Viel Neues beim LSK-Fantreffen

Das Fantreffen des LSK am Dienstagabend war rundum gelungen! Da waren sich die rund 30 Teilnehmer einig. Im Vereinsheim Da Vinci in der Goseburg stellten sich Trainer Tarek Gibbah, die Mannschaftskapitäne Marian Kunze und Nico Hübner, LSK-Vorsitzender Raphael Marquardt und der neue Fanbeauftragte Marco Wagner den Fragen der Fans. Es gab viel Neues und Interessantes zu erfahren.

Blitz-Einsatz für Juri

Moderator Henning Juhre (v. l.) beim Interview mit Trainer Tarek Gibbah, Vize-Kapitän Nico Hübner und Kapitän Marian Kunze. Foto: Charlotte Hoppe

Dabei hatte es gar nicht gut angefangen. Am Nachmittag musste der erkrankte Moderator Jörg Harder absagen. Um 16.30 Uhr erreichte Stadionsprecher Henning Juhre die Anfrage, ob er einspringen könne. „Natürlich mach ich das“, sagte Juri spontan zu. Und er machte seine Sache, um es vorwegzunehmen, trotz ultrakurzer Vorbereitungszeit hervorragend.

Im stimmungsvollen Ambiente des Da Vinci standen zuerst Trainer und Spieler Rede und Antwort. Tarek Gibbah wurde nach seiner Zwischenbilanz nach 9 Punkt- und 2 Pokalspielen gefragt. „Naja, das 1:5 in Heeslingen hat schon sehr geschmerzt.“ Da habe man schnell Konsequenzen ziehen und die Defensive stärken müssen. Das sei gelungen.

Meyer und/oder Prigge?

„Opfer“ der defensiven Spielweise sind die Torjäger geworden. Viele Fans würden Malte Meyer und Neuzugang Jona Prigge gerne zusammen spielen sehen. Aber Gibbah hat sich entschieden, mit nur einer Sturmspitze zu spielen: „Das ist die Mannschaft so gewohnt, und wir wollen jetzt nicht experimentieren, weil wir erstmal kompakt stehen müssen.“ In der Winterpause oder wenn der Klassenerhalt gesichert sei, könne man auch mal über zwei Sturmspitzen nachdenken, plant der Coach.

Der Trainer lobte ausdrücklich den fairen Umgang, den Meyer und Prigge untereinander pflegen: „Vor dem Wetschen-Spiel hat Malte mich angerufen, ich solle lieber Jona anfangen lassen, weil er sich nicht ganz fit fühle. Das finde ich klasse!“

LSK inside: Trainer Tarek Gibbah zog Zwischenbilanz und gab Einblick in seine taktischen und personellen Überlegungen. Foto: Charlotte Hoppe

„Das Highlight meiner Laufbahn“

Das 2:0 im Pokal in Hildesheim und das 2:0 in Wetschen gaben Gibbah zuletzt recht mit seiner defensiven Ausrichtung. Welcher Erfolg war ihm wichtiger? „Na, schon der Sieg in Wetschen. Aber der Sieg in Hildesheim war natürlich ein Hammer, das Highlight in meiner Trainerlaufbahn.“

Die Kapitäne Nico Hübner (l.) und Marian Kunze meisterten ihren Auftritt vor den Fans gekonnt. Foto: Charlotte Hoppe

Kapitän Kunze wurde nach der Stimmung im Team gefragt. „Die ist richtig gut, wir haben ja diesmal auch nur 9 Neuzugänge statt 15 oder 16 wie früher. Wir haben uns schnell super verstanden in der Kabine und auf dem Platz. Das hat man ja in Hildesheim gesehen, wo jeder für jeden gekämpft hat“, berichtete Marian.

