Der beste Mann lässt sich feiern: Marian Kunze nimmt nach seinem 1:0 die Ovationen der 712 Zuschauer entgegen.
Foto: Heimspiel.media / Stefan Großmann
1:0! Die LSK-Spieler bejubeln den Torschützen Marian Kunze. Leider nützte sein tolles Tor am Ende nichts.
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Doppeltes Pech für den Lüneburger SK: Nach der unglücklichen 0:1-Niederlage in Bremen musste das Regionalliga-Spiel gegen Eintracht Norderstedt am heutigen Abend in der 78. Minute wegen eines Unwetters abgebrochen werden. Der LSK führte zu diesem Zeitpunkt verdient 1:0.

Das Spiel wird nach Auskunft des NFV-Spielausschussvorsitzenden Jürgen Stebani wiederholt. Ein Termin steht noch nicht fest.

Das ist bitter für den LSK, der auf dem besten Wege war, den ersten Saisonsieg einzufahren. Zwar waren die Norderstedter in der ersten Viertelstunde die bessere Elf. Doch mit zunehmender Spieldauer wurde der LSK immer dominanter. Die Dreier-Abwehrreihe mit dem zweikampfstarken Lukas Pägelow, dem tadellosen Bastian Stech und dem souveränen Eliezer Correia Cà stand sicher. Was durchkam, klärte Keeper Ole Springer gewohnt hochklassig.

In der 15. Minute die erste dicke Chance für den LSK, als Can Düzel flach vorbeischoss. Marian Kunze, in der ersten Halbzeit bester Mann auf dem Platz, flankte in der 33. Minute auf Jonas Seidel, der diesmal Solospitze war. Seidel verpasste knapp mit dem Kopf.

Jonas Seidel lief diesmal als einzige Spitze auf, zeigte viel Einsatz.
Foto: Heimspiel.media / Stefan Großmann

Eine Minute später die Führung: Kunze ließ einen Mordshammer von halbrechts ab, der Ball schlug auch zur Überraschung des Norderstedter Torwarts Lars Oliver Huxsohl ein: 1:0. Riesenstimmung auf den Rängen, die mit 712 Zuschauern gut gefüllt waren.

In der Pause ehrte LSK-Vizepräsident Alexander Diercks die vielen ehrenamtlichen Helfer, die aus dem Jahnstadion mit großem Einsatz ein Schmuckkästchen gemacht haben, mit Präsenten.

Nach der Pause war der LSK die überlegene Mannschaft. Fabian Istefo wurde auf dem linken Flügel immer besser. Und Can Düzel zog im Mittelfeld stark auf – eine famose Vorstellung des Neuzugangs. Norderstedt hatte in der 74. Minute eine Chance zum Ausgleich, aber der Ball strich flach am Tor vorbei. In der 75. Minute nach toller Kombination fast das 2:0 für den LSK. Doch der Schuss von Thorben Deters wurde gehalten.

Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Schon ab der 60. Minute hatten Zuschauer und Aktive immer wieder bange Blicke gen Himmel gerichtet. Da braute sich was zusammen über Neetze. Es wurden meteorologische Einschätzungen abgegeben – sie reichten von “Das zieht vorbei” bis “Ich hau ab”. Die Lage verdüsterte sich zusehends. Die ersten Blitze zuckten, der Donner grollte und dann öffnete der Himmel seine Schleusen über dem Jahnstadion. Schiedsrichter Felix Bickel unterbrach die Partie zunächst. Doch das Unwetter zog nicht so schnell vorbei. Der Platz war nach dem Wolkenbruch unbespielbar. Also Abbruch und Wiederholung – dann leider beim Stand von 0:0.

Jahnstadion hat Feuertaufe bestanden

So bitter dieses Ende für den LSK war, so positiv war der Gesamteindruck bei der Regionalliga-Premiere in Neetze. Das aufpolierte Stadion bekam viel Anerkennung. Die Organisation klappte bestens, Einlass und Verpflegung liefen perfekt, auch das Parken hatten die Einweiser im Griff. Neetze hat seine Feuerprobe als neue Gast-Spielstätte des LSK mit Bravour bestanden. Das macht Appetit auf mehr Viertliga-Kost im Jahnstadion!

Einziger kleiner Trost nach dem Abbruch: Es gibt ein zusätzliches Fußballfest in Neetze.

Gut gefüllte Ränge im Jahnstadion. 712 Zuschauer kamen zur Premiere. Das zeigt: Regionalliga-Fußball in Neetze wird angenommen.
Foto: Jürgen Poersch

So spielte der LSK: Springer – Stech, Pägelow, Correia Cà – Kunze, Wolk, Pauer, Istefo – Deters, Düzel – Seidel (72. Kutschke)