Mittelstürmer Malte Meyer (3. v. r.) ist zurück! Morgen will er wieder mit (v. l.) Marian Kunze, Daniel Hefele, Alessandro Otte, Umut Ataykaya und dem doch nicht gesperrten Tomek Pauer jubeln.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Jammern und klagen ist nicht die Sache von LSK-Teamchef Rainer Zobel. Zwar fallen am morgigen Sonntag beim Regionalliga-Spiel gegen Weiche Flensburg (15 Uhr, Neetzer Jahnstadion) einige Stammkräfte aus. Doch Zobel sieht das Positive: „Unser Torwart Roman Birjukov, Mittelstürmer Malte Meyer und Innenverteidiger Philipp Wölfing sind wieder fit.“ Alle drei fehlten zuletzt beim Pokalspiel gegen Oldenburg.

Starkes Debüt von HSV-Neuzugang Ghubasaryan

Erjanik Ghubasaryan (l.) bot gegen Oldenburg eine unaufgeregte Klasseleistung in der Innenverteidigung.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Und der Teamchef sieht vor dem Topspiel Fünfter gegen Spitzenreiter noch mehr Erfreuliches: „Unsere späten Neuzugänge Umut Ataykaya und Erjanik Ghubasaryan haben sehr gut eingeschlagen. Damit konnte niemand so schnell rechnen.“ Zumal der Stürmer vom FC St. Pauli und der Defensivspieler vom Hamburger SV erst 19 Jahre alt sind.

Über Ghubasaryan sagt Zobel: „Eji hat das gegen Oldenburg richtig gut gemacht. Er war immer da, wenn es drauf ankam, und strahlt eine große Ruhe aus – was uns sonst manchmal fehlt.“ So ist der Neuzugang morgen in der Innenverteidigung gesetzt und wird Kapitän Lukas Pägelow ersetzen, der wie berichtet wegen einer Schulterverletzung operiert werden muss. Mit dem genesenen Philipp Wölfing haben Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli eine weitere Alternative in der Abwehrzentrale.

Zobel lobt NFV und Schiri: Doch kein Gelb für Pauer

Tomek Pauer (oben) ist als Defensivstütze und Torjäger unersetzlich beim LSK. Hier sein 1:0-Siegtreffer gegen Altona.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Gold wert für den LSK ist auch die Nachricht, dass Mittelfeld-Chef Tomek Pauer nun doch nicht wegen der fünften gelben Karte gesperrt ist. Zobel lobt den Fußballverband und Schiedsrichter Theodor Potiyenko ausdrücklich dafür, dass sie ihre erste Entscheidung revidiert haben: „Tomek hat in der Schlussphase unseres Spiels in Heide eine gelbe Karte bekommen, es wäre seine fünfte gewesen. Doch das Foulspiel hat nicht Tomek, sondern Alexander Gerlach begangen. Über unseren Spielobmann Thomas Wiebe haben wir Widerspruch beim Verband eingelegt. Und der Schiri, der Tomek kennt, hat zugegeben, dass er sich wohl geirrt hat. Daraufhin hat der NFV die gelbe Karte für Tomek zurückgenommen, sodass er gegen Flensburg auflaufen kann.“ Stark!

Maltes Comeback, Umuts toller Auftritt

Heilfroh sind Zobel und Xhafolli auch, dass Torjäger Malte Meyer nach seiner Erkältung zurück im Team ist. Der Shooting-Star der Saison hat wieder trainiert. Ist er schon wieder fit genug für einen Einsatz? Zobel schmunzelt: „Naja, so viel läuft er ja sowieso nicht …“ Auf jeden Fall wurde der wuchtige Stürmer gegen Oldenburg in vielen Situationen vermisst.

