Der LSK kämpfte am Ostermontag gegen Norderstedt verbissen um jeden Meter. Hier Michael Ambrosius (l.) und Goson Sakai (Mitte) gegen Kubilay Büyükdemir. Nur so kann es auch gegen Flensburg klappen! Foto: HEIMSPIEL.media

Der Kampf um den Klassenerhalt geht weiter: Nach dem 2:2 gegen Norderstedt erwartet der Lüneburger SK Hansa an diesem Sonntag (15 Uhr, VfL-Platz an den Sülzwiesen) den SC Weiche Flensburg.

Die Lage ist prekär! Der LSK steht vier Spiele vor Saisonende weiter auf dem drittletzten Tabellenplatz, einen Punkt hinter Norderstedt. Und: Die Norderstedter erwarten am Sonntag um 14 Uhr den designierten Absteiger U.L.M. Wolfsburg. Da kann der LSK kaum mit Schützenhilfe rechnen, muss also möglichst gegen Flensburg gewinnen. Denn der aktuelle LSK-Platz 16 bedeutet: Meppen und Braunschweig dürfen nicht aus der 3. Liga absteigen, außerdem muss der Nordmeister (derzeit VfL Wolfsburg II) die Relegation gegen Bayern München II gewinnen. Nur dann würde Platz 16 noch zu zwei Relegationsspielen gegen den Oberliga-Zweiten berechtigen.

Schwere Aufgabe für den LSK. Denn der Tabellenfünfte Flensburg ist ein anderes Kaliber als zuletzt Norderstedt.

Was etwas Hoffnung macht: Die Flensburger verloren zuletzt 1:2 gegen den Abstiegskandidaten TSV Havelse – und das daheim. Und sie waren zuvor auch beim HSV II mit 3:4 unterlegen.

Daniel Jurgeleit (55) ist seit 2010 Trainer bei den Flensburgern. Er war früher eine gefürchteter Torjäger in der 2. Liga. Foto: DFB

So sieht Flensburgs Trainer Daniel Jurgeleit (als Spieler 117 Tore in der 2. Liga) derzeit Motivationsprobleme bei seinem Team. Nach der Havelse-Pleite analysierte er: “Der unbedingte Wille und die letzte Konsequenz fehlen, wenn es nur noch maximal um Platz 3 geht.” Hinter diesem dritten Platz (derzeit Werder Bremen II) liegt der Vorjahresmeister Flensburg allerdings schon acht Punkte zurück.

Ist das ein Vorteil für den LSK, ist Flensburg ein dankbarer Gegner? Trainer Rainer Zobel ist da eher skeptisch: “Nein, das sind sie nicht. Denn wenn es um nichts mehr geht, heißt das ja auch, dass sie frei und locker aufspielen können. Und Flensburg kann richtig gut Fußball spielen. Genau das müssen wir unterbinden. Sie dürfen bei uns keinen Spaß haben!”

Spaß hatten die Flensburger im Hinspiel. Mit 4:1 schickten sie den LSK nach Hause. Doch Zobel erinnert sich: “1:4 hört sich deutlich an. Aber wir waren eigentlich gleichwertig, haben hinten leider haarsträubende individuelle Fehler gemacht.” Allein der Flensburger Gary Noel traf an diesem Tag dreimal.

Wiedersehen mit Publikumsliebling Isitan

Gökay Isitan (l.) ist beim LSK immer herzlich willkommen – so wie hier beim Wiedersehen mit Stefan Wolk im Jahr 2017. Foto: HEIMSPIEL.media

Bei Flensburg spielt guter LSK-Bekannter: Gökay Isitan lief 2016 und 2017 anderthalb Serien für Lüneburg auf, war hier absoluter Publikumsliebling. Mittlerweile ist der 27-Jährige gut in Flensburg angekommen, führt die vereinsinterne Torjägerliste mit 9 Treffern an – gemeinsam mit Nico Empen, der nach dieser Saison zum West-Regionalligisten SV Rödinghausen wechselt. Isitan wird bei Weiche meist im rechten Mittelfeld eingesetzt.

Der quirlige Felix Vobejda (links, hier gegen Hannover 96 II) zeigte zuletzt gegen Norderstedt beim Comeback ein gutes Spiel. Foto: HEIMSPIEL.media

Wen Rainer Zobel am Sonntag einsetzt, steht noch nicht endgültig fest. Denn er hat bis auf den verletzten Alexander Gerlach alle Spieler an Bord. Ein kleines Fragezeichen steht hinter dem in der Woche erkrankten Eric Guye. Zuletzt hat dem Trainer der wieder genesene Felix Vobejda Freude gemacht: “Er war nach seiner Einwechslung gut, hat unser Spiel sehr belebt. Vielleicht hat Felix am Sonntag schon mehr als für 30 Minuten Luft.”

Vorm Spiel gibt es Lob vom Gegner

Viel Luft und ein großes Herz wird der LSK am Sonntag brauchen, um gegen die spielstarken Flensburger eine Überraschung zu schaffen. Mut macht den Lüneburgern sogar der Gegner, denn auf der Weiche-Homepage ist zu lesen: “Die Moral beim LSK Hansa ist intakt, das haben die starken Leistungen gegen Drochtersen und Norderstedt gezeigt.” Da wollen wir die Flensburger am Sonntag mal nicht enttäuschen. Auf geht’s, LSK!