Tut gar nicht weh: Routiniert impft Dr. Nina Becker den LSK-Jugendtrainer Markus Behrens.
Foto: Jürgen Poersch

Manch einer wird sich gewundert haben über den Andrang, der Sonntag auf dem Neetzer Dorfplatz herrschte. Was war da los? Ärztin Dr. Nina Becker bot in ihrer Praxis einen Sondertermin für Corona-Impfungen an. Von 10 bis 15.30 Uhr wurden 163 Patientinnen und Patienten geimpft – mit AstraZeneca.

„Leider hat dieser Impfstoff kein gutes Image“, bedauert Nina Becker. Die Internistin ärgert sich über Medienberichte, die einen Impfnotstand beklagen. „Wir haben haben keinen Notstand! Das Problem ist ganz einfach, dass zu viele Menschen sich nach den Verunsicherungen nicht mit AstraZeneca impfen lassen möchten. Dabei ist das ein hervorragender Impfstoff“, versichert die Ärztin.

„AstraZeneca ist ein hervorragender Impfstoff“

Deshalb hat sie am Sonntag diesen Termin organisiert. Das Angebot richtete sich an Firmen und auch die Jugendtrainer des Lüneburger SK Hansa, beim dem Dr. Nina Becker jahrelang als engagierte Vereinsärztin tätig war.

Ihr Ehemann, LSK-Präsident Sebastian Becker, half ihr bei der Organisation der Feiertagsimpfung. Denn die meisten Praxis-Mitarbeiterinnen sollten Sonntag nach den vielen Impf-Überstunden der vergangenen Wochen mal frei haben.

Der Rechtsanwalt saß dann am Sonntag auch am Empfangstresen – zusammen mit seinen Freunden Ole Puck und Clemens Kiepke. Völliges Neuland für das Trio. „Nie zuvor haben wir drei die Abläufe in einer Arztpraxis koordiniert“, sagt Sebastian Becker. Doch es klappte hervorragend. Kaum Wartezeit. Das lag auch daran, dass viele Impfbereite schon vorher die nötigen Formulare aus dem Internet heruntergeladen und ausgefüllt hatten.

Multitalent: LSK-Präsident und Rechtsanwalt Sebastian Becker, hier in seiner Kanzlei, organisierte am Sonntag den Impftag in der Neetzer Arztpraxis seiner Frau. Es lief – im Zusammenspiel mit seinen Freunden Ole Puck und Clemens Kiepke – reibungslos am Empfang.
Foto: Jürgen Poersch

„So konnten wir Sonntag 163 Patientinnen und Patienten impfen“, freut sich Dr. Nina Becker. Beim Impfen halfen ihr die Schulkrankenschwester Irina Haas vom Internatsgymnsaium Marienau, die wie alle anderen Helfer ehrenamtlich arbeitete, sowie die Praxis-Angestellte Sarah Kurke. Es lief wie am Schnürchen, alle machten einen Top-Job!

„An anderen Tagen gibt es mehr Diskussionen“

Für das Impfteam war es ein angenehmer Sonntag. „Es gibt an anderen Tagen viel mehr Diskussionen mit Patientinnen und Patienten, die doch lieber einen anderen Impfstoff, am liebsten Biontech, haben möchten“, weiß Sebastian Becker von seiner Frau, „doch am Sonntag waren alle, die gekommen sind, von vornherein mit AstraZeneca einverstanden.“

Vom LSK waren u. a. Vizepräsident Alexander Diercks, die Jugendtrainer Amara Doumbia, Walter Röhsler und Markus Behrens sowie Jürgen Poersch aus dem Medienteam dabei. Auch am Start: Eintracht-Lüneburg-Legende Christian Harms. Der fröhliche Friseur aus Handorf hatte noch etwas mit den Nachwirkungen der Meisterschaftsfeier seiner Bayern zu kämpfen, was ihn aber nicht vom Impfen abhielt.

So habe ich Impfung und Folgen erlebt

Wie war’s denn nun? Um Skeptikern die Angst zu nehmen, schildere ich mal, wie ich die Impfung bei Dr. Nina Becker und die Folgen erlebt habe.

  • 10.40 Uhr: Ich stelle mich in die kurze Schlange am Praxis-Eingang. Ja, ich gebe zu, ich habe so meine Bedenken. So, Schluss mit Grübeln, es geht schon los: Formulare, Gesundheitskarte und Impfausweis abgeben. Das Team ist sehr freundlich und professionell: Gleich weiter ins Impfzimmer.
  • 10.50 Uhr: Die Impfung ist schon erledigt, ein kleiner Pieks von Nina Becker, man merkt es gar nicht. „Bleiben Sie bitte noch eine Viertelstunde hier vor Ort, bevor Sie losfahren“, bittet die Ärztin. In seltenen Fällen wird Menschen nach der Impfung schummerig. Mir nicht.
  • 11.45 Uhr: Zu Hause warte ich etwas angespannt auf Nebenwirkungen. Doch bis Mitternacht merke ich überhaupt nichts.
  • 24.00 Uhr: Ich bekomme kalte Hände und Füße. Leichtes Fieber. Ich packe mich dick ein. Soll gegen Schüttelfrost helfen, habe ich gelesen. Es hilft. In der Nacht wache ich ein paar Mal auf, schwitze viel. Alles gut auszuhalten.
  • 7.45 Uhr: Ich erwache. Das Fieber ist weg. Wie schön! Noch leichte Kopfschmerzen, die aber bis Mittag verschwunden sind. Das war alles? Umsonst gesorgt.
  • 30. Juni: Dann habe ich meine zweite Impfung. Der sehe ich nach der guten ersten Erfahrung gelassen entgegen – zumal es nach der zweiten AstraZeneca-Impfung kaum noch Nebenwirkungen geben soll.

Zu viel Astra ist schmerzhafter als AstraZeneca

Fazit: Ich kann AstraZeneca nur empfehlen, zumal Vektor-Impfstoffe – im Gegensatz zur mRNA-Impfstoffen wie Biontech – seit vielen Jahren erprobt sind.

Und die Nebenwirkungen? Nehmen wir mal ein praktisches Beispiel: Auf jeden Fall sind die Nachwirkungen von zu vielen Pullen Astra wesentlich schmerzhafter als die von einer Ampulle AstraZeneca.

Wer einen Impftermin in der Praxis von Dr. Nina Becker (Am Dorfplatz 2, Neetze) vereinbaren möchte, kann sich gerne unter folgender Telefonnummer melden:
05850-9 71 13 01