Gesucht: Innenverteidiger und Linksfuß

Ob nach dem Abgang von Innenverteidiger Tobias Guthardt weitere Abgänge oder Neuzugänge in der Winterpause zu erwarten sind, wurde Gibbah gefragt. „Wir wollen auf jeden Fall einen Innenverteidiger holen. Ich hoffe natürlich, dass Tom Muhlack und Wilson Pinto Coelho immer zur Verfügung stehen. Aber wenn mal einer ausfällt, wird es eng. Dann bleiben uns Perspektivspieler Oke Wilke und der verletzte Stefan Wolk. Und uns fehlt noch ein Linksfuß. Aber ich weiß, dass es im Winter schwer ist, neue Spieler zu bekommen.“

Sagte es und verschwand mit seinen Kapitänen zum Training. Moderator Juri übergab das Mikro an Marco Wagner, den neuen Fanbeauftragten des LSK. Der sympathische Adendorfer „gestand“ ein Vierteljahrhundert Fußball-Vergangenheit beim Stadtrivalen MTV Treubund. Doch das wurde ihm schmunzelnd nachgesehen angesichts dessen, was er in kurzer Zeit schon beim LSK auf die Beine gestellt hat: Über 100 Mitglieder hat seine neue WhatsApp-Gruppe der LSK-Supporters schon. Da tauschen sich die Fans täglich munter aus.

Der neue Fanbeauftragte Marco Wagner stellte sich vor und erläuterte seine Ziel. Foto: Charlotte Hoppe

Marco Wagner belebt die Fanszene

Auch Marcos zweite Aktion war ein Erfolg: „Unser Fanbus nach Hildesheim war gut gefüllt. Und die Stimmung beim Spiel war richtig klasse!“ Weitere Fanfahrten zur Auswärtsspielen sind geplant. Marco freut sich dabei auf eine Zusage des Vorstands: „Wir hatten ein tolles Gespräch, der Vorstand will uns voll unterstützen. Wir dürfen auch mal die beiden Kleinbusse des LSK zu Auswärtsspielen nutzen.“ Das fand viel Beifall.

Marcos Ziel: „Wir möchten noch mehr junge Fans für die LSK-Supporters begeistern. In Hildesheim hat das schon gut geklappt, fast unsere gesamte 3. Herrenmannschaft ist mitgefahren und hat richtig Stimmung gemacht. Auch die weite Tour nach Wetschen haben 30 Fans mitgemacht.“

Stadion-Baubeginn 2028?

LSK-Präsident Raphael Marquardt beantwortete alle Fragen in seiner gewohnt souveränen und freundlichen Art. Foto: Charlotte Hoppe

LSK-Vorsitzender Raphael Marquardt freut sich, dass es auch in der Fanszene aufwärts beim LSK geht. Er stellte sich als Letzter den Fan-Fragen – und beantwortete gleich die drängendste Frage: „Wir sind mit der Stadt Lüneburg in guten Gesprächen über das Stadion. Wir waren noch nie soweit. In der Verwaltung ist uns Stadtkämmerer Matthias Rink, zu dessen Dezernat der Sport gehört, sehr wohlgesonnen. Er setzt sich stark ein, sodass wir 2028 mit Baubeginn rechnen. 2026 haben wir Kommunalwahlen, sodass es wohl erst danach richtig Schwung aufnehmen wird.“

Marquardt wurde nach seiner Bilanz nach zwei Amtsjahren gefragt. „Wir sind angetreten, um den LSK wieder dahin zu bringen, wo er hingehört. Doch es war gar nicht einfach, aus der Landesliga aufzusteigen. Das ist uns erst im zweiten Jahr gelungen. Die Tendenz im Verein zeigt nach oben – auch bei den Finanzen. Wir können nicht Spielergehälter wie in Hildesheim oder Delmenhorst zahlen, aber wir sind auf einem guten Weg. Irgendwann wollen wir wieder in der Regionalliga spielen…“

