Doppelpack: Ante-Akira Kutschke (Mitte), der schon beim Härtetest gegen Hannover 96 – hier mit Miiko Albornoz (l.) und Josip Elez – ein starkes Spiel gemacht hatte, schoss Samstag beim Test gegen Rostock II zwei Tore. Hinten schaut Tomek Pauer zu.
Foto: HEIMSPIEL.media / Stefan Großmann

Noch sechs Tage bis zum Saisonstart in der Fußball-Regionalliga. Am kommenden Samstag um 14 Uhr legt der Lüneburger SK Hansa bei Werder Bremen II los. Die Generalprobe ist gelungen: Am vorigen Samstag siegte der LSK mit 4:0 (0:0) beim Oberligisten Hansa Rostock II.

“Ich bin überrascht. Das war schon richtig gut!”, sagt Rainer Zobel. Worüber sich der LSK-Teamchef besonders gefreut hat: “Wir haben vor allem in der ersten halben Stunde unglaublich schnell gute Torrchancen herausgespielt. Es hätte zur Pause schon 5:0 stehen können.”

Scouts von Werder Bremen waren beeindruckt

So musste der Ex-Bayern-Profi bis nach der Halbzeit warten. Dann schossen Ante-Akira Kutschke und Neuzugang Braima Baldé mit je zwei Toren das hochverdiente 4:0 heraus.

Nicht nur Zobel war beeindruckt: “Auch die Scouts von Werder Bremen haben uns eine gute Leistung bestätigt.”

Doch der LSK-Teamchef hat schon viel erlebt: “Ich hoffe, der Schein trügt nicht. Denn die Vorbereitung ist hervorragend gelaufen. Bis auf die knappe 2:3-Niederlage gegen den Zweitligisten Hannover 96 haben wir kein Spiel verloren und sehr gute Ergebnisse erzielt. Ich habe Bedenken, ob das so weitergehen kann.”

Torgefährlicher Neuzugang: Braima Baldé (l.) – hier beim LZ-Cup-Spiel gegen SV Ilmenau – traf gegen Hansa Rostock II nach der Pause zweimal. Rechts der andere LSK-Doppeltorschütze gegen Rostock, Ante-Akira Kutschke.
Foto: Jürgen Poersch

Gegen Rostock hat Zobel noch einmal etwas Neues ausprobiert: “Wir haben mit zwei Zehnern gespielt, Thorben Deters und Can Düzel. Die beiden haben unsere Außen Marian Kunze und Fabian Istefo bei deren Vorstößen nach hinten abgesichert. Das hat sehr gut geklappt.”

Für diesen Schachzug hatte der Teamchef eine Sturmspitze geopfert. Vorne begann Kristijan Augustinovic als Solist, wurde in der Pause von Ante-Akira Kutschke abgelöst. Später kam Doppel-Torschütze Braima Baldé, dafür ging Kutschke zurück auf die Zehn – viele neue Variationsmöglchkeiten in der LSK-Offensive.

So spielte der LSK: Springer (46. Zlomusica) – Kunze (46. Seidel), Correia Cà, Pägelow, Stech, Istefo – Wolk, Dente (46. Schauer) – Deters, Düzel (60. Baldé) – Augustinovic (46. Kutschke)

Damit zeichnet sich allmählich eine Start-Elf für den Saisonstart ab. Die einzelnen Positionen im Überblick:

Im Tor ist Ole Springer gesetzt. Mit einer Verpflichtung von Test-Torwart Kilian Neufeld (Hannover 96) rechnet Zobel nicht: “Er wird wohl zu teuer für uns sein.” Also bleibt Nachwuchsmann Haris Zlomusica zunächst die Nummer zwei.

Die Dreier-Innenverteidigung steht mit den bewährten Kräften Eliezer Correia Cà, Lukas Pägelow und Bastian Stech, weil der zuletzt starke Mohamed El-Ahmar derzeit mit einer Knieprellung ausfällt. Zobel: “Mo hat zum Glück keinen Bänderriss.”

Auf den Außen spielen wohl Stammkraft Marian Kunze, der mit Jonas Seidel einen starken Konkurrenten bekommen hat, und der routinierte Neuzugang Fabian Istefo. Der lange verletzte Nachwuchsmann Alexander Gerlach kämpft sich langsam wieder ran.

Auf den Sechser-Positionen führt derzeit kein Weg an den etablierten Stefan Wolk und Tomek Pauer (gegen Rostock erkrankt) vorbei. Als Alternativen stehen die 19-jährigen Alessandro Dente und Martin Schauer bereit.

Der spielfreudige und ballsichere Thorben Deters ist die neue Seele des LSK-Spiels. Ob er mit Neuzugang Can Düzel einen zweiten Kreativen an die Seite bekommt oder Zobel doch lieber mit zwei Spitzen spielt, bleibt offen.

Vorne kämpfen der endlich genesene Ante-Akira Kutschke sowie die Neuzugänge Kristijan Augustinovic und Braima Baldé um einen oder zwei Plätze.

Zobel: “Utku Sen ist zu teuer für den LSK”

Wie stehen die Verhandlungen mit Torjäger Utku Sen? Zobel: “Unverändert. Natürlich würde ich ihn gerne behalten. Aber ich werde dem Vorstand auf keinen Fall sagen: Wir müssen ihn um jeden Preis halten. Denn nachher sind wir pleite.” Stimmen Gerüchte, dass es auch um einen Job für Sen geht? “Nein”, sagt Zobel, “das mit dem Job würden wir schon hinkriegen. Es geht ums Geld – Utku ist zu teuer für den LSK.” Eventuell wird der Verein einen weiteren (bezahlbaren) Stürmer verpflichten.

Ab sofort wird in der Goseburg trainiert

Ende voriger Woche hat der LSK sein dreiwöchiges Training in Amelinghausen beendet. “Wir hatten dort wirklich hervorragende Bedingungen. Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen in Amelinghausen, dass wir dort zu Gast sein durften”, sagt Rainer Zobel.

Am morgigen Montag trifft sich das Regionalliga-Team des LSK um 18 Uhr zum offiziellen Fototermin in der Goseburg. Ab sofort wird wieder in der neuen Heimat trainiert. Dort haben LSK-Organisationsleiter Björn Busch und seine ehrenamtlichen Helfer in der Sommerpause aus den beiden arg strapazierten Plätzen in viel Eigenarbeit ein sattes Grün gemacht. “Tolle Arbeit!”, lobt Zobel. Da macht das Fußballspielen richtig Spaß! Das konnte die 2. Mannschaft des LSK heute schon mal beim Training ausprobieren.

Sonntagsdienst: Die neue 2. Mannschaft des LSK – hier 11 von 18 Spielern mit Trainer Thomas Wiebe (oben l.) – traf sich heute Mittag zum Training auf dem grünen “Samtteppich” in der Goseburg. Ab morgen trainiert auch die 1. Mannschaft wieder im LSK-Trainingszentrum.
Foto: Jürgen Poersch