Erst die schlechte Nachricht: Nach der 2:4-Niederlage beim VfL Oldenburg steckt der Lüneburger SK Hansa mitten im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga, denn die Keller-Konkurrenten punkteten teilweise kräftig.

Jetzt die gute Nachricht: Der nächste Gegner Holstein Kiel II reist am kommenden Sonntag (14 Uhr, VfL-Platz) ohne seinen besten Mann in Lüneburg an. Torjäger Laurynas Kulikas ist nach einer gelb-roten Karte gesperrt. Der 24-jährige Hüne hat in dieser Saison schon 13 Treffer erzielt, musste am Sonntag bei der 0:1-Niederlage gegen den TSV Havelse nach wiederholtem Foulspiel vorzeitig unter die Dusche.

“Gott sei Dank”, lacht LSK-Trainer Rainer Zobel (Foto). Ein Problem weniger. Denn Sorgen hat der Coach nach dem schwachen Auftritt in Oldenburg genug.

Was war da los? “Das war die schlechteste Abwehrleistung, seit ich vor über einem Jahr hier als Trainer angefangen habe. Die Abwehr ist sonst unser Prunkstück, in Oldenburg war sie unsere Schwachstelle”, findet Zobel deutliche Worte.

Und der Trainer kündigt an: “Es wird personelle Umstellungen geben!” Könnte es auch Lukas Pägelow treffen, der nach endlosen Verletzungsproblemen noch nicht wieder in alter Glanzform war? “Die Abwehrprobelme können an ihm gelegen haben, müssen aber nicht”, hält sich Zobel bedeckt, “ich werde die Trainingseindrücke dieser Woche abwarten.”

Probleme sah der Trainer aber nicht nur in der hintersten Abwehrreihe: “Auch im defensiven Mittelfeld hat es nicht geklappt.” Dort spielten Rhami Ghandour und Winter-Neuzugang Tomek Pauer. Gibt es auch da Umstellungen? “Auch das schaue ich mir im Training genau an”, legt sich der Trainer noch nicht fest.

Einige LSK-Fans hatten sich gewundert, dass die Stammkräfte Felix Vobejda und Goson Sakai in Oldenburg auf der Bank geblieben waren. Woran lag’s? “Beide hatten gesundheitliche Probleme, da war mir das Risiko einfach zu groß”, sagt Rainer Zobel.

Wie ist die Lage bei LSK-Torjäger Utku Sen, der in Oldenburg in der 50. Minute verletzt ausgewechselt werden musste? “Er hat eine Bänderdehnung im Knöchel”, weiß Zobel, “aber Utku sagt, das kenne er schon, bis Sonntag sei er wieder fit. Da muss ich abwarten.”

Viel zu gucken und zu grübeln also für den LSK-Trainer. Das gilt allerdings auch für seinen Kieler Kollegen Ole Werner. Mit einem Sieg über Havelse hätten die Männer von der Förde bis auf Platz 4 vorpreschen können. Und nun muss Werner auch noch ohne seinen überragenden Torjäger Kulikas auskommen. Da müssen Ex-Profi Tim Siedschlag (31) und Junioren-Nationalspieler Noah Awuku (19) in die Bresche springen. Sie haben in dieser Saison je 5 Tore geschossen.

Auf der Trainerbank wird’s übrigens einen “Kampf der Generationen” geben. Bayern-Legende Rainer Zobel (70) wird dem Youngster Ole Werner (30) gegenüberstehen. Werner durfte 2016 schon mal kurz Profi-Luft als Interimstrainer beim damaligen Drittligisten Holstein Kiel schnuppern, bevor Markus Anfang kam. Da hat der dreifache Champions-League-Sieger und Weltenbummler Zobel ihm einiges voraus. Hoffentlich hat auch sein Team am Sonntag die Nase vorn.

Dabei braucht der LSK Hansa seine Fans! Die Kasse öffnet um 13 Uhr. Dazu stellt LSK-Organisationsleiter Björn Busch eine Sache klar, die immer wieder für Diskussionen an der Kasse sorgt: “Trainer mit einer  A-Lizenz haben keinen freien Eintritt!  Nur DFB-Trainer mit einer Akkreditierung vom DFB für die Regionalliga bekommen freien Einlass.”

So, dann ist das auch mal geklärt. Jetzt müssen nur noch drei Punkte gegen Kiel her!