Top-Talent: Erjanik Ghubasaryan (r.), hier gegen den Flensburger Christopher Kramer, hat wieder eine Berufung in die U21-Nationalmannschaft Armeniens bekommen.
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Das ist eine schöne Nachricht! Abwehrspieler Erjanik Ghubasaryan vom Regionalligisten Lüneburger SK Hansa hat vom armenischen Fußballverband eine Einladung für das U21-Länderspiel gegen Weißrussland am Freitag, 26. März, erhalten. Außerdem nimmt er ab 21. März am Trainingslager der Nationalmannschaft teil.

„Nachwuchs-Manager David Avanesyan hat uns jetzt schriftlich um Freigabe für das Spiel und Trainingslager gebeten“, berichtet LSK-Vorstand Henning Constien, „die haben wir bereits erteilt. Wir freuen uns sehr für Erji und sind stolz, wieder einen Nationalspieler in Reihen des LSK zu haben.“

Zobel lobt sein Abwehrtalent

LSK-Teamchef Rainer Zobel schwärmt von den Qualitäten seines jungen Abwehrspielers Erjanik Ghubasaryan.
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Der 20-jährige Ghubasaryan war erst im Oktober vom Hamburger SV II zum LSK gewechselt, weil er im HSV-Nachwuchs keinen neuen Vertrag bekommen hatte. Für den LSK ein Volltreffer. „Erji“ überzeugte gleich beim Debüt gegen VfB Oldenburg als Innenverteidiger, bestätigte die gute Leistung danach in den Punktspielen gegen Weiche Flensburg und SV Drochtersen.

„Ich hätte nicht gedacht, dass Erji uns so schnell helfen kann“, lobt LSK-Teamchef Rainer Zobel den Neuzugang. Was dem Ex-Bayern-Profi besonders gefällt: „Er strahlt trotz seiner jungen Jahre schon eine große Ruhe am Ball aus, das ist sein großes Plus. Außerdem hat er ein super Stellungsspiel, er kann ein Spiel lesen, ist stark im Zweikampf. Das alles ist für einen so jungen Kerl schon sehr gut. Ich kann mir vorstellen, dass er sich in den Auswahlmannschaften Armeniens durchsetzt.“ Zobel weiß aus eigener Erfahrung, dass Armenien immer sehr gute Fußballer hatte: „Ich habe mit Bayern München mal gegen Eriwan gespielt, die waren stark, das war richtig schwer für uns.“

Die Qualitäten des Erjanik Ghubasaryan sind in Armenien bekannt. Zuletzt hatte er im November 2020 eine Einladung zu den U-21-Länderspielen gegen Island und Schweden, die wegen des Bergkarabach-Krieges auf Zypern stattfinden sollten. Doch beide Partien mussten damals wegen Corona kurzfristig abgesagt werden.

Nun soll es klappen. Für Ghubasaryan ist es nicht der erste Auftritt im Nationalteam. Bis Ende 2019 gehörte der Hamburger regelmäßig zum Kader der armenischen Nachwuchsteams. Dann stoppte ihn eine langwierige Verletzung. Jetzt ist Erji wieder gesund und möchte das Trikot des Landes tragen, aus dem seine Eltern stammen, in dem immer noch viele Verwandte leben. Die ehemalige Sowjetrepublik Armenien liegt in der gebirgigen Kaukasusregion zwischen Asien und Europa, hat drei Millionen Einwohner.

Über Moskau nach Eriwan

Schon am Donnerstag geht der Flieger von Hamburg in die Millionen-Metropole Eriwan. Entfernung: rund 4300 Kilometer. Erjanik Ghubasaryan freut sich auf das Fußball-Abenteuer: „Ich fliege wohl über Moskau. Bis dort sind es drei Stunden Flugzeit, von Moskau dann noch mal drei Stunden bis nach Eriwan.“

In der armenischen Hauptstadt wird Erji seine Freunde aus der Nationalmannschaft nach über einem Jahr endlich wiedertreffen. Die Spieler kennen sich seit Langem: „Ich habe etwa 15 Spiele in den jüngeren Nachwuchs-Nationalteams mitgemacht und vier in der U 21, darunter einige EM-Qualifikationsspiele“, erzählt der sympathische Abwehrspieler.

Mit Gregors Plänen fit fürs Länderspiel

LSK-Athletikcoach Gregor Trowitzsch hat Erji und die anderen Spieler mit täglichen Online-Trainingsplänen in der viermonatigen Corona-Pause fitgehalten.
Foto: Jürgen Poersch

Wie hat er sich in der viermonatigen Corona-Pause fit gehalten? „Das ging sehr gut mit den Trainingsplänen, die wir täglich von LSK-Athletiktrainer Gregor Trowitzsch bekommen haben“, lobt Erji, „außerdem habe ich persönlich noch mal richtig Gas gegeben, als ich gehört habe, dass ich zur Nationalmannschaft eingeladen bin.“ Der LSK-Spieler fliegt also topfit zum Länderspiel.

Neben dem Fußball würde Erji gerne noch einige seiner zahlreichen Verwandten in Armenien besuchen: „Mal sehen, was da neben dem Training und vor allem wegen Corona möglich ist.“ Die Pandemie-Lage ist dort ähnlich brisant wie in Deutschland, und Ghubasaryan weiß: „Es gibt in Armenien natürlich auch Hygiene-Vorschriften, aber die Menschen halten sich nicht so genau daran – so ist eben die Mentalität.“

Am 27. März will Erjanik Ghubasaryan zurück nach Deutschland fliegen. Lieber Erji, viel Spaß und Erfolg beim internationalen Einsatz, komm’ gesund zurück zum LSK!

LSK-Präsident Sebastian Becker (r.) freut sich, dass der LSK mit Erjanik Ghubasaryan wieder einen Nationalspieler in seinen Reihen hat.
Foto: Jürgen Poersch