Hier sind unsere Unterschriften! Jens Werner (2. v. r.) übergibt die Liste für das Bürgerbegehren an Andree Schlikis (l.) von der Samtgemeinde Ostheide. Mit Werner freuen sich seine MitstreiterInnen Elke Spies und André Müller von der Wendisch Everner „Interessengemeinschaft Sportpark Ostheide“ – fürs Foto kurz ohne Corona-Maske, aber mit Abstand.
Foto: Jürgen Poersch

2:0 für die Sportpark-Freunde, würde man beim Fußball sagen. Die Wendisch Everner „Interessengemeinschaft Sportpark Ostheide“ (ISO) war zweimal schneller als die Gegner des LSK-Bauprojektes. Erst haben sie den Antrag, über den Bau des Sportparks zwischen Lüneburg und Wendisch Evern solle in einem Bürgerbegehren abgestimmt werden, zwei Tage vor den Sportpark-Gegnern eingereicht. Am gestrigen Mittwoch um 10 Uhr hatten sie erneut die Nase vorn: Die ISO-Vertreter Jens Werner, André Müller und Elke Spies überreichten eine Liste mit 152 Unterschriften von BürgerInnen aus Wendisch Evern, die diesen Antrag unterstützen. Damit hat die ISO acht Stimmen mehr als die erforderlichen zehn Prozent Stimmen (von 1432 Wahlberechtigten) beigebracht und auch die zweite Hürde genommen.

Sportpark-Freunde haben erneut die Nase vorn

Andree Schlikis, stellvertretender Gemeindedirektor von Wendisch Evern und Bauamtsleiter der Samtgemeinde Ostheide, nahm die Unterschriften wegen Corona draußen vor der Samtgemeindeverwaltung in Barendorf entgegen und bestätigte den Empfang mit Eingangsstempel. Haben die Gegner des Sportparks denn auch schon eine Unterschriften-Liste abgegeben, wurde Schlikis gefragt. „Nein, noch nicht“, antwortete der Vorsitzende des TuS Barendorf.

Müller: „Leicht noch mehr Unterschriften“

Wie haben es die drei ISO-AktivistInnen geschafft, so schnell so viele Unterschriften zu bekommen? Erst am 21. Dezember war ihr Antrag in einer Sitzung des Verwaltungsausschusses zugelassen und am 29. Dezember schriftlich bestätigt worden. „Wir haben offene Türen eingerannt“, sagt André Müller, der seit Jahrzehnten in Wendisch Evern lebt, „viele Menschen waren froh, dass sie von uns endlich sachliche Infos über den Sportpark bekommen und haben gern unterschrieben. Wir hätten leicht noch mehr Unterschriften bekommen können.“

„Unglaublich, welchen Einsatz André Müller in den vergangenen Tagen gezeigt hat“, lobt Jens Werner seinen Mitstreiter. André hat früher u. a. als Gründungsmitglied beim SV Wendisch Evern, beim VfL Lüneburg und TuS Barendorf Fußball gespielt, bis eine schwere Krankheit ihn zum Aufhören zwang. Er ist dem LSK seit Jahren verbunden. Als Sozialbeauftragter des Vereins organisiert er Veranstaltungen für den guten Zweck, u. a. bei der Lüneburger Kindertafel und in der Kinderklinik, die mittlerweile schon Tradition geworden sind.

Jetzt ist André Müller von Haustür zu Haustür gegangen, hat argumentiert und Unterschriften gesammelt. Wahrlich kein Zuckerschlecken. Zumal er auch Anfeindungen ausgesetzt ist. Bei der LSK-Bürgerversammlung in Wendisch musste er sich von einem Sportplatz-Gegner als „Depp“ beschimpfen lassen. Woher nimmt André die Motivation und Energie für diesen Kraftakt? „Ich finde es einfach nicht okay, wie eine Clique aus Wendisch Evern versucht, einen Sportpark zu boykottieren, der vielen in der Region zugute kommen würde. Da geht es um persönliche Interessen, dafür werden die abstrusesten Gerüchte in die Welt gesetzt. Dagegen kämpfe ich an.“

Werner: „Wir setzen auf Informationen statt Emotionen“

Auch Jens Werner kämpft für den Sportpark. Er hatte im Gegensatz zu Müller zuvor keinerlei Berührungspunkte mit dem LSK. Aber der Bauingenieur und Beisitzer im Bauausschuss von Wendisch Evern sagt: „Er gefällt mir überhaupt nicht, wie einige Sportpark-Gegner bei den Sitzungen und im Dorf mit dem Thema Sportpark umgehen. Da sind sogar Ratsmitglieder massiv bedroht worden, nur weil sie sich für den Sportpark ausgesprochen haben. Es werden Unwahrheiten verbreitet und Emotionen geschürt. Das geht so nicht!“

