Dieses Bild spricht Bände (v. l.): LSK-Trainer Rainer Zobel, Co-Trainer Qendrim Xhafolli und Co-Trainer Thomas Oelkers bei der Niederlage in Hamburg. Foto: Poersch

Heimspielstimmung beim Auswärtsspiel des Lüneburger SK Hansa in Hamburg. Viele LSK-Fans waren zum Spiel beim HSV II angereist. Es hätte so ein schöner Nachmittag werden können. Doch am Ende stand’s 3:0 für den HSV-Nachwuchs – und das war verdient.

“Es ist genauso gelaufen wie zuvor bei der 1:4-Niederlage in Wolfsburg. Wir lassen uns völlig hinten reindrängen und kassieren zwei frühe Tore”, klagte LSK-Organisationsleiter Björn Busch schon zur Pause.

Volle Tribüne: Die Lüneburger Fans waren lautstärker als der Hamburger Block. Der HSV-Sicherheitsdienst war mit 25 Kräften vor Ort. Alles blieb friedlich. Foto: Poersch

In der Tat: Die jungen HSV-Himmelsstürmer überrannten die Lüneburger Abwehr von der ersten Minute an. Sie waren wendiger, schneller und kreativ. Vor allem Moritz Kwarteng wirbelte, dass es (für die HSV-Fans) eine Freude war.

In der 14. Minute schlug es dann erstmals ein. Der junge LSK-Linksverteidiger Eric Gueye wurde überspielt, Flachpass in die Mitte, der starke Arianit Ferati schob ein: 1:0.

Der LSK bekam die HSV-Fohlen einfach nicht in den Griff. Der blonde HSV-Mittelfeld-Motor Maximilian Geissen (Sohn von TV-Moderator Oliver Geissen) inszenierte aus der Tiefe einen Angriff nach dem nächsten. LSK-Sechser Stefan Wolk, der nach seiner Knieverletzung noch nicht wieder topfit wirkte, und Defensivkollege Goson Sakai konnten die Hamburger selten aufhalten.

Erst nach 20 Minuten fuhr der LSK die ersten Gegenangriffe. Und schon waren zwei dicke Chancen da! Kevin Krottke köpfte aus guter Position weit neben das Tor. Die LSK-Fans rauften sich die Haare. Ridel Monteiro schoss im Strafraum flach von halblinks – leider vorbei.

Gleich schlägt’s ein: Moritz Kwarteng (l.) steht bereit zum Freistoß, der in der 30. Minute das vorentscheidende 2:0 bringt. Neben ihm der doppelte Torschütze Arianit Ferati, rechts Maximilian Geissen, Sohn eines bekannten Vaters. Foto: Poersch

Genauer zielte da HSV-Hoffnung Kwarteng. In der 30. Minute versenkte er aus 18 Metern einen Freistoß zum 2:0 – unhaltbar für LSK-Keeper Ole Springer.

Nach der Pause (Rami Ghandour war für Wolk gekommen) eine weitere Doublette zum Wolfsburg-Spiel. Der LSK wurde besser, der HSV plötzlich in der Defensive. Der Lüneburger Fanblock war sofort da: “LSK! LSK!” Jede auch nur ansatzweise erfolgversprechende Aktion wurde gefeiert.

Doch wie in Wolfsburg mitten in die Drangphase wieder die kalte Dusche: Nach einem Konter wurde Pägelow (auch noch nicht wieder ganz der Alte) im 16er überlaufen, Pass zum langen Pfosten – und wieder versenkte Ferati: 3:0 (55.). Kurz darauf verhinderte Ole Springer mit tollem Reflex einen noch höheren Rückstand.

Krottke hatte in der 59. Minute noch die Chance zur Resultatsverbesserung, wurde im letzten Moment gestoppt. Dann wurde er nach einem harmlosen Auftritt gegen Utku Sen ausgewechselt. Doch auch der Dribbelkünstler blieb an diesem Tag wirkungslos, verhedderte sich immer wieder in der HSV-Abwehr, übersah manches Mal den gut postierten Mitspieler.

Tomek Pauer wurde eingewechselt. Foto: Poersch

In der 68. Minute die letzte erwähnenswerte Aktion: Ein als Flanke gedachter Freistoß des LSK streifte den Pfosten. Danach müdes Hin und Her. Allein der eingewechselte Tomek Pauer (für den unauffälligen Ridel Monteiro) versuchte noch mal, Siegeswillen zu entfachen. Vergeblich.

Am Ende ein 3:0-Sieg des klar besseren HSV. LSK-Trainer Rainer Zobel hat in der kommenden Woche die schwere Aufgabe vor der Brust, sein Team wieder aufzurichten und auf den Abstiegskampf einzuschwören. Nach sechs Niederlagen in den vergangenen sieben Spielen wird’s immer enger. Und am Sonntag, 31. März, um 15 Uhr kommt der Keller-Konkurrent TSV Havelse nach Lüneburg. Schon ein vorentscheidendes Duell!

So spielte der LSK: Springer – Kunze, Correia Cà, Pägelow, Ambrosius, Gueye – Sakai, Wolk (46. Ghandour) – Monteiro (71. Pauer) – Krottke (60. Sen), Kobert