Macher & Motor: Björn Busch ist der Mann fürs Praktische beim LSK. Heute feiert der Unermüdliche seinen 50. Geburtstag.
Foto: Jürgen Poersch

Wenn es so etwas wie die gute Seele des Lüneburger SK Hansa gibt, dann ist das sicher Björn Busch. Am heutigen Freitag feiert „Buschi“, wie ihn alle nennen, seinen 50. Geburtstag. Dazu gratuliert die LSK-Familie ganz herzlich!

Buschi und der LSK – das ist eine uralte Liebesgeschichte. Schon als kleiner Junge wurde Björn von seinem Vater mit zu den Heimspielen nach Wilschenbruch genommen. Der Knirps fing sofort Feuer. Damals wirbelten noch Legenden wie „Schnecke“ Wagner, „Ralle“ Sievers und „Bomber“ Ulbrich über den Rasen. Es waren die goldenen Jahre des LSK, Tausende strömten nach Wilschenbruch.

Buschi fand schnell Anschluss an die wilden Jungs im LSK-Fanblock, da wo die Treuesten stehen. Er war bald auch bei jedem Auswärtsspiel dabei, stieg auf in der Hierarchie, wurde schließlich zum Wortführer der schwarz-weißen Fans. Buschi übernahm auch zunehmend andere Aufgaben im Verein, kümmerte sich um das Sportgelände. Nicht ganz einfach, wenn man das neben seinem Job im Baustoffgewerbe – erst bei Mölders in Rettmer, dann bei Friede in Bardowick, zuletzt bei Raab Karcher in Hamburg – erledigen muss. Buschi sagte damals mal in vertrauter Runde: „Mein Traum wäre, hauptamtlich für den LSK zu arbeiten.“

Buschi lebt seinen Traum

Dieser Traum wurde am 1. Januar 2017 wahr. Ein erfolgreicher und fußballbegeisterter Lüneburger Unternehmer, der seinen Namen nicht öffentlich genannt wissen möchte, stellte Buschi in seiner Firma ein – mit der Hauptaufgabe, sich um die Logistik beim LSK zu kümmern.

Das war damals bitter nötig. Denn nach dem Verlust der alten Heimat Wilschenbruch vagabundierte der LSK Hansa durch den Landkreis. 2014 der Umzug nach Bardowick. Schon dort war es ein Kraftakt, den idyllischen dörflichen Sportplatz nach den strengen Regionalliga-Richtlinien umzubauen. Buschi meisterte das mit seinem Helferteam – neben der Arbeit in seiner Freizeit.

2017 der nächste Umzug von Bardowick zum VfL-Platz in Lüneburg. Wieder ein Riesenaufwand. Abbau in Bardowick, dann Umbau des Platzes an den Sülzwiesen auf Viertliga-Niveau. Als Nebenjob war das alles nicht mehr zu schaffen. Das erkannte auch der fußballbegeisterte Unternehmer und engagierte Buschi.

Heike Busch (r.) und Tochter Ida müssen auch am Wochenende so manches Mal auf den Ehemann und Papa verzichten. Aber sie unterstützen ihn – so wie hier mit frischgebackenem Butterkuchen für alle beim Arbeitseinsatz in Neetze.
Foto: Henning Constien

Seitdem ist Björn der Mann für alles beim LSK. Von früh bis spät, auch am Wochenende, ist er für seinen Verein auf den Beinen. So oft, dass seine sympathische und durchaus verständnisvolle Ehefrau Heike Busch manchmal mit dem Kopf schüttelt – aber da ist sie nicht die einzige Partnerin eines LSK-Ehrenamtlichen …

Im Laufe der Jahre hat Buschi ein schlagkräftiges und zuverlässiges Team aus Ehrenamtlichen um sich geschart. Dazu gehören Peter Weinmann, Andreas Kuhrau, Bernd Mayer, Achim Bartels und Horst Emonds. Männer mit handwerklichem Geschick und Bau-Erfahrung, die wie Buschi zupacken können.

