Stefan Wolk (vorne) hat in dieser Woche für drei weitere Jahre beim LSK Hansa unterschrieben.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Auch im Corona-Stillstand arbeitet der Lüneburger SK Hansa weiter intensiv an seiner Zukunft. Dabei geht es nicht nur um den Bau des dreigeschossigen Gewerbe- und Vereinsgebäudes im Trainingszentrum Goseburg und den Kampf um einen Stadion-Standort, sondern auch um Personalien beim Regionalligisten. LSK-Schatzmeister Henning Constien sowie seine Vorstandskollegen Sebastian Becker, Alexander Diercks und Martin Wilke stecken mitten in den Verhandlungen mit Spielern und Trainern. Wie ist der Stand? „Mit den meisten Spielern haben wir bereits in der Vergangenheit langfristige Verträge abgeschlossen. Da haben wir unsere Hausaufgaben rechtzeitig erledigt“, sagt Constien.

Wolk unterschreibt bis 2024

Aktuell kann Constien vermelden: „Stefan Wolk hat seinen im kommenden Juni auslaufenden Vertrag um drei Jahre bis zum 31. Juni 2024 verlängert.“ Der 30-jährige Defensivspieler ist ein LSK-Urgestein. Seit 2005 spielt er – unterbrochen von einem zweijährigen Intermezzo beim SV Drochtersen – im schwarz-weißen Dress.

Wolk sagt zu seiner Vertragsverlängerung: „Ich bin sehr glücklich, auch in den kommenden Jahren beim LSK spielen zu dürfen.“ Er sieht die Fortschritte im Verein: „In den vergangenen Jahren hat sich in der Infrastruktur des LSK Hansa einiges getan. Der Vorstand ist sehr bemüht, die Bedingungen kontinuierlich zu verbessern und den Mitgliedern wieder eine neue Heimat zu geben. Der Anfang ist mit dem Trainingsgelände in der Goseburg gemacht.“ Daran möchte Wolk weiter teilhaben: „Ich freue mich sehr darauf, diesen Prozess und diese Entwicklung selbst mitzugestalten und voranzubringen.“

„Wir wollen Stefan als Trainer beim LSK einbinden“

Natürlich leidet Stefan Wolk wie alle anderen SportlerInnen seit Monaten unter den Corona-Beschränkungen, doch der Polizist sieht die Notwendigkeit: „Die eingeschränkten sozialen Kontakte sind vermutlich notwendig, damit wir in der Zukunft mal wieder an Sportveranstaltungen, Konzerten oder anderen Events teilnehmen und teilhaben können. Ich wünsche jedem und jeder Einzelnen beste Gesundheit und ausreichend Ausdauer, bis wir wieder gemeinsam unvergessliche Momente und Emotionen bei Veranstaltungen jeglicher Art erleben dürfen.“

Der LSK-Vorstand freut sich, dass er Vereinsikone Wolk bis 2024 verpflichten konnte. Dahinter steckt ein langfristiger Plan: „Stefan wird in dieser Zeit die Trainer-B-Lizenz erwerben. Wir wollen ihn langfristig als Trainer beim LSK einbinden“, sagt Schatzmeister Constien. 

Kunze und Seidel bleiben bis 2023

Jonas Seidel (l.) und Marian Kunze (Nr. 10) wollen auch künftig gemeinsam für den LSK jubeln.
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Auch mit zwei anderen Leistungsträgern hat der LSK langfristige Verträge geschlossen. So haben Defensiv-Stütze Marian Kunze, der mittlerweile auch im Marketing des Vereins tätig ist, und Torjäger Jonas Seidel sich bereits Ende vergangenen Jahres bis zum Sommer 2023 an den LSK Hansa gebunden (wir berichteten). Damit hat der LSK Hansa zwei weitere wichtige Pflöcke eingeschlagen.

21 Spieler sind schon unter Vertrag

21 Spieler aus diesem LSK-Kader haben bereits langfristige Verträge unterschrieben.
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Auch sonst sieht es gut aus für die Zukunft des Regionalligisten, denn neben Wolk (bis 2024), Kunze und Seidel (beide bis 2023) besitzen folgende 18 Spieler noch laufende Verträge bis zum 31. Juni 2022:

  • die Torhüter Roman Birjukov, Haris Zlomusica und Max Hüster
  • die Abwehrspieler Lukas Pägelow, Erjanik Ghubasaryan, Philip Wölfing, Paolo Rieckmann, Marco Schuhmann und Alexander Gerlach
  • die Mittelfeldspieler Daniel Hefele, Alessandro Otte, Bajrush Osmani und Michel Oelkers
  • die Angreifer Malte Meyer, Abdul Gafar, Nico Hübner, Umut Ataykaya und Hussein Sharba

Stech wartet Uni-Zulassung ab

Wer fehlt? Die Verträge von Abwehrspieler Bastian Stech, dem defensiven Mittelfeldspieler Tomek Pauer und Stürmer Kristijan Augustinovic laufen Ende Juni aus. Wie sind die Gespräche bisher gelaufen?

Bastian Stech (l.) und Lukas Pägelow waren in dieser Saison eine Bank in der LSK-Abwehrzentrale.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

„Bastian Stech hat sich an mehreren Universitäten beworben und wartet ab, wo er eine Zulassung bekommt“, sagt Constien, „er wird sich im März entscheiden.“ Der 23-jährige Innenverteidiger war im Sommer 2018 vom Landesligisten MTV Eintracht Celle zum LSK gekommen und hat sich zum absoluten Leistungsträger in der Abwehr entwickelt. Sein Abgang wäre ein Riesenverlust.