Werner und seine Mitstreiter haben bei der Unterschriftensammlung einen anderen Weg gewählt: „Wir haben nicht auf Emotionen gesetzt, sondern auf Informationen. So konnten wir viele Gerüchte und Falschmeldungen, die durchs Dorf laufen, richtigstellen. Das hat überzeugt.“ Werner betont: „Da der Sportpark zwar unmittelbar am Stadtrand von Lüneburg liegt, aber zufällig noch auf Gemeindegebiet von Wendisch Evern, haben wir doch die große Chance, über die Gestaltung dieses zukunftsweisenden Projektes mitzubestimmen. Diese einmalige Chance sollten wir nutzen!“

Spies: „Das ist eine gute Sache für Wendisch Evern“

Dritte im Bunde der UnterschriftensammlerInnen ist Elke Spies. Sie wohnt seit 17 Jahren in Wendisch Evern, ist einst mit ihrem Mann Frank aus dem Saarland zugezogen, gehört also nicht zu den Alteingesessenen. Auch sie hatte bisher nichts mit dem LSK zu tun. „Aber ich habe von dem Projekt gelesen und gehört. Ich finde, es spricht ganz viel für den Sportpark. Deshalb engagiere ich mich jetzt für das Projekt. Das ist eine gute Sache für Wendisch Evern und die gesamte Region.“

Sie ist in ihrer Nachbarschaft von Tür zu Tür gegangen: „Zuerst war ich noch nervös. Doch dann hat es mir immer mehr Spaß gemacht, weil ich gesehen habe, dass man Menschen überzeugen kann, wenn man gute Argumente hat.“ Und die hatte sie offensichtlich, denn auch Elke Spies konnte einen Batzen Unterschriften beisteuern.

Auch diese Karte hat viele Wendisch Everner überzeugt zu unterschreiben. Sie zeigt deutlich, wie weit der geplante Sportpark (roter Punkt) vom eigentlichen Dorf Wendisch Evern entfernt ist – weiter als von den Lüneburger Stadtteilen Klosterkamp, Kaltenmoor und Hagen. Selbst Gut Willerding, woher der stärkste Widerstand gegen das zukunftsweisende Projekt kommt, liegt etliche hundert Meter vom Sportpark entfernt.

Ist ein zweiter Antrag überhaupt gültig?

Die Sportpark-Freunde haben also die erforderlichen Unterschriften – übrigens auch aus Gut Willerding – abgegeben. Wie geht es nun weiter?

Da streiten sich die Verwaltungsrechtsgelehrten. Der Verwaltungsausschuss von Wendisch Evern hat mit seiner Entscheidung, nicht nur den zuerst eingereichten Antrag der Sportpark-Freunde, sondern auch den danach eingegangenen Antrag der Sportpark-Gegner zuzulassen, eine komplizierte Situation geschaffen.

„Ist ein zweiter Antrag zum selben Projekt überhaupt noch gültig?“, fragen sich nicht nur Jens Werner und seine Sportpark-Freunde. Diese Frage muss nun ganz schnell überzeugend beantwortet werden. Werner hat eine Prüfung angekündigt. Denn laut Gesetz haben die Sportpark-Freunde den Anspruch, dass die Verwaltung spätestens drei Monate, nachdem die Ordnungsmäßigkeit der ISO-Unterschriften bestätigt ist, eine Abstimmung der BürgerInnen von Wendisch Evern auf die Beine stellt.

Werner wünscht sich Wahl im Frühjahr

Jens Werner hat Samtgemeindebürgermeister Norbert Meyer in einem Begleitschreiben zu der Unterschriftenliste aufgefordert, „dass es bis Ende April, spätestens Anfang Mai zu einer Wahl kommt, in der die Bürger von Wendisch Evern über die Frage ,Sind Sie für den Sportpark Ostheide?’ mit Ja oder Nein abstimmen können“.

Bis dahin will die ISO ihre Anstrengungen verstärken, die Menschen in Wendisch Evern davon zu überzeugen, für den Bau des Sportparks zu stimmen – mit Gesprächen statt Gerüchten, mit Informationen statt Emotionen.

Wer Fragen zum Sportpark hat, kann sich an ISO-Sprecher Jens Werner wenden:
per Telefon unter 04131-8 44 33
per Mail unter jens@jens-werner-bauingenieur.de

Der LSK bedankt sich ganz herzlich bei Jens Werner, André Müller, Elke Spies und allen anderen, die auf der Liste unterschrieben haben, für die großartige Unterstützung aus Wendisch Evern. Wir wissen das sehr zu schätzen!

Lesetipp:
Redakteur Klaus Reschke berichtet heute in der Landeszeitung ebenfalls über die Übergabe der Unterschriften.

LZ-Redakteur Klaus Reschke (l.) im Gespräch mit Andree Schlikis (v. l.), Elke Spies, Jens Werner und André Müller – wegen Corona mit Maske und draußen vor der Tür der Samtgemeindeverwaltung in Barendorf.
Foto: Jürgen Poersch