In Neetze läuft alles in bester Harmonie

Björn Busch (Mitte) in seinem Element: Hier erklärt er dem NFV-Sicherheitsbeauftragten August-Wilhelm Winsmann (i.) die umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen im Neetzer Jahnstadion. Rechts Hans-Jürgen Schulze vom TuS, stellvertretender Bürgermeister in Neetze. Auf Buschis Shirt steht der bezeichnende Spruch „Still work to do“ – noch eine Menge zu tun …
Foto: Jürgen Poersch

Mit dieser starken Crew hat Buschi auch die nächste Herausforderung gemeistert: den Abbau an den Sülzwiesen und den Neuaufbau im Neetzer Jahnstadion, wo der LSK seit Sommer 2019 seine Regionalliga-Heimspiel austrägt. Gab es in Bardowick und beim VfL noch Reibereien, so läuft in Neetzes alles in bester Harmonie. In Jens Holdberg, Hans-Jürgen Schulze, Dr. Marco Schulze, Peter Haff, Hartmut Vogt und anderen vom TuS hat Buschi Gleichgesinnte gefunden. „Mit denen kann man super zusammenarbeiten. Die sind gastfreundlich, zuverlässig, unkompliziert und geradeaus“, schwärmt der LSK-Logistik-Chef.

Sie haben beim Umbau in Neetze perfekt zusammengearbeitet (v. l.): Hartmut Vogt vom TuS, Björn Busch und Peter Weinmann vom LSK Hansa.
Foto: Jürgen Poersch

So ist aus dem LSK-Gastspiel in Neetze eine Erfolgsgeschichte geworden. Zu den Heimspielen kommen mehr Zuschauer als zuvor in Lüneburg. Das ohnehin schöne Neetzer Jahnstadion hat sich ein Schmuckkästchen verwandelt, nicht zuletzt durch Buschis unermüdliches Engagement.

Als Sicherheitsbeauftragter des LSK sorgt er zusammen mit dem Sicherheitsdienst von Mario Lehmann auch für den reibungslosen Ablauf bei den Heimspielen in Neetze. Für die perfekte Organisation unter Corona-Bedingungen gab es viel Lob, auch vom NFV.

Diese Medaille haben ihm alle gegönnt

Da war Buschi (l.) stolz wie Oskar: NFV-Vizepräsident „Auwi“ Winsmann überreichte ihm im Februar 2020 die Verdienstmedaille des NFV.
Foto: NFV

Anerkennung für seine außergewöhnlichen Leistungen bekam Björn Busch im Jahr 2020. Er wurde vom Niedersächsischen Fußball-Verband mit der NFV-Verdienstmedaille ausgezeichnet. Damals gab es unzählige Glückwünsche, denn alle waren sich einig: Wenn es einer verdient hat, dann unser Buschi!

Buschis Team macht die Goseburg zum Vorzeige-Objekt

Buschis Crew beim Bau der Stehränge in der Goseburg (v. l.): Olaf Schulz, Peter Weinmann, Achim Bartels, Björn Busch und Andreas Kuhrau.
Foto: Jürgen Poersch

Nach der Ehrung ist allerdings vor der Arbeit: Buschi hatte keine Zeit, sich lange auf den NFV-Lorbeeren auszuruhen. Denn parallel zur Herausforderung in Neetze läuft ein anderes Großprojekt: die Sanierung des alten Sportgeländes in der Goseburg. Dort hat der LSK Hansa mit viel ehrenamtlichem Engagement ein modernes Trainingszentrum geschaffen. Zwei sattgrüne Rasenplätze bieten den 250 Kindern und Jugendlichen sowie den beiden Herrenmannschaften jetzt beste Trainingsbedingungen.

Über dem A-Platz strahlt seit Herbst modernes, energiesparendes LED-Licht. Die neue Anlage erleuchtet den Platz taghell und so punktgenau, dass schon wenige Meter außerhalb Dunkelheit herrscht. Buschis Team hat die Vorarbeiten geleistet, Gräben für die Kabel ausgehoben, Löcher für die Masten gegraben. Neben dem Flutlicht hat Buschi für Ballfangnetze hinter den Toren, für eine Umzäunung des Geländes, für Stehränge, Trainerbänke und mehr gesorgt. In diesen Tagen beginnt auch auf dem B-Platz der Bau einer LED-Flutlicht-Anlage. Aus dem Sanierungsfall ist ein Vorzeige-Objekt geworden!