Pauer will sich bis Ende März entscheiden

Tomek Pauer (l.) – hier mit Marco Schuhmann nach seinem Tor zum 3:1 gegen den FC St. Pauli II – verhandelt noch über ein weiteres Engagement beim LSK.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Das gilt auch für Tomek Pauer, der mit einer halbjährigen Unterbrechung (Studium in den USA) schon seit 2015 für den LSK spielt. Der 26-Jährige hat sich nach dem Abgang von Thorben Deters (im Sommer 2020 zum VfB Lübeck) vom defensiven Kämpfer zur zentralen Figur im Mittelfeld aufgeschwungen. Er glänzte zuletzt als Antreiber, Spielgestalter und Torschütze. „Bis Ende März wird bei Tomek eine Entscheidung fallen“, teilt Constien mit. Das gelte ebenso für Stürmer Kristijan Augustinovic.

Zobel bleibt – Xhafolli auch?

Der Vertrag von Cheftrainer Qendrim Xhafolli (l.) läuft aus, der von Teamchef Rainer Zobel läuft unbefristet weiter.
Foto: Jürgen Poersch

Nicht nur mit den Spielern, sondern auch mit den Trainern laufen Verhandlungen. LSK-Teamchef Rainer Zobel (72) hat einen unbefristeten Vertrag. „Den möchte er auch weiter erfüllen, solange es seine Gesundheit zulässt“, hat Constien im Gespräch mit dem Ex-Bayern-Profi erfahren.

Anders sieht es bei Cheftrainer Qendrim Xhafolli aus. Der Vertrag des 33-Jährigen läuft am Saisonende aus. „Da stehen wir noch in Verhandlungen“, sagt Henning Constien, ohne Details zu nennen.

Landesligist soll Interesse an Co-Trainer Lindner haben

LSK-Co-Trainer Michael Lindner.
Foto: Jürgen Poersch

Verhandlungsbedarf gibt es auch bei Co-Trainer Michael Lindner. Der 44-Jährige war im vorigen Sommer für Thomas Oelkers eingesprungen, der weiter aus privaten Gründen pausiert. An Lindner soll ein hiesiger Landesligist interessiert sein. Ausgang offen. Es gibt also in den kommenden Wochen noch viel zu verhandeln.

Sind auch schon Neuzugänge im Visier? „Da wir bereits 21 Spieler unter Vertrag haben, ist das nicht so dringlich“, sagt Constien, „da lassen wir uns noch Zeit, zumal wir überhaupt nicht wissen, wann und wie es nach Corona weitergeht.“

Spieler und Trainer verzichten auf Geld

Die Pandemie macht dem LSK wie allen anderen Vereinen schwer zu schaffen. Keine Zuschauer-Einnahmen, weniger Sponsorengelder. „Trotzdem haben wir es bisher geschafft, alle Zahlungen pünktlich zu leisten. Das liegt auch daran, dass unsere Spieler und Trainer schon seit Monaten und bis zum Saisonende freiwillig auf Geld, das ihnen vertraglich zusteht, verzichten“, lobt Constien das solidarische Verhalten.

Auch der B-Platz bekommt jetzt modernes LED-Flutlicht

Der A-Platz in der Goseburg hat seit vorigem Herbst LED-Flutlicht, bis Ende März bekommt auch der B-Platz LED-Strahler. Auf dem Foto sieht man deutlich, dass der Platz taghell erleuchtet ist, während schon wenige Meter außerhalb Dunkelheit herrscht. So wird kein Nachbar behelligt.
Foto: Jürgen Poersch

Der LSK Hansa plant sogar weitere Investitionen: „Noch im März beginnt der Bau LED-Flutlicht-Anlage auf unserem B-Platz“, kündigt Constien an, der die Fördermittel für die Goseburg in Gesamthöhe von rund 122.000 Euro zusammengetragen hat. Zeitplan: Ab Dienstag, 23. März, werden die Gräben für die Elektroleistungen gefräst. Ab Donnerstag, 25. März, wird die alte Lichtanlage abgebaut und die neue aufgebaut. Am Dienstag, 30. März, soll die neue LED-Flutlichtanlage fertig sein. Dann verfügen beide Sportplätze in der Goseburg über das energiesparende, punktgenaue Licht. Außerdem wird derzeit die Umzäunung und Bepflanzung des gesamten Trainingszentrums vollendet.

Arbeitseinsatz in der Goseburg

Wenn es etwas zu tun gibt, dann packen die Regionalligaspieler des LSK mit an, so wie hier beim Arbeitseinsatz im Neetzer Jahnstadion. Samstag sind sie zusammen mit der U23 in der Goseburg aktiv
Foto: Henning Constien

Am kommenden Samstag um 9 Uhr treffen sich die Spieler der Regionalliga-Mannschaft und der U23 des LSK zu einem gemeinsamen Arbeitseinsatz in der Goseburg – natürlich unter strengen Corona-Hygiene-Vorschriften. Es gibt viel aufzuräumen auf der Großbaustelle, denn am kommenden Montag soll der Trainingsbetrieb für die Jugend und am Montag, 22. März, für die Herrenmannschaften wieder beginnen.

Neue überdachte Tribüne im Neetzer Jahnstadion

Vor dem Vereinsheim im Neetzer Jahnstadion soll eine überdachte Sitztribüne entstehen.
Foto: Jürgen Poersch

Auch im Neetzer Jahnstadion, wo der LSK seine Regionalliga-Heimspiele austrägt, sind weitere Verbesserungen in Planung: „Wir wollen zusammen mit unseren Freunden vom TuS Neetze eine überdachte Sitztribüne vor dem Vereinsheim bauen“, sagt Constien.

Es geht also auch in Corona-Zeiten beim LSK Hansa weiter in großen Schritten voran!