Enttäuscht sitzt LSK-Spieler Goson Sakai nach dem Abpfiff auf dem Rasen. Auch Lukas Pägelow (v. l.), Stefan Wolk, Kevin Krottke und Eric Gueye wissen: Sie haben ein ganz wichtiges Spiel verloren. Foto: HEIMSPIEL.media

Spieler und Trainer des Lüneburger SK Hansa hatten sich so viel vorgenommen, doch es wurde ein trauriger Nachmittag. Regionalligist LSK verlor das Abstiegsspiel gegen den TSV Havelse mit 0:2 und schwebt jetzt auf dem drittletzten Platz in höchster Abstiegsgefahr.

Lange, hohe Bälle und viele Ballverluste auf beiden Seiten – das bekamen die 450 Zuschauer in der ersten Halbzeit zu sehen. Keine Torchancen bis zur 47. Minute. Da wurde der Havelser Sven-Torge Bremer im 16er angeblich von Tomek Pauer gefoult. Schiedsrichter Malte Göttsch pfiff Elfmeter. Proteste der Lüneburger blieben zwecklos. Der quirlige TSV-Torjäger Erhan Yilmaz schickte LSK-Torwart Ole Springer in die falsche Ecke, verwandelte sicher. Direkt danach der Pausenpfiff.

Die niveauarme Partie setzte sich im zweiten Durchgang fort. Immer wieder versprangen Bälle auf dem holprigen Untergrund. Doch der Rasen war nicht der Alleinschuldige am dürftigen Spiel. Beide Teams präsentierten sich zwar körperlich präsent, doch spielerisch wurde nur Magerkost geboten. LSK-Trainer Rainer Zobel hatte diesmal im defensiven Mittelfeld mit Goson Sakai und Tomek Pauer die kampfstarke Variante aufgeboten, doch zum konstruktiven Spielaufbau konnten die beiden wenig beitragen.

Utku Sen (l.) rackerte unermüdlich, stürzte sich immer wieder in die gegnerischen Abwehrreihen. Doch ohne Erfolg. Foto: HEIMSPIEL.media

Da auch Spielgestalter Ridel Monteiro ein Stück von seiner Glanzform aus der vorigen Saison entfernt ist, kamen kaum gescheite Pässe in die Spitze. Die Stürmer Utku Sen und Kevin Krottke konnten einem leid tun. Während Krottke an diesem Tag wirkungslos blieb, versuchte sich Sen immer wieder in Dribblings. Allerdings meist im Mittelfeld, wo er irgendwann hängenblieb.

Zielstrebiger präsentierte sich Havelses Stürmer Yilmaz. In der 72. Minute setzte er sich im 16er gegen Lukas Pägelow durch und schoss das 2:0. Der K.o. für den LSK.

Bezeichnend an diesem Tag: Es dauerte bis zur 80. Minute, bis die Lüneburger den ersten Schuss auf das TSV-Tor abgaben. Sen schoss aus halbrechter Position über das Gehäuse. Erst danach konnte der LSK ansatzweise Offensivdruck aufbauen, allerdings ohne zwingende Torchancen. Es blieb beim 0:2. Und es blieb Frust.

Eigentlich war alles angerichtet für ein großes Fußballfest: schönes Wetter, Abstiegskampf, erwartungsfrohes Publikum. Doch das Team von Trainer Rainer Zobel (links auf dem Bild) zeigte eines seiner schwächsten Heimspiele. Foto: HEIMSPIEL.media

Es kam zwar zu keinen lautstarken Unmutsäußerungen der Fans gegenüber Spielern und Trainern. Da ist das Lüneburger Publikum bewundernswert leidensfähig und loyal. Doch auf den Rängen machte sich nach dem Abpfiff stille Resignation breit. “Wie sollen wir mit solch einer Leistung den Klassenerhalt schaffen?”, fragte einer in die Runde – und blickte in ratlose Gesichter.

Dabei ist noch nichts verloren. Wenn alles optimal läuft (Meppen und Braunschweig bleiben in der 3. Liga, Regionalliga-Spitzenreiter Wolfsburg schafft in der Relegation den Aufstieg), dann steigen nur zwei Mannschaften ab. Und das sind derzeit der VfL Oldenburg und U.L.M. Wolfsburg, vor denen der LSK 10 bzw. 12 Punkte Vorsprung hat.

Und so gab der LSK-Fanblock nach dem Spiel trotzig die Parole für die Restsaison aus, als er sang: “Wir kämpfen ohne Ende für die 4. Liga – LSK!”

Der Kampf geht am kommenden Sonntag um 15 Uhr weiter, wenn der Tabellenzweite VfB Lübeck in Lüneburg aufläuft.

So spielte der LSK: Springer – Stech, El-Ahmar (73. Kobert), Pägelow, Wolk, Gueye – Sakai, Pauer (77. Gerlach) – Monteiro – Sen, Krottke