Tragisch: Enes Sejdi (2. v. r., Archivbild) hatte sich zuletzt in die Mannschaft gekämpft, fällt jetzt aber mit einem Kreuzband- und Meniskusschaden aus. Foto: HEIMSPIEL.media

“Das tut mir unglaublich leid.” LSK-Trainer Rainer Zobel ist das tiefe Mitgefühl anzumerken, als er mitteilen muss, dass sein Flügelspieler Enis Sejdi lange Zeit ausfallen wird. “Enes hat sich beim Sieg in Oldenburg das Kreuzband gerissen und den Meniskus angerissen.” Damit fehlt der 20-Jährige dem Lüneburger SK Hansa nicht nur an diesem Sonntag (15 Uhr, VfL-Platz) beim Abstiegskrimi gegen den SSV Jeddeloh.

Zobel ist geknickt: “Enes hat in dieser Saison lange auf der Bank gesessen und das ohne Murren ertragen. Zuletzt hatte er sich mit ganz viel Fleiß rangekämpft und endlich in der Startelf gestanden. Er hat tolle Leistungen gezeigt – und nun so etwas. Das ist wirklich tragisch.”

Enes Biyiklioglu fällt Sonntag nach seiner Rippenverletzung aus, könnte aber danach wieder einsatzbereit sein. Foto: HEIMSPIEL.media

Es muss Sonntag also ohne Enes Sejdi gehen. Immerhin gibt es bessere Nachrichten im Krankheitsfall Enes Biyiklioglu. Der LSK-Abwehrspieler war in Oldenburg schon nach elf Minuten so unglücklich auf die Rippen gefallen, dass er mit der Trage abtransportiert werden musste. Doch da gibt es Hoffnung: “Gegen Jeddeloh wird Enes ausfallen, aber danach rechne ich wieder mit ihm”, sagt Zobel.

Wer sind die personellen Alternativen? “Für die Abwehr bieten sich Michael Ambrosius an und Eliezer Correia Ca, der nach Krankheit seit einer Woche wieder im Training ist. Und auch Bastian Stech ist ja hinten flexibel einsetzbar”, plant der Trainer.

Vobejda: “Ich werde alles für den Klassenerhalt tun!”

Felix Vobejda (r.) wechselt im Sommer vom LSK nach Hamburg, verspricht aber vollen Einsatz im Abstiegskampf. Foto: HEIMSPIEL.media

Wer könnte Enes Sejdi auf der linken Seite ersetzen? Zobel: “Da ist Felix Vobejda erste Wahl.” Der schnelle Mann, der in der kommenden Saison zum Hamburger Oberligisten Teutonia 05 wechselt, hatte zuletzt nur auf der Bank gesessen. In der entscheidenden Phase des Abstiegskampfes könnte Vobejda aber wieder eine wichtige Rolle spielen.

Und diese Rolle nimmt er gerne an: “Ich hatte zweieinhalb super Jahre beim LSK, in denen ich gemeinsam mit der Mannschaft viel erlebt habe. Von Klassenerhalten bis zum DFB-Pokalspiel gegen Mainz. Der Zusammenhalt im Team und die Stimmung sind und waren immer was ganz Besonderes. Trotz meines Wechsels im kommendem Sommer werde ich alles mir Mögliche dafür tun – sowohl auf dem Platz als auch außerhalb des Platzes -, dass wir gemeinsam noch einmal die Klasse halten!”

Zobel schaut sich schon mal Northeim an

Die endgültige Entscheidung über die Aufstellung ist noch nicht gefallen. Da wartet Zobel wie immer das Abschlusstraining am Freitag ab. Diesmal muss er sich allerdings auf die aktuellen Eindrücke seiner Co-Trainer Qendrim Xhafolli und Thomas Oelkers verlassen, denn: “Ich werde beim Training nicht dabei sein. Ich schaue mir Freitagabend das Oberliga-Spiel Eintracht Braunschweig U23 gegen Eintracht Northeim an. Dritter gegen Zweiter. Für die U23 das letzte Spiel vor dem Rückzug. Da geht’s noch mal zur Sache, die erwarten zum Abschied Rekordkulisse. Ich erhoffe mir wichtige Erkenntnisse, denn Northeim könnte ja unser Gegner in der Relegation werden.”

Er kennt Druck: Ruhe und Entschlossenheit will LSK-Trainer Rainer Zobel in der entscheidenden Saisonphase vorleben. Foto: HEIMSPIEL.media

Soweit ist es aber noch nicht. Sonntag muss ein LSK-Sieg gegen Jeddeloh her. Wie will Zobel den Gegner nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel diesmal schlagen? “Es ist bei Jeddeloh wie bei Flensburg und Oldenburg. Für die geht es um nichts mehr. Man muss ihnen also den Spaß am Fußball nehmen, sie nicht ins Spiel kommen lassen. Das macht man mit ständigem Anlaufen, mit Druck, mit fairen, aber harten Zweikämpfen. Das hat gegen Flensburg schlecht und in Oldenburg gut geklappt. Und so wie gegen Oldenburg müssen wir es auch gegen Jeddeloh und am letzten Spieltag bei Lupo Martini Wolfsburg machen.”

Der ehemalige Bayern-Profi und dreifache Champions-League-Gewinner Rainer Zobel kennt solche Drucksituationen. Aber wie kann er als Trainer jetzt seinen Spielern helfen? “Indem ich ganz ruhig bleibe. Ich muss den Spielern klarmachen, das sie nichts zu verlieren, aber viel zu gewinnen haben. Dazu müssen sie locker und frei im Kopf bleiben. Und genau das muss ich ihnen vorleben.”

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