Erjanik Ghubasaryan (r.), hier gegen den Flensburger Christopher Kramer, hat eine Berufung in die U21-Nationalmannschaft Armeniens bekommen.
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Post aus Eriwan: Regionalligist Lüneburger SK Hansa hat jetzt ein Schreiben vom armenischen Fußballverband bekommen, mit der Bitte, LSK-Abwehrspieler Erjanik Ghubasaryan für die U21-Länderspiele gegen Island und Schweden am 13. und 18. November freizugeben. Es geht um die Qualifikation für die U21-Europameisterschaft im kommenden Jahr.

Beim LSK freut man sich über die Berufung des 19-Jährigen, den alle Erji (sprich: Erdschi) nennen. „Ich hätte nicht gedacht, dass Erji uns so schnell helfen kann“, lobt LSK-Teamchef Rainer Zobel den Neuzugang, der erst am 9. Oktober vom Hamburger SV II nach Lüneburg gewechselt war.

Im Pokalspiel gegen Oldenburg wurde Ghubasaryan wegen vieler Verletzter gleich ins kalte Wasser geworfen. Er überzeugte auf Anhieb als Innenverteidiger, genau wie in den Punktspielen gegen Flensburg und Drochtersen. Die LSK-Trainer schätzen seine Zweikampfstärke, sein geschicktes Stellungsspiel, sein kluges Aufbauspiel und seine Ruhe am Ball. Damit steht er auch bei der U21-Nationalmannschaft Armeniens hoch im Kurs.

LSK-Präsident Sebastian Becker (r.) freut sich, dass der LSK mit Erjanik Ghubasaryan wieder einen Nationalspieler in seinen Reihen hat.
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Spiele wegen des Krieges nach Zypern verlegt

Die Nationalspieler treffen sich am 9. November in Armenien. Ob Erji gleich dabei sein wird, ist allerdings noch unklar: „Ich würde gerne nach Armenien fliegen, um auch meine Familie mal wieder zu sehen. Aber wegen des Bergkarabach-Krieges zwischen Armenien und Aserbaidschan ist noch nicht geklärt, ob ich überhaupt einen Flug bekomme.“ Wenn es nicht klappt, würde der LSK-Spieler von Deutschland direkt nach Zypern fliegen, wo die beiden Qualifikationsspiele wegen des Krieges ausgetragen werden müssen.

„Ich freu mich schon, meine Freunde aus der Nationalmannschaft wiederzutreffen“, fiebert Erji. Er hat sie zuletzt im November 2019 gesehen. Alle folgenden Länderspiele in diesem Jahr musste er wegen einer langwierigen Verletzung absagen. Jetzt ist der gebürtige Hamburger, dessen Eltern aus der ehemaligen Sowjet-Republik Armenien stammen, wieder in Topform und steht im Nachwuchs-Nationalteam. Er weiß: „Ich bin einer der Jüngsten im Kader und habe auf meiner Position ganz starke Konkurrenz.“ Aber das ist beim LSK ja auch so – und Erji hat sich auf Anhieb durchgesetzt.

Wir drücken unserem Nationalspieler die Daumen!