Nur 14 einsatzfähige Spieler hatten LSK-Teamchef Rainer Zobel und Trainer Qendrim Xhafolli gestern Abend beim 6:4-Sieg gegen die Kreisauswahl Lüchow-Dannenberg zur Verfügung. In der Schlussphase musste sogar Torwart Ole Springer im Sturm eingewechselt werden. Verletzungen und Erkrankungen haben den ohnehin nicht sehr großen 20-Mann-Kader reduziert.
Wie ist die Lage im LSK-Lazarett? “Zu den Erkrankten ist leider auch noch Marian Kunze hinzugekommen. Er hat sich ebenfalls angesteckt, ist bis Montag krankgeschrieben und wird am Samstag auf jeden Fall ausfallen”, bedauert Zobel. Der Tabellenfünfte LSK fährt am Samstag zum Spitzenspiel beim Tabellenzweiten VfL Wolfsburg (Anpfiff: 13 Uhr).
Auch beim erkälteten Abwehrspieler Mohamed El-Ahmar, zuletzt in guter Form, sieht es schlecht aus. “Er wird wohl nicht auflaufen können”, fürchtet Zobel.
Aber es gibt auch gute Nachrichten: “Lukas Pägelow und Bastian Stech sollten bis Samstag wieder gesund sein”, schätzt der Teamchef. Und auch bei Jonas Seidel (5 Saisontore) gibt es Hoffnung. Der Torjäger hatte erst Kniebeschwerden, hat sich in dieser Woche zusätzlich den Erkältungsvirus eingefangen. “Da warten wir mal das Training am Freitagnachmittag ab”, sagt Zobel.
Noch ein Hoffnungsschimmer: “Vielleicht steht Fabian Istefo nach seiner Muskelzerrung wieder zur Verfügung. Es ist jetzt vier Wochen her, er trainiert wieder”, überlegt Zobel, “aber es kann auch sein, dass wir mit seinem ersten Einsatz bis zum Pokalspiel in Havelse am kommenden Mittwoch warten. Das Spiel ist mir auch sehr wichtig.”
Und noch zwei Personalien: Stürmer Braima Baldé fliegt in dieser Woche zu einem 14-tägigen Lehrgang der U23-Nationalmannschaft von Guinea-Bissau, wird also in Wolfsburg fehlen.
Dafür ist Defensivstratege Stefan Wolk, der am Mittwoch in Lüchow wegen einer polizeilichen Dienstreise verhindert war, wieder dabei.
“Es sieht also nicht ganz so schlecht aus”, sagt Rainer Zobel, “wir werden am Samstag in Wolfsburg auf jeden Fall eine gute Mannschaft auf den Platz schicken.”
Noch mal ein Blick zurück auf das 6:4 am Mittwoch gegen die Kreisauswahl Lüchow-Dannenberg. Da hat der LSK in den letzten zehn Minuten nach einer 6:1-Führung noch drei Gegentore kassiert. Ein Alarmzeichen? “Darüber habe ich mich selbstverständlich nicht gefreut, denn da ist die Konzentration verloren gegangen”, sagt Zobel, “natürlich hatten wir viele Umstellungen. Aber es waren etliche Spieler auf dem Platz, die Anspruch auf mehr Einsatzzeiten anmelden. Dann müssen sie sich aber auch über 90 Minuten konzentrieren, das habe ich ihnen vor dem Spiel gesagt. Das haben einige gemacht, andere nicht.”
Darf man Namen erfahren? “Nein”, sagt Zobel wie immer. Aber er nennt zumindest einen, der positiv auffiel: “Alexander Gerlach hat das auf der linken Seite gut gemacht, den kann ich herausheben.” Klingt nach einem Startelf-Einsatz für den jungen Spieler.
Ole Springer wie einst Sepp Maier
Und noch einer fiel auf: Stammtorwart Ole Springer, der in Lüchow für Haris Zlomusica Platz gemacht hatte, kam in der zweiten Halbzeit als Stürmer für den zweifachen Torschützen Malick Mboob. “Und Ole hat das gut gemacht, denn er kann ein Spiel lesen. Er hat sogar zweimal den Pfosten getroffen”, lobt Zobel. Der Teamchef will die Einwechslung keinesfalls als Spaß verstanden wissen: “Es ist für einen Torhüter wichtig, auch mal im Sturm zu spielen. So versteht er besser, wie ein Stürmer denkt und sich bewegt. Das hat Sepp Maier damals zu meinen Zeiten bei Bayern München auch häufig gemacht.”
Eines allerdings ist sicher: In Wolfsburg wird Ole nicht im Sturm auflaufen, sondern wieder im Tor stehen.