Regionalliga-Co-Trainer Michael Lindner hat beim LSK einen Vertrag bis 2023 unterschrieben.
Foto: Jürgen Poersch

Regionalligist Lüneburger SK Hansa hat einen weiteren Pflock für die kommende Saison eingeschlagen. Nachdem der Vorstand bereits die Verträge mit 21 Spielern und Cheftrainer Qendrim Xhafolli langfristig verlängert hat, hat nun auch Co-Trainer Michael Lindner einen Vertrag bis zum 30. Juni 2023 unterschrieben.

Die Verhandlungen haben sich seit Dezember hingezogen. Denn Lindner hatte durchaus eine attraktive Alternative: „Der VfL Lüneburg wollte mich gerne verpflichten. Cheftrainer in der Landesliga ist natürlich auch eine schöne Sache”, sagt der 44-Jährige. Doch nach mehreren Gesprächen mit VfL-Fußballmanager Matthias Merz sagte Lindner den Grün-Weißen ab und den Schwarz-Weißen zu.

„Ich habe beim LSK viel Rückendeckung gespürt“

Warum hat er sich gegen den Cheftrainer-Job und für das Co-Trainer-Amt beim LSK entschieden? „Ein ganz wichtige Rolle hat LSK-Schatzmeister Henning Constien gespielt. Er hat sich sehr um mich bemüht. Dabei ging es nicht ums Finanzielle, sondern um das Projekt LSK und meine Aufgaben in diesem Projekt.“

Auch das Trainerteam und die Führungsspieler haben Lindner letztlich überzeugt: „Ich habe viel Rückendeckung und Wertschätzung gespürt von Teamchef Rainer Zobel, von Cheftrainer Qendrim Xhafolli, von Lukas Pägelow, Tomek Pauer und Stefan Wolk.“ Wolk stand übrigens auch auf dem Wunschzettel von VfL-Boss Merz. Doch der 31-Jährige hat, wie berichtet, seinen Vertrag als LSK-Spieler bis 2024 verlängert und ist seit dieser Woche neuer Cheftrainer der kommenden U17 des LSK.

Michael Lindner (l.) versteht sich ausgezeichnet mit Cheftrainer Qendrim Xhafolli, hier beim LSK-Trainingsstart am vorigen Mittwoch.
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Wo sieht Michael Lindner seine Aufgaben beim LSK? „Ich möchte Rainer Zobel und Qendrim Xhafolli bei der Trainingsgestaltung so entlasten, dass sie den Blick fürs Wesentliche behalten können“, sagt der B-Lizenz-Inhaber, „an den Spieltagen sind die Aufgaben ohnehin klar verteilt.“

Was reizt den Bundeswehr-Hauptmann an der Co-Trainer-Rolle? „Ich muss nicht im Vordergrund stehen. Wichtig ist mir das Projekt. Und Regionalliga beim LSK ist ein tolles Projekt. Daran möchte ich mitarbeiten. Ich habe lange auf dieses Ziel hingearbeitet. Jetzt bin ich bei einem Verein angekommen, bei dem ich mich rundherum wohlfühle.“

Die Empfehlung kam von Erkenbrecher

Lindner war vor seiner LSK-Zeit u. a. Trainer beim Breloher SC, TSV Wriedel und SV Munster. Bei Trainer-Fortbildungen hatte er den ehemaligen Bundesliga-Coach Uwe Erkenbrecher kennengelernt und ein siebenmonatiges Praktikum beim ehemaligen Erkenbrecher-Klub Lupo Martini Wolfsburg absolviert. Danach hatte Erkenbrecher den ambitionierten Praktikanten seinem Freund Rainer Zobel empfohlen. So kam Michael Lindner im Sommer 2020 als Hospitant zum LSK.

Schon beim Praktikum in Wolfsburg hatte Michael Lindner viel investiert: mehrmals in der Woche mit dem Auto von seinem Wohnort Munster in die VW-Stadt. Auch für den LSK zeigt der Co-Trainer großen Einsatz: vier- bis fünfmal pro Woche die Strecke Munster–Lüneburg, hin und zurück 100 Kilometer.

Wird das nicht zu viel? „Das hat mich meine Frau auch schon gefragt“, sagt Lindner, „aber wenn ich ins Auto nach Lüneburg steige, verspüre ich keinen Stress – und auf dem Platz ist dann sowieso jede Anspannung verflogen. Ich weiß aber, dass ich das alles nicht machen könnte, wenn meine Frau und meine beiden Kinder mich dabei nicht so sehr unterstützen würden.“

Jetzt also die Vertragsverlängerung. Was hat Michael Lindner vor? „Ich persönlich möchte demnächst den Trainer-A-Schein in der Sportschule Hennef machen. Mit der Mannschaft möchte ich das Projekt Regionalliga fortführen. Ich freue mich darauf und bin stolz, dabeisein zu dürfen.“

„Dieser Verein lässt sich nie unterkriegen!“

Der Co-Trainer geht hochmotiviert in die Saison nach Corona. Das liegt auch daran, dass es im LSK-Umfeld zügig vorangeht: „Ich bin begeistert, wenn ich sehe, was sich im Trainingszentrum Goseburg alles tut! Der LSK-Vorstand und die vielen Ehrenamtlichen leisten unglaublich gute Arbeit! Dieser Verein lässt sich auch von Nackenschlägen nicht unterkriegen, kämpft immer weiter. Diese Mentalität, die auch in der Mannschaft steckt, imponiert mir – das passt zu mir, das macht einfach Spaß!“

Und dieser sympathische Trainer passt ganz offensichtlich zum LSK. Lieber Michael, wir freuen uns auf (mindestens) zwei weitere Jahre mit Dir!

Auf in die neue Saison! Michael Lindner mit LSK-Betreuer Jürgen „Seemann“ Junge (l.), der sich gerade im Lüneburger Krankenhaus von einer Operation erholt. Auch der beliebte Betreuer Junge hat seinen Vertrag bis 2023 verlängert.
Foto: Jürgen Poersch