Lichtgestalt: Thorben Deters (r.) war in der Saison 2019/2020 der Publikumsliebling beim LSK. Nach einem Jahr beim Drittligisten VfB Lübeck wechselt er jetzt in die Regionalliga zu Preußen Münster.
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Mittelfeldspieler Thorben Deters wechselt vom Drittliga-Absteiger VfB Lübeck zum Regionalligisten Preußen Münster. Damit wird es in der kommenden Regionalliga-Saison, wenn Lübeck wieder beim LSK gastiert, kein Wiedersehen mit dem ehemaligen Publikumsliebling geben. Eine Rückkehr zum LSK schließt der 25-jährige Deters trotzdem nicht aus, dazu mehr im Interview weiter unten.

Blick zurück: Thorben Deters war im Sommer 2019 von Fortuna Düsseldorf II zum Lüneburger SK gewechselt. Hier blühte der Meppener, dem man bei seinem Heimatklub SVM nie eine Chance gegeben hatte, richtig auf. Deters brachte spielerischen Glanz ins LSK-Spiel, schoss Tore am Fließband, entzückte die Fans. Das weckte Begehrlichkeiten: Schon in der Winterpause 2020 wollte der VfB Lübeck den Spielmacher holen, doch Deters winkte zunächst ab. In der Rückrunde kam er dann leider wegen der Corona-Pause gar nicht mehr für den LSK zum Einsatz. Im Sommer der Wechsel an die Lübecker Lohmühle.

Beim VfB Lübeck erkämpfte sich der sympathische Student auf Anhieb einen Stammplatz. Höhepunkte waren sicher sein Tor zum 1:0 und sein Lattenschuss beim 2:0-Sieg in Meppen, ausgerechnet in seinem Heimatort. Dem VfB nützte der Sieg am Ende allerdings nichts mehr, der Verein muss nach einem Jahr im Profifußball zurück in die Regionalliga.

Kein Ballträger: Beim Drittligisten VfB Lübeck hatte Thorben Deters einen Stammplatz.
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22 Spieler und die Trainer verlassen Absteiger Lübeck

Der Abstieg hat in Lübeck einen gewaltigen personellen Umbruch zur Folge. Der österreichische Trainer Rolf Landerl muss gehen, ebenso Torwarttrainer Walter Franta und Athletiktrainer Janning Michels.

Der VfB hat zwölf Spielern gekündigt: den Torhütern Benjamin Gommert und Lukas Raeder, außerdem Soufian Benyamina, Moody Chana, Dren Feka, Nicolas Hebisch, Sebastian Hertner, Patrick Hobsch, Tim Kircher, Sven Mende, Martin Röser und Tim Weißmann. Auch vier ausgeliehene Spieler gehen: Cyrill Akono (Mainz 05, wechselt zum SC Verl), Pascal Steinwender (SC Paderborn), Lucas Wolf (Holstein Kiel II) und Ersin Zehir (FC St. Pauli).

Schließlich wollen sechs Spieler den VfB auf eigenen Wunsch verlassen: Yannick Deichmann, Ryan Malone, Osarenren Okungbowa, Elsamed Ramaj, Nico Rieble – und Thorben Deters, den der VfB gerne behalten hätte.

In Münster freut man sich auf Deters. „Ein Extraportion Qualität“, erwartet Preußen-Sportchef Peter Niemeyer vom Neuzugang, „Thorben war sehr schnell vom Projekt Preußen Münster und unserer Zielsetzung begeistert und ist bereit, den eingeschlagenen Weg voll mitzugehen.“ 

Warum nach Münster? Wir haben heute Morgen bei Thorben Deters nachgefragt.

„Unfassbar schöne Zeit beim LSK“

„Ich werde dem LSK immer sehr dankbar sein“, sagt Thorben Deters (vorne) über sein Jahr in Lüneburg.
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Du wechselst in die Regionalliga West zu Preußen Münster. Warum zu diesem Verein, Thorben?

„Weil das ein megageiler, cooler Klub ist. Die wollen hoch in die 3. Liga, und dabei möchte ich mithelfen. Außerdem ist Münster nur eine Stunde von meinem Heimatort Meppen entfernt. Das ist angenehm, da kann ich mal eben meine Familie und meine Kumpels besuchen.“

Wo wirst Du künftig wohnen?

„In Münster, ich suche derzeit dort eine Wohnung.“

Willst Du dann auch in Münster studieren?

„Nein, ich setze mein Studium an der Leuphana Universität in Lüneburg fort. Das müsste klappen, weil ich dort keine Anwesenheitspflicht habe. Zu den Klausuren fahre ich dann nach Lüneburg. Ich habe ja auch immer noch guten Kontakt zu meinen ehemaligen Mitspielern, zu Trainer Rainer Zobel und Schatzmeister Henning Constien.“

Wie war Dein Jahr als Drittliga-Profi beim VfB Lübeck?

„Am Ende steht leider der Abstieg. Das ist sehr traurig. Wir haben wie andere Vereine sehr unter Corona gelitten, denn der VfB hat eine tolle Fanszene. Wer weiß, ob mit Unterstützung unserer Fans nicht mehr für uns drin gewesen wäre. Für mich persönlich war das Jahr in Lübeck positiv, weil ich mich gut weiterentwickeln konnte. Trainer Rolf Landerl hat mich gefördert und ich durfte in den letzten drei Partien auf der Position hinter den Spitzen spielen. Das hat super geklappt, ich habe mehrere Tore geschossen und Torvorlagen gegeben. Trotzdem bedauere ich den Abstieg sehr und wünsche dem VfL nach dem großen Umbruch, der jetzt kommt, alles Gute für die Zukunft.“

So hat man Thorben Deters oft beim LSK jubeln sehen – hier nach seinem 3:1 gegen TSV Havelse.
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Welche Rolle hat denn der LSK bei Deinem Sprung in den Profifußball gespielt?

„Eine enorm große Rolle. Ich war damals bei Fortuna Düsseldorf nach langer Verletzung sehr geknickt. Nach meinem Wechsel zum LSK habe ich mich sofort pudelwohl gefühlt, weil ich dort große Unterstützung gespürt habe, weil man mich auf dem Spielfeld hat machen lassen. Trainer, Mitspieler, Fans – alle standen hinter mir. Das war eine unfassbar schöne Zeit! Dazu das Studium in Lüneburg, alles passte perfekt zusammen. Das war ein ganz wichtiger Schritt für mich, ohne den ich den Sprung in den Profifußball wohl nicht geschafft hätte. Dafür werde ich dem LSK immer sehr dankbar sein.“

Könntest Du Dir eines Tages eine Rückkehr zum LSK vorstellen?

„Ich habe jetzt einen Zwei-Jahres-Vertrag in Münster unterschrieben. Und ich habe nach wie vor den Wunsch, als Profi zu spielen. Aber wenn sich zeigen sollte, dass es mit dem Profifußball nichts wird und ich mich mehr aufs Studium konzentrieren möchte, dann ist der LSK meine einzige Option. Denn ich weiß, was ich an Lüneburg habe.“

Thorben, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Deinem neuen Verein Preußen Münster!