Umut Ataykaya (r.) düpierte die Oldenburger Abwehr einige Male.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Dafür hat sich in dieser Partie ein anderer Angreifer ins Rampenlicht gespielt. „Was Umut Ataykaya gezeigt hat, war sehr erfreulich“, schwärmt Zobel. Der Dribbelkünstler mit den überraschenden Ideen hatte die Oldenburger Abwehr einige Male verblüfft und durcheinander gewirbelt. Da scheint der LSK neben Ghubasaryan einen weiteren jungen Mann mit erfreulichen Zukunftsperspektiven verpflichtet zu haben.

Dass der 21-jährige Torwart Roman Birjukov zu den Volltreffern bei den Neuzugängen zählt, hat er schon häufig gezeigt. Gegen Oldenburg wurde er wegen Beschwerden geschont und von Haris Zlomusica ersetzt. Gegen Flensburg steht der Mann mit der Glanzparaden-Garantie wieder im Tor.

Es sieht also trotz einiger Verletzungssorgen ganz gut vor dem Spitzenspiel gegen den Tabellenführer aus dem Norden aus.

Flensburg kommt mit Ex-LSK-Trainer Seeliger

Thomas Seeliger sitzt nach Trainerstationen beim LSK, in Blankenese, Norderstedt und Altona jetzt bei Weiche Flansburg auf der Bank und hat einen fulminanten Saisonstart hingelegt.
Foto: DFB

Die Gäste kommen mit einem wohlbekannten Trainer: Thomas Seeliger gab im Jahr 2004 ein halbjähriges Gastspiel auf der LSK-Trainerbank. Er hatte seinerzeit einen unglücklichen Start. Ausgerechnet das Pokalspiel beim damaligen Erzrivalen Eintracht Lüneburg verlor er. Kurz zuvor hatte fast die komplette LSK-A-Jugend unter Trainer Jens Lorbach Wilschenbruch im Zorn verlassen und war zur Eintracht gewechselt. Über 2000 Zuschauer sahen den denkwürdigen Gift-und-Galle-Gipfel auf der Hasenburg. Die Emotionen schlugen hoch. Am Ende verlor der LSK gegen die Youngster im Elferschießen. Das war für viele LSKer ein Schlag in die Magengrube und hat am Ende auch nicht gerade zu einer Fortsetzung der Amtszeit von Trainer Seeliger beigetragen.

Als Zobel und Seeliger den BVB rauswarfen

Seeliger ist am vorigen Mittwoch unter den Zuschauern beim Pokalspiel LSK gegen Oldenburg gesichtet worden. Rainer Zobel kennt den Trainerkollegen, der für FC St. Pauli, VfL Wolfsburg, SC Freiburg, 1860 München und Fortuna Düsseldorf 325 Spiele mit 47 Toren in der 1. und 2. Bundesliga absolvierte, sehr gut: „Ich habe Thomas mal zu Eintracht Braunschweig geholt, als ich dort nach meiner ersten LSK-Zeit von 1987 bis 1990 Co-Trainer war.“

An ein Spiel im September 1989 erinnert sich Zobel besonders: „Unser Cheftrainer Uwe Reinders war zum Fußballlehrer-Lehrgang, ich musste die Mannschaft auf das DFB-Pokal-Spiel bei Borussia Dortmund vorbereiten. Wir wussten nicht, wie wir den schnellen Andy Möller stoppen sollten. Nur unser Stürmer Thomas Seeliger war genauso schnell. Da haben wir eine Woche mit ihm Mittelfeld geübt. Dann hat er wesentlich dazu beigetragen, dass wir 3:2 in Dortmund gewonnen haben.“

3:2 – mit diesem Ergebnis könnte Zobel auch am Sonntag leben.

Tickets heute online, morgen an der Tageskasse

Tickets für die Partie gibt es noch am heutigen Samstag bis 15 Uhr online unter lsk-hansa.de/ticketshop oder morgen ab 14 Uhr an der Tageskasse. 500 Zuschauer plus die Dauerkartenbesitzer sind für dieses Spiel unter den bekannten Corona-Hygienevorschriften zugelassen. Wir sehen uns zum Spitzenspiel im Jahnstadion!

So wollen wir Tomek Pauer (l.) und Marco Schuhmann auch morgen sehen!
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann