So berichtet die Bildzeitung heute über den Konflikt um den „Sportpark Ostheide“.

„Zoff in Lüneburg“ – unter dieser Überschrift berichtet heute die Bildzeitung über den Streit um den Sportpark Ostheide, den der LSK zwischen Lüneburg und Wendisch Evern gerne bauen möchte. Vorige Woche hatten schon Landeszeitung und Lünepost über die Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des Projektes berichtet, jetzt sorgt der Streit auch überregional für Schlagzeilen.

BILD bezieht sich auf den Lünepost-Artikel vom vorigen Samstag. Da hatte der stellvertretende Redaktionsleiter Stefan Ahrens, viele Jahre Fußballspieler und Trainer beim SV Wendisch Evern II, gewohnt neutral und sachlich darüber berichtet, dass Lüneburger Politiker und LSK-Präsident Sebastian Becker mangelnde Gesprächsbereitschaft auf Seiten der Sportpark-Gegner im Gemeinderat Wendisch Evern beklagen.

Absagen an Morgenstern und Becker

Er hat nicht die Vereinsbrille auf: Henrik Morgenstern war einst Sprecher des Volleyball-Bundesligisten SVG Lüneburg, ist jetzt Vorsitzender des Lüneburger Sportausschusses. Die CDU-Hoffnung setzt sich für die Sportpark-Pläne des LSK ein.
Foto: CDU Lüneburg

Henrik Morgenstern (CDU), Vorsitzender des Lüneburger Sportausschusses, hatte die Ratsmitglieder aus Wendisch am 29. November zu einem Treffen eingeladen, aber einen Monat später, am 30. Dezember, eine schriftliche Absage bekommen: „Eine gemeinsame Sitzung zum jetzigen Zeitpunkt macht wenig Sinn.“

Das bedauert Morgenstern, denn er hatte den Politikern in Wendisch Evern in seiner Einladung angeboten: „Stadt und Gemeinde grenzen direkt aneinander, die Wohnbebauung ist nicht einmal einen Kilometer entfernt. Beide bilden gemeinsam eine Region. Es besteht Konsens im Kreis und der Stadt, dass unsere Region eine zentrale Sportanlage für den Leistungsfußball benötigt. Aus diesem Grund möchte ich Sie bitten, eine gemeinsame Sitzung der Gemeinde und der Stadt, beispielsweise des Sportausschusses, kurzfristig einzuberufen. Es muss hier eine bessere Kommunikation unter den Ratsmitgliedern herbeigeführt werden, um mit gegenseitigen Vorurteilen aufzuräumen und zu verhindern, dass Lokalproporz und rückwärts gewandte Ängste ein sinnvolles Projekt vorab verhindern. Die Hansestadt Lüneburg hat mehrfach ihre Absicht bestärkt, über eine Million Euro Investitionszuschuss zu gewähren!“  

Auch Philipp Meyn von der Lüneburger SPD findet es schade, dass die Ratskollegen aus Wendisch Evern nicht zum klärenden Gespräch bereit sind.
Foto: SPD

Antwort aus Wendisch: Nein, danke. Darüber wunderte sich nicht nur Henrik Morgenstern, sondern auch sein Kollege Philipp Meyn aus dem Lüneburger Sportausschuss. Gymnasiallehrer Meyn ist stellvertretender Ortsvorsitzender der Sozialdemokraten in der Hansestadt, auch er unterstützt den LSK und seine Sportpark-Pläne mit viel Engagement.

„Frau Teickner hat derzeit keinen Gesprächsbedarf“

LSK-Präsident Sebastian Becker (r.) – hier mit DFB-Vizepräsident und NFV-Präsident Günter Distelrath – stieß bisher auf Ablehnung mit seinem Gesprächsangebot. Doch Becker gibt nicht auf.
Foto: Jürgen Poersch

Wie Morgenstern erging es auch LSK-Präsident Becker, der Wendisch-Bürgermeister Clemens Leder (CDU) im Dezember gebeten hatte, sich für ein Gespräch mit dessen Parteikollegin Gudrun Teickner einzusetzen. Die Vorsitzende des Bauausschusses in Wendisch gilt als Wortführerin der Sportpark-Gegner. Doch Beckers Angebot stieß offensichtlich auf wenig Gegenliebe bei der sonst so diskussionsfreudigen und eloquenten CDU-Frau. Leder konnte dem LSK-Präsidenten nur mitteilen: „Frau Teickner hat derzeit leider keinen Gesprächsbedarf.“

Pols will mit der Parteikollegin sprechen

Bundestagsabgeordneter Eckhard Pols ist für den Sportpark Ostheide, leistet derzeit Überzeugungsarbeit in Wendisch Evern.
Foto: CDU

Unterstützung bekommt der LSK vom Lüneburger CDU-Bundestagsabgeordneten Eckhard Pols. Er ist im Gegensatz zur Parteikollegin Teickner ein Befürworter der Sportpark-Pläne und möchte mit ihr darüber reden: „Ich werde sie in den nächsten Tagen anrufen“, kündigt der Politiker an.

Pols hat bereits mehrere Gespräche in Wendisch Evern geführt und festgestellt: „Da ist noch viel Unwissenheit bei den Leuten. Dabei wird der insolvente LSK von 1901 oft mit dem LSK Hansa von 2008 in einen Topf geworfen. Ich musste immer wieder erklären, dass der alte LSK nichts mit dem neuen LSK Hansa zu tun hat. Und ich habe gemerkt, dass etliche nicht Stellung beziehen wollen, sondern sich dahinter verschanzen, dass sie erst mal die Bürgerbefragung abwarten möchten.“

Becker hofft weiter auf Gesprächsbereitschaft

Sebastian Becker lässt sich jedenfalls von der Absage aus Wendisch Evern nicht entmutigen. Er kündigt jetzt einen zweiten Versuch an, über Bürgermeister Leder mit Gudrun Teickner ins Gespräch zu kommen. Der LSK-Präsident würde gern im persönlichen Gespräch mehr über ihre Beweggründe erfahren, um eventuelle Bedenken und Befürchtungen abzubauen: „Ich würde mich sehr freuen, wenn es zu einem Treffen käme“, lädt Becker ein.

Sprechen ist immer gut – man könnte dabei womöglich sogar feststellen, dass der oder die andere trotz unterschiedlicher Meinungen ein ganz sympathischer Mensch ist.

Der perfekte Standort: Am roten Punkt ist der Sportpark Ostheide geplant. Die Verkehrsanbindung – auch per Bus und Fahrrad – ist optimal, die Lärm- und Lichtemission minimal, da das Sportgelände in einer Senke liegt. Ein Sportpark an dieser Stelle wäre der große Wurf für die gesamte Region – da sind sich viele einig.