sofort das Trikot des LSK – schon am morgigen Sonntag um 14 Uhr im Testspiel beim SV Küsten.
Foto: Jürgen Poersch

„Er ist schnell, hat einen zielstrebigen Zug zum Tor und einen guten Anschluss“, sagt LSK-Cheftrainer Qendrim Xhafolli über Maximilian Zoch. Genug Gründe, den 19-jährigen Torjäger von Holstein Kiel II zu verpflichten. Der Neuzugang hat gestern einen Zwei-Jahres-Vertrag beim Regionalligisten Lüneburger SK unterschrieben.

Zoch hat seine Chance beim zweiwöchigen Probetraining entschlossen genutzt. „Man sieht, dass er in der Regionalliga gespielt hat, er kennt das Niveau und kann mithalten“, urteilt Xhafolli. Und: „Maximilian passt auch menschlich hervorragend zum LSK, das ist Rainer Zobel und mir ja immer extrem wichtig.“

Konkurrenz für Mittelstürmer Meyer?

Xhafolli und Zobel sehen den Neuzugang in der Position des Mittelstürmers. Aber da ist doch schon Malte Meyer, der im vorigen Sommer aus der Bezirksliga vom SV Eddelstorf kam und drei Klassen höher zum Shooting-Star der abgelaufenen Saison wurde!?

„Das stimmt“, sagt Xhafolli, „aber die Verpflichtung von Maximilian Zoch bedeutet ja nicht, dass wir mit Malte unzufrieden sind. Die beiden könnten auch zusammen spielen. Auf jeden Fall sind wir mit Maxi noch variabler – und wir verstärken auch den Konkurrenzkampf unter unseren Angreifern. Gesetzt ist da keiner.“

Maximilian Zoch (r.) hat beim zweiwöchigen Probetraining überzeugt. Hier sprintet er hinter Tomek Pauer her.
Foto: Jürgen Poersch

Maximilian Zoch ist in Reinbek geboren. Da seine Eltern aus einem kleinen Dorf nahe der polnischen Stadt Olsztyn (Allenstein) stammen, hat er die deutsche und polnische Staatsbürgerschaft. In der Jugend spielte Maxi, wie er genannt wird, beim SV Nettelnburg. 2017 wechselte er zum FC St. Pauli, spielte dort bis 2018 in der U17. Nach einem Jahr in der Junioren-Bundesliga beim Hamburger Talentschuppen Niendorfer TSV holte ihn 2019 Holstein Kiel ins U19-Bundesliga-Team. 2020 wechselte er in die U23 der Störche, wo er in der vorigen Saison zu sechs Einsätzen in der Regionalliga kam.

Von St. Pauli über Kiel zum LSK

Maximilian Zoch (Mitte) noch im Trikot von Holstein Kiel. Bei diesem U19-Bundesliga-Spiel im November 2019 schoss er beim 2:2 gegen seinen ehemaligen Klub FC St. Pauli beide Tore. In dieser Saison erzielte Zoch in 18 Spielen 13 Treffer. Rechts am Boden der Ex-Paulianer Michel Oelkers, mit dem Zoch nun beim LSK zusammenspielt.
Foto: Holstein Kiel

Warum hat es bei St. Pauli und in Kiel nicht mit dem Sprung zu den Profis geklappt? „Bei Pauli war ich länger verletzt, in Kiel hat mich Corona ausgebremst“, erzählt Maximilian. Deshalb jetzt der Wechsel nach Lüneburg. Warum zum LSK? „Die zwei Wochen beim Probetraining haben mir sehr gut gefallen“, sagt der Hamburger, „die Jungs sind sehr nett, ich bin toll aufgenommen worden. Beim LSK ist alles sehr familiär. Und das Training war richtig gut.“

Auf welcher Position spielt er am liebsten? „Vorne in der Spitze, allein oder zu zweit, das habe ich alles schon gemacht. Aber ich kann auch auf Rechts- und Linksaußen spielen“, sagt Zoch. Wo sieht er selbst denn seine Stärken? „Ich habe eine gute Einstellung, setze mich immer voll ein. Ich bin robust und habe hohes Tempo. Meine Laufwege sind okay und ich habe einen guten Abschluss.“ Na, das deckt sich ja weitgehend mit den Beobachtungen des Cheftrainers.

Und woran muss der Neuzugang noch arbeiten? „Mit dem linken Fuß will ich mich verbessern. Außerdem noch mehr Körperlichkeit, da geht immer was. Und mein Kopfballspiel muss auch besser werden.“ Da kann ihm beim LSK sicher geholfen werden.

Schneller Stürmer, schneller Schwimmer

Was macht Maxi, wenn er nicht Fußball spielt? „Ich schwimme gerne. Das habe ich früher auch im Verein gemacht, war in der Hamburger Auswahl. Auch andere Sportarten interessieren mich, eine Runde Basketball zocken macht immer Spaß. Genau wie Musikhören“, erzählt der sympathische Stürmer.

Und wie sieht’s schulisch bzw. beruflich aus? „Mein Papa hat eine Spedition. Da arbeite ich im Büro. Ich möchte später eine Ausbildung in diesem Bereich machen oder studieren.“

Jetzt gilt aber erst mal alle Konzentration der neuen Herausforderung beim LSK. An diesem Sonntag um 14 Uhr gibt er beim Testspiel in Küsten sein Debüt im schwarz-weißen Trikot. Da werden Papa und Mama Zoch sicher zugucken: „Meine Eltern sind total fußballbegeistert und bei jedem Spiel dabei.“

Die LSK-Familie begrüßt die Familie Zoch ganz herzlich in ihren Reihen. Wir freuen uns auf viele tolle Tore von Maxi!