Björn Busch (r.) mit Recycling-Unternehmer Roland Bahlk beim Abriss des alten Vereinsheims in der Goseburg.
Foto: Jürgen Poersch

Eine Riesenherausforderung war der Abriss des alten Vereinsheims in der Goseburg. Da haben Buschi und seine Männer monatelang geschuftet. Harte Handarbeit. Alles musste umweltverträglich entsorgt werden. Mittlerweile sind die meterhohen Schuttberge abtransportiert, die doppelstöckigen Umkleide- und Duschcontainer für den Übergang stehen, und das neue Gewerbe- und Vereinsgebäude wächst immer weiter in den Himmel.

Winterpause vorbei: Jetzt gehen die Bauarbeiten am neuen Vereinsheim in der Goseburg weiter. Zu Wochenbeginn ist das Neetzer Baugeschäft Heinz Schumacher mit sieben Mitarbeitern angerückt. Das dreigeschossige Gebäude wird weiter verklinkert. Montag besprechen die am Bau beteiligten Firmen den Dach- und Innenausbau. Es geht im Höchsttempo voran!
Foto: Alexander Diercks

Ein Millionen-Projekt, das viel Energie der Beteiligten verschlingt. Wenn mal was nicht klappt, wenn es nicht schnell genug vorangeht, dann kann Buschi auch mal aus der Haut fahren, dann ist seine Zündschnur ganz kurz – und rumms! Die Mitstreiter kennen das und nehmen es gelassen, weil sie wissen: Er kriegt sich schon wieder ein.

Björn Busch (l.) gestern bei der Baubesichtigung in der Goseburg mit (v. l.) Lüneburgs Oberbürgermeister-Kandidat und LSK-Unterstützer Heiko Meyer, Bauherr Alexander Diercks sowie LSK-Jugendvorstand Martin Wilke.
Foto: LSK

Auf der Großbaustelle Goseburg arbeiten Buschi und die Handwerksfirmen Hand in Hand, bei ihm laufen alle Fäden zusammen. Da er 20 Jahre in der Baustoff-Branche gearbeitet hat, weiß er, worüber er mit den Handwerkern spricht. Im Spätsommer will LSK-Vizepräsident und Bauherr Alexander Diercks den Prachtbau einweihen. Ein Meilenstein in der Vereinsgeschichte des LSK Hansa. Ein Meilenstein auch im Lebenswerk des Björn Busch.

Buschis letzte große Herausforderung ist der Sportpark

Einen Großbau planen, das hat Björn Busch (2. v. r.) beim Millionen-Projekt Goseburg gelernt – hier sieht man ihn mit den Unternehmern (v. l.) Karsten Bockelmann, Olaf Nispel und Tim Vogel. Rechts Bauherr und LSK-Vizepräsident Alexander Diercks.
Foto: Jürgen Poersch

Danach steht Buschi vor einer letzten großen Herausforderung: Bau eines neuen regionalligatauglichen Sportparks. Der LSK-Logistik-Leiter hat sich gefreut wie kaum ein anderer, als sein Verein Anfang 2020 nach sechsjähriger, quälender Suche mit vielen Enttäuschungen endlich einen idealen Standort zwischen Lüneburg und Wendisch Evern gefunden hatte. Umso enttäuschter ist Buschi, dass sich in Wendisch Evern so lautstarker und teilweise unsachlicher Widerstand regt. Er, der immer positiv denkt, der anpackt und Dinge voranbringen möchte, hat nur wenig Verständnis für Menschen, die abweisend und destruktiv sind, die Eigennutz über Gemeinsinn stellen.

Wer weiß, vielleicht nimmt auch diese Sache noch ein positives Ende – das wäre für unseren Buschi das schönste nachträgliche Geburtstagsgeschenk.

Zurück zu den Wurzeln: Buschi 2019 beim Auswärtssieg in Wolfsburg mitten im Fanblock.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann