LSK-Fußball in Neetze ist weiter der Hit: Knapp 1000 Zuschauer strömten heute Abend zum Wiederholungsspiel des Lüneburger SK Hansa gegen FC Eintracht Norderstedt ins Jahnstadion. Trotz vieler hochkarätiger Chancen für den LSK endete die Partie 1:1 (0:0).
LSK-Teamchef Rainer Zobel musste umstellen. Stefan Wolk hatte sich im Training am Kopf verletzt. So ließ Zobel mit nur einem Sechser (Tomek Pauer) und zwei Spitzen (Kristijan Augustinovic und Jonas Seidel) spielen. Die Rechnung ging zunächst auf. Nach 20 Minuten hatte Norderstedt zwar die erste Chance, der Ball strich am langen Eck vorbei. Doch in der 23. Minute die erste Riesenmöglichkeit für den LSK: Thorben Deters scheiterte aus sechs Metern freistehend mit einem Kopfball an Norderstedts Torwart. Der Ball fiel Augustinovic vor die Füße, doch der junge Stürmer schoss aus fünf Metern übers Tor. Was für eine Chance!
Direkt vor der Pause die nächste dicke Möglichkeit. Nach Rechtsflanke des wiederum brandgefährlichen Marian Kunze scheiterte Seidel. Norderstedt (zuvor 5:2 und 6:1 erfolgreich) war mit dem 0:0 gut bedient.
Nach der Pause stürmte der LSK munter weiter. Die knapp 1000 Fans gingen begeistert mit. So eine Stimmung hat man bei einem LSK-Spiel lange nicht erlebt! Jede gelungene Aktion wurde gefeiert. Verzweiflung, als Kunze in der 56. Minute nur die Latte traf. Doch schon eine Minute später brachen alle Dämme. Wieder sprintete Kunze auf rechts durch. Pass auf Fabian Istefo. Und der starke linke Flügelmann schoss zum 1:0 ein. Karneval auf den Rängen!
Doch nach der Führung zog sich der LSK zurück. Nun war Norderstedt am Drücker. Der starke Pauer und die ebenfalls ausgezeichneten Bastian Stech, Lukas Pägelow und Eliezer Correia Cà mussten plötzlich in der Defensive Schwerstarbeit verrichten. Torwart Ole Springer dirigierte seine Defensive lautstark, verhinderte mehrfach mit tollen Paraden den Ausgleich. “LSK! LSK!”, schallte es von den Rängen.
Doch in der 83. Minute nahm das Unglück seinen Lauf: Correia Cà konnte noch auf der Linie klären, doch kurz darauf markierte der Ex-LSKer Michael Kobert aus kurzer Distanz das 1:1.
Es folgte ein offener Schlagabtausch. Beide Teams wollten gewinnen. “Michael, Du bist heute der Sieger!”, feuerte Norderstedts Coach Jens Marten seinen Torschützen Kobert an. Doch den Siegtreffer hatte der LSK auf dem Fuß: In der 86. Minute traf Istefo den Pfosten. In der 87. Minute gleich drei Einschussmöglichkeiten, am Ende schoss Deters aus fünf Metern über die Latte. Und das war’s immer noch nicht. In der 89. Minute ballerte Istefo aus fünf Metern den Torwart an. Es war zum Haareraufen! Was für eine Dramatik!
Dann Schlusspfiff. 1:1 im Wiederholungsspiel. Bitter für den LSK, schön für Norderstedt, das beim Spielabbruch vor einer Woche 0:1 hinten gelegen hatte.
Doch die Köpfe der Lüneburger gingen bald wieder hoch. Sie hatten ein mitreißendes Spiel gezeigt. LSK-Vize Alexander Diercks sah das Positive: “Die Zuschauer waren restlos begeistert – und das ist doch die Hauptsache!”
Die Begeisterung kann schon am kommenden Sonntag wieder hohe Wellen schlagen. Um 15 Uhr gastiert der Zweitliga-Nachwuchs von Hannover 96 im Neetzer Jahnstadion.
So spielte der LSK: Springer – Kunze, Correia Cà, Pägelow, Stech, Istefo – Pauer – Düzel, Deters – Augustinovic (75. Kutschke), Seidel (88. Baldé)
Teamchef: Zobel, Trainer: Xhafolli