
Dieser Auswärtssieg hat neue Euphorie entfacht: Nach dem heißumkämpften 2:1 beim VfB Oldenburg hat der Lüneburger SK Hansa wieder große Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Regionalliga. Es sind nur noch zwei Spiele. Am kommenden Sonntag erwartet der LSK um 15 Uhr den SSV Jeddeloh, am letzten Spieltag (Sonntag, 19. Mai, 14 Uhr) geht’s zum bereits feststehenden Absteiger U. L. M. Wolfsburg. Dramatik pur!
Die Lage im Tabellenkeller: Durch den Auswärtssieg hat der LSK den Rückstand auf den möglichen Relegationsplatz 15 auf zwei Punkte verringert. Dort steht im Moment Germania Egestorf-Langreder.
Pluspunkt für den LSK: Germania muss am Sonntag beim Spitzenreiter VfL Wolfsburg II antreten. Und die VW-Städter müssen richtig Gas geben, weil ihnen der Tabellenzweite VfB Lübeck im Nacken sitzt.
Weiterer Pluspunkt für den LSK: Am letzten Spieltag spielt Germania daheim gegen FC Eintracht Norderstedt, der dann womöglich auch noch nicht ganz aus dem Schneider ist. Da hat der LSK beim Absteiger U. L. M. Wolfsburg vermeintlich leichteres Spiel.
Doch eines ist klar: Alle Rechnereien und Spekulationen sind hinfällig, wenn der LSK nicht gegen Jeddeloh punktet.
Jeddeloh: 3:2 beim Spitzenreiter, 0:3 beim Absteiger
Das wird nicht einfach. Zwar ist der SSV mit 42 Punkten auf dem 11. Platz so gut wie gerettet, doch abschenken werden die Gäste nichts. Das haben sie zuletzt mit einem 3:1-Sieg gegen den Keller-Konkurrenten TSV Havelse gezeigt. Zuvor gab es ein beachtliches 1:1 beim HSV, ein 0:3 gegen Werder Bremen II, ein 1:1 gegen Norderstedt. Sensationell war Anfang April der Jeddeloher 3:2-Sieg beim Spitzenreiter Wolfsburg. Doch der SSV schwankt in seinen Leistungen: Beim Absteiger VfL Oldenburg ging man 0:3 unter.
Ebenfalls mit 0:3 vergeigte der LSK das Hinspiel gegen Jeddeloh. Ein Tag zum Vergessen! Schon nach acht Sekunden unterlief Ridel Monteiro damals im Oktober ein Eigentor zum 0:1. Ein umstrittener Foulelfmeter führte zum 0:2, ein gleichfalls umstrittener Freistoß zum 0:3, beide Male traf SSV-Standard-Spezialist Keven Oltmer.

Jeddelohs Haupttorschützen sind aber Julian Bennert, Kasra Ghawila und Florian Stütz. Sie haben in dieser Saison jeweils achtmal getroffen. Ebenso wie LSK-Torjäger Utku Sen, der in Oldenburg zusammen mit Kevin Krottke (7 Saisontore) den Sieg herausschoss.

Grundlage für den LSK-Erfolg in Oldenburg war der beeindruckende kämpferische Auftritt. Trainer Rainer Zobel hatte im Vorfeld angekündigt, dass er nicht unbedingt die begabtesten Fußballer, sondern die Spieler mit dem stärksten Willen aufstellen wolle. Das ist ihm gelungen. In der Abwehr zeigte Lukas Pägelow, dass er nach Verletzung rechtzeitig zum Saisonfinale wieder in Topform ist. Der Kapitän hielt den Laden zusammen.
Erfolgsgarant war außerdem Torwart Ole Springer. Der stellvertretende Mannschaftsführer ist seit Wochen in bestechender Form. Da sind zwei Kapitäne an Bord, auf die sich die Crew in stürmischer See hundertprozentig verlassen kann!

Das galt in Oldenburg auch für das defensive Mittelfeld mit Stefan Wolk, Goson Sakai und Tomek Pauer. Das Trio rannte und fightete, dass es eine helle Freude war (außer für den Gegner). Das ist die genau richtige Einstellung im Abstiegskampf!
Der geht am Sonntag auf die Zielgerade. Die Kassen öffnen um 14 Uhr, Anpfiff ist um 15 Uhr. Es ist – im allerletzten LSK-Heimspiel an den Sülzwiesen – alles angerichtet für ein hochspannendes Abstiegsdrama. Da braucht der LSK noch einmal seine Fans. Auf geht’s, gemeinsam für den Klassenerhalt!
