Nach zehn Punkten aus den ersten vier Saisonspielen hat Regionalligist Lüneburger SK heute seine erste Niederlage kassiert. Die fiel mit 0:4 (0:3) bei Teutonia 05 Ottensen deftig aus. Nach diesem Spiel ist der LSK von Platz 2 aus Platz 4 zurückgefallen, liegt aber weiter gut im Rennen um die fünf Plätze für die Meisterrunde.
Bitter: Pauer muss vorm Anpfiff passen
Es fing schon nicht gut an für den LSK. Der Gast musste mit gelben Leibchen spielen, weil das Schirigespann weiße Hemden und schwarze Hosen beim LSK sowie schwarze Hemden und weiße Hosen bei Teutonia wohl nicht kontrastreich genug fand. Dann fiel kurz vor dem Anpfiff auch noch Defensiv-Commander Tomek Pauer aus. „Tomek hatte Kreislaufbeschwerden, er hatte sich schon in der Nacht zuvor unwohl gefühlt“, berichtete Co-Trainer Michael Lindner.
LSK-Teamchef Rainer Zobel und Cheftrainer Qendrim Xhafolli mussten kurzfristig umbauen: Marco Schuhmann, eigentlich für die Bank vorgesehen, rückte ins linke Mittelfeld, dafür übernahm Daniel Hefele die zentrale Position. Um es vorweg zu nehmen: Diese Besetzung funktionierte nicht. Schuhmann mit den beiden 19-Jährigen Hefele und Michel Oelkers war dem Teutonen-Mittelfeld deutlich unterlegen. Die Gastgeber übernahmen sofort das Kommando.
Die erste Chance hatte allerdings der LSK. Stürmer Malte Meyer erkämpfte in der 8. Minute vorne den Ball, zog los aufs Tor, doch sein Distanzschuss war zu schwach, wurde gehalten. Danach spielte nur noch Teutonia – mit dem überragenden Ex-LSKer Davidson Eden als Abwehrchef und Ex-LSKer Fabian Istefo als Sechser. Es brannte licherloh vorm LSK-Tor. In der 12. Minute klatschte ein Freistoß an den Pfosten des LSK-Gehäuses. In der 18. Minute wurde ein einschussbereiter Teutone im letzten Moment geblockt.
Doch in der 21. Minute war’s soweit: Mit einem knallharten Flachschuss erzielte der linke Flügelmann Donner das 1:0. Marke unhaltbar. Der LSK bekam kaum einen Stich, suchte sein Heil in langen Bällen, die alle verpufften. Anders Teutonia: 2:0 in der 30. Minute durch Foulelfmeter von Brisevac. Es kam noch schlimmer: 3:0 in der 39. Minute durch den trickreichen Hathat, der nach Doppelpass durch die LSK-Abwehr marschierte und trocken einschoss.
Nach der Umstellung lief’s besser
Endlich Halbzeit. Zeit zum Umbau. Die LSK-Trainer stellten von 3er-Kette auf 4-3-3 um. Alessandro Otte ging ins zentrale Mittelfeld, Schuhmann zurück in die Linksverteidigung, Nico Hübner (der heute 26. Geburtstag feiert) nach vorne links. Für Bajrush Osmani kam Adbul Gafar auf Rechtsaußen. Jetzt lief es besser beim LSK. Otte ordnete und stabilisierte das defensive Mittelfeld. Vorne sorgte der schnelle Gafar mit viel Einsatz und Mut für Wirbel. Auch der quirlige Hübner hatte links gute Aktionen, ist beim letzten Pass aber häufig zu unkonzentriert.
Jetzt war es endlich ein Spiel auf Augenhöhe. Allerdings musste LSK-Torwart Roman Birjukov in der 56. Minute eine seiner spekatulären Paraden zeigen, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Teutonia kam ansonsten kaum noch zu zwingenden Torchancen. Beim LSK immerhin Halbchancen nach einem Distanzschuss von Gafar und nach einer Flanke von Hübner.
Den Schlusspunkt setzte allerdings Teutonia: 4:0 in der 91. Minute nach Rückpass auf Coffie. Ein verdienter Sieg der Hamburger, die eindeutig besser besetzt waren und den besseren Fußball auf dem Kunstrasen zeigten.
So spielte der LSK: Birjukov – Kunze, Otte, Pägelow, Stech, Hübner – Oelkers, Hefele, Schuhmann – Meyer, Osmani (46. Gafar)
Mittwoch um 16.30 Uhr Heimspiel gegen Norderstedt
Chance zur Wiedergutmachung ist schon am kommenden Mittwoch: Bereits um 16.30 Uhr erwartet der LSK den FC Eintracht Norderstedt im Neetzer Jahnstadion. Die Partie ist so früh angesetzt worden, weil der A-Platz kein Flutlicht hat. Da werden Erinnerungen wach an die Vorsaison, als die Partie gegen Norderstedt bei 1:0-Führung für den LSK kurz vor Schluss wegen Monsunregens und einbrechender Dunkelheit abgebrochen werden musste und das Wiederholungsspiel vor 1000 Zuschauern 1:1 endete.
LSK verkauft wegen Corona nur 500 Tickets
Der LSK wird für das Norderstedt-Spiel 500 Tickets verkaufen und damit die gesetzliche Möglichkeit, bis zu 1000 Zuschauer einzulassen, freiwillig nicht ausschöpfen. „Wir wollen seriös mit den Corona-Hygienbestimmungen umgehen und da sind die erlaubten 1000 Zuschauer eindeutig zu viel, um die Abstände einzuhalten“, sagt LSK-Sicherheitsbeauftragter Björn Busch. Zu den 500 Einzelkarten kommen dann noch die über 100 Dauerkarten, sodass bei ausverkauftem Haus rund 600 Zuschauer im Stadion wären. „Das können wir zusammen mit dem Sicherheitsdienst gut händeln. In dieser Größenordnung hat es gegen Altona 93 hervorragend geklappt“, sagt Busch, „mehr wäre verantwortungslos – auch wenn mir natürlich bewusst ist, dass der LSK jeden Euro braucht.“
Viel Lob für den K+L-Sicherheitsdienst
Nach dem Altona-Spiel hatte es viel Lob für den Lüneburger K+L-Sicherheitsdienst von Adam Kucharski und Mario Lehmann gegeben. „Die waren mit sechs Leuten vor Ort, haben erst den Einlass geregelt, waren dann während des gesamten Spiels paarweise im Stadion unterwegs und haben dafür gesorgt, dass die Abstände eingehalten wurden“, lobt Busch, „dabei waren sie freundlich, aber bestimmt und konsequent.“
Der Vorverkauf für das Norderstedt-Spiel ist bereits im Online-Ticket-Shop unter lsk-hansa.de/ticketshop angelaufen. Falls nach dem Vorverkauf (läuft bis Dienstag, 16.30 Uhr) noch Karten übrigbleiben, werden sie Mittwoch ab 15 Uhr an der Tageskasse im Container am Parkplatz verkauft.