„Warum Samstag statt Sonntag?“

Fan Frank Güttler fragte, warum so viele LSK-Heimspiele am Samstag stattfinden, er habe den Eindruck, dass viele Fans lieber Sonntag-Spiele hätten. Marquardt: „Das debattieren wir ständig im Vorstand. Aber das entscheiden wir nicht allein, das müssen wir mit unserem Gastgeber VfL abstimmen und mit unserer 2. Mannschaft koordinieren.“

Fan und LSK-I-Betreuer Horst Emonds wollte wissen, wann es eine Mitgliederversammlung gibt. Der Vorsitzende: „Wir haben das Steuerbüro gewechselt und warten noch auf die Bilanz, die wir auf jeden Fall zur Versammlung brauchen. Das müsste noch in diesem Jahr klappen.“

LSK-Betreuer Horst Emonds (l.) fragte hartnäckig nach. Das freute LSK-Fan Kurt Meier. Foto: Charlotte Hoppe

Künftig im Vereinsheim tagen

Auch zum Veranstaltungsort äußerte sich Marquardt. Man wolle nicht mehr in der entfernten Wassermühle Heiligenthal tagen, sondern im eigenen Vereinsheim Da Vinci. Wirt Salvatore Vinci sicherte zu, dass er bei sich auch 60 bis 70 Teilnehmer unterbringen könne, zur Not mit einem angebauten Zelt. 

Tolles Panorama: Vorne das Fantreffen, im Hintergrund das Training unter taghellem Flutlicht. Foto: Charlotte Hoppe

Horst Emonds setzte nach: „Was ist, wenn der VfL-Platz demnächst wieder unbespielbar ist? Haben wir Ausweichmöglichkeiten?“ Marquardt stellte klar: „Dann ist die beste Möglichkeit für uns hier in der Goseburg. Der A-Platz ist mittlerweile in hervorragendem Zustand. Wir brauchen nur eine Sondergenehmigung der Stadt. Da sind wir dran. Wir wollen nicht nach Winsen ausweichen, wo wir ja schon trainiert haben, das ist zu weit weg. Und wir wollen auch nicht auf dem neuen Kunstrasenplatz beim VfL spielen, das liegt unserer Mannschaft nicht.“

Wann heißt der Verein wieder LSK?

Schließlich kam noch die Frage, wann der Lüneburger SK Hansa sich wieder den alten Namen Lüneburger SK geben wolle, wie Mitglied Marlon Suhrke es mit viel Zustimmung beantragt hat. „Wir haben erst viele andere Dinge auf dem Zettel“, sagte Marquardt, „aber da wollen wir im kommenden Jahr rangehen.“ Dann wird der LSK 125 Jahre alt.

Und es gibt 2026 einen weiteren Geburtstag zu feiern. LSK-Ehrenpräsident Dietrich Conrad wird 90 Jahre alt. „Conny“ verfolgte beim Fantreffen aufmerksam, wie sein Lebenswerk LSK weiterentwickelt wird. Was er hörte, gefiel ihm offensichtlich. Das ist ein gutes Zeichen für unseren Verein. Die große Fußballtradition wird von Connys „Enkeln“ mit immer neuem Leben erfüllt.

LSK-Ehrenpräsident Dietrich Conrad (r.) verfolgte die Fragestunde mit großem Interesse. Das gefiel Moderator Juri, der seine neue LSK-Hymne vorstellte. Foto: Charlotte Hoppe

Juri präsentiert neue LSK-Hymne

Mit neuer Musik überraschte abschließend Stadionsprecher Henning Juhre. Er stellte Fans und Vorstand exklusiv die neue LSK-Hymne vor – von ihm getextet, komponiert und abgemischt. Erst eine rockige Version, dann noch eine härtere. „Die zweite gefällt mir besser“, urteilte Metal-Fan Frank Güttler. Am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen SV Meppen II wird Juri beide Versionen vorstellen. An einer Neuauflage der „Jungs vom Wilschenbruch“, dem Aufstiegshit der 80er-Jahre, tüftelt er noch.  

Wie gesagt: Viel Neues beim fast 125 Jahre alten LSK.

Text: Jürgen Poersch